Terremare und Rom.
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Grabungen ganz erhaltene Urnen zutage fördern würden und
glaubte aus dem Befunde schließen zu können, daß die Nekropole
frühzeitig verlassen wurde. Alles sehr merkwürdig, fast rätselhaft.
Wo ist der Pfahlbau geblieben ? wo der Graben ? wo die gleich-
mäßige Anordnung der Urnen ? Woher die Zerstreuung ? Und
macht die große Zahl der Tierknochen tatsächlich noch den Ge-
danken an Überreste von Totenmahlen möglich ? Ein Jahr später
wurde nahe der westlichen Südhälfte des Stadtgrabens ein zweites
Gräberfeld gefunden1, Reste von Urnen mit verbrannten Menschen-
und unverbrannten Tierknochen. Und dazu mehr im Süden, passato
appena il terreno cimiteriale, ein 1,70 X 1,40 m großer Platz, den
Scotti als Rogusstätte deutete. Wiederum keine Angaben über
einen Pfahlgrund, einen Graben, gleichmäßige Anordnung der
Urnen. Wie beurteilen wir die Erscheinung im Verhältnis zu der
Parallelität von Stadt und Friedhof in Fontanellato ? Sollte es
möglich sein, daran zu denken, daß in Rovere der ebenso wie in
Fontanellato angelegte Friedhof einmal zerstört, die Urnen zer-
brochen und zerstreut wurden ? Oder sollen wir annehmen, daß
in der Nekropole von Rovere nicht mehr vorhanden war, was uns
in Fontanellato in vollendeter Form in der Parallelität und in den
Beziehungen von Stadt und Friedhof vor Augen tritt ?
MONTATA DELL’ORTO.
Montata delBOrto liegt nelle prime elevazioni dei colli sub-
appennini, im Gebiet der Gemeinde Alseno, mittwegs zwischen
Parma und Piacenza, bereits südlich des alten Hochwegs, der späte-
ren via Aemilia; auf dem Gipfel eines beinahe isolierten Hügels,
ungefähr 200 m vom linken Ufer des Stirone entfernt, über dessen
Bett sich der Hügel ungefähr 30 m erhebt, rechts von der Straße,
die von der aemilischen an der Terramara Castelnovo Fogliani
vorüber (4 km nö. von Montata) nach Salsomaggiore führt2. Die
ebene Fläche des Gipfels hat einen Umfang von ungefähr 2 ha.
Der Hügel fällt nach O steil ab, nach S und W senkt er sich langsam
1 A. a. O. 1897 S. 134,
2 Scotti im Bull. pal. XIX 1893 S. 229. XXIV 1898 S. 296—300.
Not. d. scavi 1900 S. 118—127 mit Plan. Bull. pal. XXVI 1900 S. 151—164
m. Tat. Auch noch in der Schrift II solco . . . S. 44f. Peet a. a. O. S. 340ff.
v. Buhn R. L. V. u. d. W. Vgl. Pigorinis Bemerkungen über andere hoch-
gelegene Terremaren im Bull. pal. XXIX 1903 S. 203 A. 40.
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Grabungen ganz erhaltene Urnen zutage fördern würden und
glaubte aus dem Befunde schließen zu können, daß die Nekropole
frühzeitig verlassen wurde. Alles sehr merkwürdig, fast rätselhaft.
Wo ist der Pfahlbau geblieben ? wo der Graben ? wo die gleich-
mäßige Anordnung der Urnen ? Woher die Zerstreuung ? Und
macht die große Zahl der Tierknochen tatsächlich noch den Ge-
danken an Überreste von Totenmahlen möglich ? Ein Jahr später
wurde nahe der westlichen Südhälfte des Stadtgrabens ein zweites
Gräberfeld gefunden1, Reste von Urnen mit verbrannten Menschen-
und unverbrannten Tierknochen. Und dazu mehr im Süden, passato
appena il terreno cimiteriale, ein 1,70 X 1,40 m großer Platz, den
Scotti als Rogusstätte deutete. Wiederum keine Angaben über
einen Pfahlgrund, einen Graben, gleichmäßige Anordnung der
Urnen. Wie beurteilen wir die Erscheinung im Verhältnis zu der
Parallelität von Stadt und Friedhof in Fontanellato ? Sollte es
möglich sein, daran zu denken, daß in Rovere der ebenso wie in
Fontanellato angelegte Friedhof einmal zerstört, die Urnen zer-
brochen und zerstreut wurden ? Oder sollen wir annehmen, daß
in der Nekropole von Rovere nicht mehr vorhanden war, was uns
in Fontanellato in vollendeter Form in der Parallelität und in den
Beziehungen von Stadt und Friedhof vor Augen tritt ?
MONTATA DELL’ORTO.
Montata delBOrto liegt nelle prime elevazioni dei colli sub-
appennini, im Gebiet der Gemeinde Alseno, mittwegs zwischen
Parma und Piacenza, bereits südlich des alten Hochwegs, der späte-
ren via Aemilia; auf dem Gipfel eines beinahe isolierten Hügels,
ungefähr 200 m vom linken Ufer des Stirone entfernt, über dessen
Bett sich der Hügel ungefähr 30 m erhebt, rechts von der Straße,
die von der aemilischen an der Terramara Castelnovo Fogliani
vorüber (4 km nö. von Montata) nach Salsomaggiore führt2. Die
ebene Fläche des Gipfels hat einen Umfang von ungefähr 2 ha.
Der Hügel fällt nach O steil ab, nach S und W senkt er sich langsam
1 A. a. O. 1897 S. 134,
2 Scotti im Bull. pal. XIX 1893 S. 229. XXIV 1898 S. 296—300.
Not. d. scavi 1900 S. 118—127 mit Plan. Bull. pal. XXVI 1900 S. 151—164
m. Tat. Auch noch in der Schrift II solco . . . S. 44f. Peet a. a. O. S. 340ff.
v. Buhn R. L. V. u. d. W. Vgl. Pigorinis Bemerkungen über andere hoch-
gelegene Terremaren im Bull. pal. XXIX 1903 S. 203 A. 40.