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3. Verbum caro factum est (1454 Jan. 1).

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gleich, da es nicht an derselben Natur teilhat“ usw. Aber das in
Gleichheit „Hervorgehende ist der Sohn des Hervorbringenden“,
der „ein anderer der Person nach, nicht ein anderes der Natur nach“
ist, und daher ist das Wort dasselbe, was der Vater ist. Darum folgt:
„Gott war das Wort“. Das nach dem Maß einer gewissen Ähnlich-
keit Hervorgehende ist niedriger als das Hervorbringende, nicht
'bei’ ihm, und „ein anderes der Natur nach“ als dieses; insofern es
aber in seinem Ursprung ist, ist es dasselbe der Natur und dem
Selbstand nach. „Die Truhe im Geist des Künstlers ist keine Truhe,
sondern sein Leben und Denken“ und „sein lebendiger Entwurf“.
3. Beachte wohl, daß die Worte des Evangeliums „vom Aus-
gang der göttlichen Personen darüber belehren, daß im Ausgang
und in der Hervorbringung alles Seins in Natur und Kunst dasselbe
ist und gefunden wird“. Ferner bleibt die Truhe, die zum Sein
hervorgeht, <doch) im Künstler, „auch wenn sie draußen zerstört
wird“. Darum folgt: „Dies war im Anfang bei Gott“. Denn er
hatte vorausgeschickt: „Im Anfang war das Wort“.
Sieh < das einzelne bei) Eckhart, den Jordan < von Quedlin-
burg) in einer Predigt auf dieses Fest ausschreibt, ohne ihn zu
nennen.

3.
Am Fest der Beschneidung Jesu.
Brixen, am 1. Januar 1454.
„Das Wort ist Fleisch geworden“; und „sein Name
wurde Jesus genannt“. „Er war das wahre Licht“ usw.
1. Wort, Leben und Licht bedeuten in diesem Evangelium das-
selbe. Daher ist der Logos, als Idee, Leben und Licht. Denn die
Idee „erleuchtet und gibt den Kleinen Einsicht“ usw. Er sagt, daß
das Wort „das wahre Licht war“. Denn es ist durch sich selbst

Opus postillarum et sermonum de evangeliis dominicalibus Argentinae 1483 im-
pressum est.
18-—49. loh. 1, 14; Luc. 2, 21; loh. 1, 9.
20. cf. Sermo,,Lux in tenebris lucet“ [Coloniae 1451; V162ra) n. 1. IORDA-
NUS DE QU EDELIN BU RG Sermo de tempore LXIX (J).
21. cf. ECHARDUS In loh. n. 10, p. 10, 3: „Propter quod verbum non
solum vita est, sed vita lux est hominum.“ — Ps. 118, 130.
 
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