Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

5. Loquimini ad petram (n. 35 — 36).

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werden vor Durst verschmachten. Damit sie nun erführen, daß
Gott Macht habe, seine Verheißungen zu erfüllen, zeigte er die
Macht seines Wortes, indem er Moses und Aaron befahl, sie soll-
ten zum Felsen sprechen, und er werde Wasser geben. Das ge-
schah denn auch. Gottes Wort, nicht der Fels, gab das Wasser;
das Wort im Felsen war aber Gottes Schatzkammer, die sich öffnete,
um lebendiges Wasser zu geben. Das so reichlich fließende Wasser
nahm seinen Ausgang im Wort oder im Befehl des Allmächtigen.
Jeder Quell nämlich verdankt es dem Wasser des Meeres, daß sein
Fluß lebendig bleibt. Denn alle Wasser fließen aus dem Meer und
wieder ins Meer: so war es nicht bei diesem Felsen, vielmehr wurde
sein Fluß vom Schöpfer des Wassers lebendig erhalten.
3G. Laßt uns die Jungfrau loben, die uns den Felsen gab. Laßt
uns niederknien und in der Wüste der Buße um Erquickung beten
und mit ganzem Glauben zum Felsen sprechen, auf daß Gott uns
aus ihm Gnade und Trost fließen lasse. Wenn wir glauben, werden
wir geistiges Wasser aus dem geistigen Felsen empfangen. In
diesem Felsen, der sichtbar aus der Jungfrau entstand, ist ein
Schatz unsichtbarer Gnade, eines Lebensquells, der alle für ewig
lebendig macht.