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Honecker, Martin; Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1937/38, 2. Abhandlung): Nikolaus von Cues und die griechische Sprache — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.41994#0016
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Martin Honecker:

tungen, die erst ziemlich spät auftreten; sie beruhen ihrerseits be-
reits auf der Annahme, daß Nikolaus von Cues das Griechische
beherrscht habe, können also nicht umgekehrt als Beweise für die
Existenz griechischer Sprachkenntnisse beim Cusaner dienen.
Die an erster Stelle angeführte Behauptung, Nicolaus Cusa-
nus sei wegen seiner griechischen Kenntnisse nach Konstantinopel
delegiert worden, scheint, soweit bisher festgestellt werden konnte,
frühestens bei dem Trierer Kirchenhistoriker Jacob Masen S. J.
(1606—1681) aufzutreten19. Immerhin ist bemerkenswert, daß der-
selbe Gedanke in der ersten größeren Gusanus-Biographie, nämlich
der von Caspar Hartzheim (1678—1758), doch nur in Gestalt
einer Vermutung geäußert wird20, trotzdem sich der Verfasser für
die Voraussetzung, daß Nicolaus von Cues des Griechischen mächtig
gewesen sei, ausdrücklich auf Trithemius und auf eine Stelle in der
Repa.ratio Kalendarü des Cusanus berufen kann (s. darüber weiter
unten).
Bezüglich der zweiten These ist folgendes festzustellen: Von
den drei Baseler Delegierten (Pierre de Versailles, Bischof von
rerum austriacarum, Bd. 61, 62, 67, 68 (Wien 1909—1918); Eng. Cecconi,
Studi storici sul concilio di Firenze, 1869; P. A. Guglielmotti, Storia della
marina pontificia, Rom 1886; Giov. Mercati, Scritti d’Isidoro il cardinale
Ruteno e codici a lui appartenuti (Studi e testi 46), Rom 1926, S. 116ff.
Aus der darstellenden Literatur vor allem: J. Zhishmann, Die
Unionsverhandlungen zwischen der orientalischen und römischen Kirche seit
Anfang des XV. Jahrhunderts bis zum Conzil von Ferrara, Wien 1858; Gabr.
Perouse, Le Cardinal Louis Allemand et la fin du grand schisme, these, Lyon
1904; R. Rocholl, Bessarion. Studie zur Geschichte der Renaissance, 1904;
J. Zlocisti, Die Gesandtschaft des Basler Konzils nach Avignon und Kon-
stantinopel (1437/38). Philos. Diss. Halle a. d. S. 1908; N. Valois, La crise
religieuse du XVe siede. Le pape et le concile (1418—1450), Paris 1909;
K. J. Hefele, Konziliengeschichte, franz. Bearbeitung von H. Leclercq,
Bd. VII 2, Paris 1916; L. Pastor, Geschichte der Päpste seit dem Ausgang
des Mittelalters I, 8./9. Aufl. 1926, S. 320ff.; Ludw. Möhler, Kardinal Bes-
sarion als Theologe, Humanist und Staatsmann, I/II (Quellen u. Forschungen
aus dem Gebiete der Geschichte 20 u. 22), 1923/27; Vansteenberghe 57
60 ff.; Rotta 40 50 ff.
19 Jacobus Masenius, Epitome annalium Trevirensium, Trier 1676,
S. 582: Nicolaus Cusanus . . . dignus Eugenio visus est, qui ut Graecae peritus
linguae erat, in orientem legatus ad Graecorum Imperatorem Joannem Palae-
ologum eiusque Episcopos Romanae sedi conciliandos abiret. Man beachte auch,
daß der Cusaner in dieser Notiz als einziger Gesandter erscheint (vgl. u. S. 10).
20 Caspar Hartzheim, Vita Nicolai de Cusa, Trier 1730: . . . quem puto
praeter alias dotes . . . etiam eam ob causam f uisse in Graeciam ablegatum, quod
Graeci idiomatis peritus esset (S. 65).
 
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