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Honecker, Martin; Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1937/38, 2. Abhandlung): Nikolaus von Cues und die griechische Sprache — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.41994#0040
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Martin Honecker:

größeren Teils dieses Cueser Entwurfheftes aber ist auf weite Strek-
ken hin von Nicolans von Cues durchkorrigiert worden; dasselbe
gilt für die in Codd. Yatic. 1244 und 1245 (Vj und V2) existierende
Kopie eines verlorengegangenen zweiten Predigtentwurfheftes110.
Dem Verf. schien es nun für seine Untersuchung wichtig zu
sein, alle Cusanusstellen, die griechische Ausdrücke aufweisen,
wenigstens in den Cueser Hss. aufzusuchen, soweit sie dort ent-
halten sind. Für einige Stellen der Codd. Vatic. 1244 und 1245 bot
eine briefliche Mitteilung, die Jos. Koch in dankenswerter Weise
dem Verf. zugehen ließ, die wünschenswerte Unterlage. Was die
an anderen Orten aufbewahrten Cusanus-Hss. angeht, so lieferte
dafür der sorgfältig angelegte kritische Apparat der Heidelberger
Textausgaben sowie der erwähnte, von Joh. Uebinger besorgte Ab-
druck, wenigstens was die betreffenden Schriften anlangt, genü-
gende Anhaltspunkte* * 111.
Daß dieser Rückgriff auf die Hss. lohnend, ja notwendig war,
wird sich nicht nur weiter unten zeigen, sondern läßt sich auch
bereits im voraus vermuten; denn schon die Schreibweise kann
u. U. beweisen, ob eine Kenntnis der betreffenden Sprache dahinter-
steht, wenn wir nur sicher sind, daß das Schriftbild vom Autor
selbst stammt oder daß es zum mindesten von ihm gebilligt wor-
den ist.
Im folgenden soll nun so vorgegangen werden, daß wir die
von Nicolaus Cusanus benutzten griechischen Ausdrücke, soweit es
sich nicht um bereits völlig latinisierte Termini handelt, zunächst
in griechischer Schrift bringen, dann aber jedesmal die Schreib-

110 Cusanus-Texte I: Predigten, 2/5: Predigten im Geiste Eckharts,
hrsg. von Jos. Koch, 1937, S. 11, Anm. 3; S. 13.
111 Bezüglich der Predigten sei noch bemerkt, daß der Verf. auch in
den Hss. im wesentlichen nur denjenigen griechischen Stellen nachgegangen
ist, welche in den Excitationes (den Predigtauszügen der Pariser und der Basler
Ausgabe) enthalten sind; nur die in den Heidelberger „Cusanus-Texten“ ver-
öffentlichten Predigten wurden im ganzen Wortlaut durchgesehen. Dies auch
für die Cueser Predigt-Hs. C 220 zu besorgen, hatte der Verf. leider keine Zeit
und hinsichtlich der anderen Hss. keine Möglichkeit. Doch wird sich zeigen,
daß schon die nachgeprüften handschriftlichen Texte Stellen enthalten, die
in unserer Frage entscheidend sind. Für die Datierung der Predigten sind die
(allerdings nicht völlig gesicherten) Zeitansetzungen von Vansteenberghe
(57 476ff.) benutzt worden, wobei jedoch Berichtigungen, die Jos. Koch vor-
genommen hat (CT I 2/5 26ff.), berücksichtigt worden sind.
 
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