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Honecker, Martin; Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1937/38, 2. Abhandlung): Nikolaus von Cues und die griechische Sprache — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.41994#0041
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Cusanus-Studien: II. Nikolaus von Cues und die griechische Sprache. 33
weise der von uns herangezogenen Hss.112 und Druckausgaben
hinzufügen113.
Wie bereits angedeutet wurde, teilen wir die Cusanusstellen,
die eine Berührung mit dem Griechischen aufweisen, in mehrere
Gruppen ein, und zwar unterscheiden wir 1. Stellen, die auf Grund
der Verwendung einzelner Wörter oder Wortkomplexe auf be-
stimmte lexikalische Kenntnisse schließen lassen, 2. Wortver-
wendungen oder Äußerungen, die ein grammatikalisches Wissen
ersehen lassen, und 3. Satzzitate, die ein Urteil über Wort- und
Satzverständnis gestatten114.

2.
Lexikalische Kenntnisse.
Das Auftreten einzelner griechischer Wörter in cusanischen
Texten bedeutet offensichtlich für unsere Fragestellung noch nicht
viel, wenn es sich um Ausdrücke handelt, die entweder allgemein
als Fremd- bzw. Lehnwörter in die lateinische Sprache über-
nommen oder die als termini technici durch die philosophische
und die theologische Debatte in ihrer Bedeutung weithin bekannt
geworden sind.
Dahin gehören folgende Einzelausdrücke, die teils mit, teils
ohne Hinzufügung der entsprechenden lateinischen Wörter ge-
braucht werden115.

112 Wir haben dabei vorzugsweise auf die Gueser Codd. geachtet. Die
Schreibweise anderer Hss., soweit sie überhaupt mit den oben angegebenen
Mitteln erreichbar war, bot für unsere Frage nichts wesentlich Neues.
113 Für die benutzten Abkürzungen vgl. die Literaturübersicht.
114 Von geringer Bedeutung ist die Verwendung einzelner griechischer
Buchstaben. So benutzt Nikolaus von Cues in der Predigt ,,Pax hominibus
bonae voluntatis“ (Brixen 1454), Excit. V (p II 88r, b 497) in bekannter Weise
als Symbol für principium et finis die griechischen Buchstaben α und ω
(p: alpha et ω; b: α et ω). Ebenso in der Predigt ,,Ubi est qui natus est
rex Iudaeorum“ (Brixen 1456): V2 134vb: alpha et o (CT I 2/5 88, 12); p II
127v: alpha et ω; b 569: α et ω. Vorbild sind die Stellen Apoc. 1, 8; 21, 6;
22, 13.
115 Wo Nikolaus von Cues die Bedeutung auf lateinisch hinzugesetzt
hat, ist dies von uns eigens vermerkt.
3 Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., pbil.-hist. KJ. 1937/38. 2. Abh.
 
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