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Honecker, Martin; Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1937/38, 2. Abhandlung): Nikolaus von Cues und die griechische Sprache — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.41994#0075
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Cusanus-Studien: II. Nikolaus von Cues und die griechische Sprache. 67
und in De non aliud, (1462)183 und zwar beide Male als Abbas Jo-
annes Andreas184. 1463 wurde er zum Bischof von Accia185 ernannt,
vertauschte aber schon 1466 dieses Bistum mit dem von Aleria186.
Keins dieser beiden korsischen Bistümer hat er selbst verwaltet;
sie bedeuteten ihm vielmehr nur Würde und Pfründe. So behielt
er auch das Bistum Aleria — wonach er übrigens in der Literatur
oft als Aleriensis bezeichnet wird -— bei, als er 1467 zum Biblio-
thekar an der Vatikanischen Bibliothek und 1472 zum päpstlichen
Sekretär ernannt wurde. Er starb am 4. Februar 1475 in Rom.
Seine Tätigkeit an der Vaticana hat ihn mit den kostbaren
Handschriftenschätzen dieser Bücherei bekannt gemacht, und so
wird bei ihm, der wohl von seinem Freunde Cusanus die Hoch-
schätzung der Erfindung Gutenbergs übernommen hat187, der Ge-
danke entstanden sein, Texte antiker und christlicher Autoren erst-
malig im Druck herauszubringen.
Zu diesen von ihm veranstalteten Erstdrucken188 gehört auch
eine 1469 auf Veranlassung des Kardinals Bessarion edierte Apu-
leius-Ausgabe, die in der berühmten deutschen Druckerei von
Konrad Sweynheym und Arnolf Pannartz {in domo Petri de Ma-
ximo) zu Rom hergestellt wurde189. Dieses Druckwerk, das bald

183 Uebinger 52 144, 188.
184 Nach Eubel (7 II 78) war er monachus monasterii de Sezadio (Diözese
Acqui, Oberitalien). Vgl. Uebinger 52 144.
185 Eubel 7 II 78. — Ein Korrekturvermerk von der Hand des epi-
scopus Acciensis (nicht: Acctensis; Marx 28 216) findet sich am Schluß der
Cueser Kopie von De possest (Cod. Cus. 219, f° 180v).
186 Eubel 7 II 84.
187 A. M. Quirini, Liber singularis de optimorum scriptorum editio-
nibus, rec. Joa. Georgius Schellhorn, Lindaugiae 1761, S. 110.
188 Nach Sabbadini (44) besorgte er Erstdrucke von Cicero, Vergil,
Caesar, Ovid, Livius, Plinius, Lucan, Quintilian, Sueton, Silius Italicus, Gel-
lius und Apuleius. Botfield druckt neun Vorreden solcher Erstausgaben
ab (1).
189 Hain-Copinger 1314; Gesamtkatalog der Wiegendrucke (= GW)
Nr. 2301 (II, 1926, 529). — Uns stand diese Editio princeps in dem Exemplar
der Münchener Staatsbibliothek (Sign.: Inc. 17) zur Verfügung. Der Druck
ist unpaginiert. Im Münchener Exemplar sind die ersten 6 Blätter, die gefehlt
hatten, in sehr geschickter Weise so ersetzt worden, daß die (5 Blätter um-
fassende) Vorrede aus einem anderen (offenbar sonstwie unvollständigen)
Exemplar („des Oeseieschen Nachlasses“) eingefügt wurden, während an die
Stelle des 6. Blattes, das die Inhaltsangabe trägt, eine Photokopie getreten ist.
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