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Hoops, Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1942/43, 3. Abhandlung): Geschichte des Ölbaums: vorgelegt am 20. Juni 1943 — Heidelberg, 1944

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https://doi.org/10.11588/diglit.42033#0034
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34

Johannes Hoops:

Ägypten eingeführt wurde1. Bemerkenswert ist auch, daß die
Ägypter nach allem, was wir wissen, zur Ausbreitung der Ölbaum-
zucht wenig beigetragen haben.
5. Das Land Tehenu.
Im Museum von Kairo befindet sich eine dünne Platte aus
grünlichem Schiefer, die angeblich in Abydos gefunden wurde
und aus den Anfängen der ägyptischen Geschichte stammt2. Sie
hat Ähnlichkeit mit den im alten Ägypten häufiger belegten Schiefer-
,,Paletten“, auf denen „die zum Herstellen der Augenschminke be-
stimmten Mineralien mit Hilfe von kleinen Kieselsteinen zerrieben
wurden, um dann — mit einer fettigen Masse angerührt — auf-
getragen zu werden“3. Aber im Unterschied von diesen gewöhn-
lichen Schminkpaletten ist die Schieferplatte von Kairo auf beiden
Seiten mit Flachreliefs bedeckt und wird deshalb, wie auch einige
andere Schieferplatten dieser Art, als „Prunkpalette“ bezeichnet.
Die Platte weist auf der einen Seite drei übereinander geord-
nete Reihen schreitender Tiere auf: in der obersten Ochsen, in der
mittleren Esel, in der untersten Widder. Der Raum unter diesen
drei Streifen ist mit acht etwas stilisierten Bäumen gefüllt; da-
neben, am Rande der Palette, ist ein sonderbar gekrümmter Stock
dar gestellt, der unten in einer Art Knolle steckt. Diesen Stock be-
zeichnet Steindorff4 als „einen Hirtenstab, der in einen Erd-
haufen gesteckt ist“; W. Hölscher5 sagt: „Es ist der Schlagstock,
das Ideogramm für 'fremd’, der in einem Erdhaufen steckt, dem
alten Determinativ für das Fremdland“; Galassi6 nennt ihn einen
1 Schon F. Unger (Sitzungsber. d. Math.-Natw. Klasse d. Wiener Akad..
38, 111; 1859) war der Ansicht, daß ,,an der frühen Einführung des Ölbaumes,
dessen Vaterland sich ursprünglich über Syrien, Kleinasien und Griechenland
verbreitete, in Ägypten nicht zu zweifeln“ sei.
2 Abgebildet mit Beschreibung von Georg Steindorff in Aegyptiaca,
Festschrift für Georg Ebers (1897), Tafel zu S. 122. Besser neuerdings wieder-
gegeben von Giuseppe Galassi in seinem Buch Tehenu e le Origini Mediter-
ranee della Civiltd Egizia, Roma 1942; Titelkupfer u. Fig. 1-—7.
3 Hermann Ranke, Alter u. Herkunft der ägyptischen ,,Löwenjagd-
Palette“. Sitzungsber. d. Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Phil.-
hist. Klasse 1924/25, 5. Abhdlg. S. 3, Anm. 4.
4 Aegyptiaca 123.
5 Wilhelm Hölscher, Libyer u. Ägypter (Ägyptologische Forschungen,
hrsg. von Alexander Scharff, Heft 4), Glückstadt-Hamburg-New York
1937, S. 12.
6 Tehenu 23.
 
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