Das Satyrspiel Sphinx des Aischylos
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breiten Fries aus hängenden Lotosknospen mit Punkten im Ge-
schlinge begleitet. Seitlich Zickzack mit Punkten an den Spitzen (de-
generierten Granatäpfeln). Die Glanztonstriche zeigen zum Teil Relief,
so am Gefieder der Sphinx, an den Armen der Silene und an einzelnen
Falten (weniger an den Gewandmustem). Daneben finden sich brei-
tere Striche ohne Relief, etwa bei der Streifung der Tücher auf den
Stühlen oder an den Zeptern. Die Geländeangaben auf dem Felsen der
Sphinx sind mit verdünntem Glanzton ausgeführt.
Weiß: Bei allen fünf Silenen das Haupthaar, die Brauen, die Schnurr-
und Kinnbärte. - Purpurrot: Zwei rechtsläufige Kalos-Inschriften über
dem ersten und dem zweiten Silen vor der Sphinx; Kopfbinden der
fünf Silene; Blätter des Bäumchens.
Die Zuweisung an den Agrigento-Maler durch D. v. Bothmer (vgl.
oben Anm. 57) scheint mir einer näheren Prüfüng nicht standzuhalten.
Dessen Hydrien (Beazley, ARV2 579, 83-88) sind, wie oben bemerkt,
etwas länger gestreckt. Leider liegen zum Vergleich keine Profilzeich-
nungen vor, wie sie hier für die Hydria Fujita gegeben werden (Zeich-
nungen S. 36); sie stammen in gemeinsamer Arbeit von Brinna Otto
und Martin Boss. Dennoch läßt sich von den bisher publizierten
Hydrien des Agrigento-Malers sagen, daß die Spannung des kugeligen
Umrisses, wie sie an der Hydria Fujita zu finden ist, fehlt. Diese Eigen-
schaft teilt das Gefäß andererseits mit den Kalpiden des Leningrad-
Malers, dem sehr viel mehr Exemplare dieser Form von Beazley zuge-
schrieben sind (ARV2 571£, 73-88). Besonders ähnlich scheint mir die
Hydria in Warschau zu sein; a.O. Nr. 76; E. Diehl, Die Hydria (1964)
Taf. 40 T 302.
Auch die Qualität der Bemalung spricht gegen eine Zuweisung der
Hydria Fujita an den Agrigento-Maler, dessen Figurenzeichnung nicht
diese Sicherheit besitzt. Seine Szenen wirken unserer Hydria gegen-
über schwach und sekundär, dazu stilistisch etwas später. Wie für die
Form so ergeben sich auch für die Bemalung nähere Berührungen mit
Werken des Leningrad-Malers, vor allem mit einigen seiner meister-
haften Hydrienbilder. So kehren die gestreiften Decken auf den Stüh-
len in der berühmten Töpferwerkstatt wieder (ARV2 571, 73). Über-
haupt liebt der Leningrad-Maler wie der Maler unseres Satyrchores ge-
musterte Tücher und Gewänder. Erwähnt seien die der Perser auf der
fragmentierten Hydria aus Korinth (a.O. Nr. 74), zumal diese Bruch-
stücke einwandfrei zeigen, daß der Leningrad-Maler auch sonst szeni-
schen Aufführungen zugetan war. Das schönste Zeugnis dafür ist die
Hydria in Boston (a.O. Nr. 75) mit einem der wenigen Bilder, auf
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breiten Fries aus hängenden Lotosknospen mit Punkten im Ge-
schlinge begleitet. Seitlich Zickzack mit Punkten an den Spitzen (de-
generierten Granatäpfeln). Die Glanztonstriche zeigen zum Teil Relief,
so am Gefieder der Sphinx, an den Armen der Silene und an einzelnen
Falten (weniger an den Gewandmustem). Daneben finden sich brei-
tere Striche ohne Relief, etwa bei der Streifung der Tücher auf den
Stühlen oder an den Zeptern. Die Geländeangaben auf dem Felsen der
Sphinx sind mit verdünntem Glanzton ausgeführt.
Weiß: Bei allen fünf Silenen das Haupthaar, die Brauen, die Schnurr-
und Kinnbärte. - Purpurrot: Zwei rechtsläufige Kalos-Inschriften über
dem ersten und dem zweiten Silen vor der Sphinx; Kopfbinden der
fünf Silene; Blätter des Bäumchens.
Die Zuweisung an den Agrigento-Maler durch D. v. Bothmer (vgl.
oben Anm. 57) scheint mir einer näheren Prüfüng nicht standzuhalten.
Dessen Hydrien (Beazley, ARV2 579, 83-88) sind, wie oben bemerkt,
etwas länger gestreckt. Leider liegen zum Vergleich keine Profilzeich-
nungen vor, wie sie hier für die Hydria Fujita gegeben werden (Zeich-
nungen S. 36); sie stammen in gemeinsamer Arbeit von Brinna Otto
und Martin Boss. Dennoch läßt sich von den bisher publizierten
Hydrien des Agrigento-Malers sagen, daß die Spannung des kugeligen
Umrisses, wie sie an der Hydria Fujita zu finden ist, fehlt. Diese Eigen-
schaft teilt das Gefäß andererseits mit den Kalpiden des Leningrad-
Malers, dem sehr viel mehr Exemplare dieser Form von Beazley zuge-
schrieben sind (ARV2 571£, 73-88). Besonders ähnlich scheint mir die
Hydria in Warschau zu sein; a.O. Nr. 76; E. Diehl, Die Hydria (1964)
Taf. 40 T 302.
Auch die Qualität der Bemalung spricht gegen eine Zuweisung der
Hydria Fujita an den Agrigento-Maler, dessen Figurenzeichnung nicht
diese Sicherheit besitzt. Seine Szenen wirken unserer Hydria gegen-
über schwach und sekundär, dazu stilistisch etwas später. Wie für die
Form so ergeben sich auch für die Bemalung nähere Berührungen mit
Werken des Leningrad-Malers, vor allem mit einigen seiner meister-
haften Hydrienbilder. So kehren die gestreiften Decken auf den Stüh-
len in der berühmten Töpferwerkstatt wieder (ARV2 571, 73). Über-
haupt liebt der Leningrad-Maler wie der Maler unseres Satyrchores ge-
musterte Tücher und Gewänder. Erwähnt seien die der Perser auf der
fragmentierten Hydria aus Korinth (a.O. Nr. 74), zumal diese Bruch-
stücke einwandfrei zeigen, daß der Leningrad-Maler auch sonst szeni-
schen Aufführungen zugetan war. Das schönste Zeugnis dafür ist die
Hydria in Boston (a.O. Nr. 75) mit einem der wenigen Bilder, auf