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Hengel, Martin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1982, 1. Abhandlung): Achilleus in Jerusalem: eine spätantike Messingkanne mit Achilleus-Darstellungen aus Jerusalem ; vorgelegt am 28. November 1981 — Heidelberg: Winter, 1982

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https://doi.org/10.11588/diglit.47804#0066
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56

Martin Hengel

H. Greßmann/G. Möller, Vom reichen Mann und armen La-
zarus, Abh. d. preuß. Ak. d. Wiss., ph.-hist. Kl., 1918, 7, 62-68, ver-
öffentlichte ein demotisches Märchen aus der Zeit gegen Ende des
1. Jh. n. Chr., wo eine Totenwägung vor Osiris geschildert wird:
„. . . und die Waage in der Mitte von ihnen aufgestellt war und sie
die Sünden gegen die guten Taten abwogen. Wessen Sünden zahl-
reicher befunden werden als seine guten Taten, der wird der Ver-
schlingerin des Herrn des Totenreichs überantwortet, man ver-
nichtet seine Seele und seinen Leib und läßt ihn nicht wieder
atmen.“ (64 f.). Eine Grabmalerei aus Achmim (Brunner-Traut,
op. cit. 76) zeigt eine Waage, die von Anubis und Horus gehalten
wird, auf der ebenfalls ein kleines Menschlein liegt, rechts davon
das Höllentier, das es verschlingen will (E. Hornung, Altägyptische
Höllenvorstellungen, Abh. d. sächs. Ak. d. Wiss. Leipzig, ph.-hist.
Kl. 59, 1968, 3, S. 26 Abb. 5; s. A. 46).


A. 46
Das Motiv der Wägung der „Seelen“ wird dann in jüdischen und
christlichen Apokalypsen weitergeführt, so in dem aus Ägypten
stammenden Testament Abrahams (ed. W. E. Barnes, Texts and
Studies II, 1892) c. 12 p. 91: xai ö pev dvijp 6 üaepdoioc; ö xaüij-
p.8vo<; Eni toG üpovot), avxöc; üxpivev xai dnEipfivaro Td<; ifv/d^ . . .
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Motiv der Wägung der Seelen bzw. der Werke wird in einer neuen
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