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Borst, Arno; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1989, 1. Abhandlung): Astrolab und Klosterreform an der Jahrtausendwende: vorgetragen am 11. Februar 1989 — Heidelberg: Winter, 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48156#0122
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Anhang: Edition des Konstanzer Fragments

Zur Handschrift
Fundort: Konstanz, Stadtarchiv, Fragmentensammlung Mappe 2,
Umschlag 8, Stück 7.
Das Doppelblatt besteht aus feinem Kalbspergament, ohne
ursprüngliche Löcher oder Risse, auf die gängige Weise für Beschrif-
tung und Bindung vorbereitet. Es ist in der Mitte gefaltet, sein Falz für
Fadenbindung eingeschnitten, oben und unten je zweimal, in der Mitte
einmal. Die Seite mißt im Durchschnitt 234 mal 189 Millimeter, der
Schriftraum 183 mal 133 Millimeter; die Höhe des Schriftraums
entspricht also, wie im Frühmittelalter üblich, ungefähr der Breite des
Blattes. Schriftraum und Zeilen sind mit Griffel und Lineal vorgeritzt,
die Zirkelstiche dafür am Außenrand sichtbar, etwa 23 Millimeter vom
Schriftraum entfernt. Für jede Seite sind 24 Langzeilen vorgesehen, die
Rückseite von Blatt 2 enthält wegen einer oben eingeschobenen
Überschrift eine Zeile mehr.
Den gesamten Text schrieb eine einzige Hand, mit gleichmäßig
dunkelbrauner, gut haltbarer Tinte. Die anlegende Hand trug alle
Überschriften schon während des Schreibens in eckigen Großbuchsta-
ben (Capitalis rustica) mit einer wässerigen roten Tinte ein. Sie setzte
den ersten Buchstaben jedes Kapitels, wieder in Rot, als schlichte,
runde Initiale vor die beiden Anfangszeilen, die sie erst danach
ausfüllte. Sie schrieb die erste Zeile des Textes jeweils in Capitalis
rustica und unterlegte sie mit roten Strichen und Punkten, ebenso die
Mehrzahl der Sternnamen, die schon die Vorlage großgeschrieben
haben dürfte. Alle Satzanfänge im Kontext, durch meist runde
Großbuchstaben (Unziale) hervorgehoben, erhielten durch rote Fül-
lungen zusätzliches Gewicht. Die Kapitelzahlen, auch sie in Rot,
wurden von der anlegenden Hand nach Fertigstellung des Textes in
Höhe der ersten Textzeile eingetragen, durchweg am Außenrand des
Schriftraums, wo sie beim Blättern leichter ins Auge fielen. Bisweilen
sind sie am Innenrand wiederholt, wenn er links liegt; anscheinend
standen sie in der Vorlage durchweg dort, unmittelbar vor der Initiale.
 
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