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Hinüber, Oskar von; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Hrsg.]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 5): Die Palola Ṣāhis: ihre Steininschriften, Inschriften auf Bronzen, Handschriftenkolophone und Schutzzauber ; Materialien zur Geschichte von Gilgit und Chilas — Mainz, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.36957#0167
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va Sarvasüra sein muß, der Gesprächspartner des Buddha im ersten Teil des
Textes
Den beiden Bodhisattvas sitzen ein Mann und eine Frau gegenüber. Es ist
naheliegend, an die beiden Stifter, die Räjni Devasirikä und den Minister
Thocasimgha zu denken. Der Minister trägt in seiner rechten Hand ein Räu-
chergefaß, das ungefähr einer Kerze gleicht, in seiner linken einen Kranz
(772T/T). An seiner linken Seite ist ein Schwert zu erkennen. Die Frau hält in
beiden Händen einen Schal oder eine Binde. Da dies die einzige gemalte
Darstellung von Stiftern ist, kann man nur hier die Farben der Gewänder
sehen und zweifelsfrei erkennen, daß es sich um einen weißen Schal handelt.
In den Darstellungen der Bronzen bleibt es dagegen in der Regel unsicher,
ob die Stifter einen Schal oder eine Girlande tragen.
Aa. Auf den folgenden, von den Palola Sähis gestifteten oder in ihrem Um-
feld entstandenen Bronzen sind Stifter abgebildet, die sich nach ihren Weih-
inschriften bestimmten Namen zuordnen lassen:
I. Buddha aus dem Jahre 92 (Fussman: ANP 2, § 6.3, Abb. 23-27)r^
<rAp<2ff/7n7*7770 vn777 UVu/77 77Fuw7 Vcyalyäsa*^' A/VT vT/Y/Z/u/// /7/T/T/7Ü.2'bArY7///.
Ursprünglich waren auf dem Sockel fünf kniende Personen dargestellt, von
denen nur noch zwei vollständig sind. Sie sind unbewaffnet. Von drei wei-
teren sind nur die Beine erhalten, die Körper sind abgebrochen.
Bei diesem unglücklichen Erhaltungszustand bleibt es ganz unsicher, ob der
bärtige Mann, der in derselben Haltung wie die Räjni Devasirikä einen Schal

204 Auch der Sanskrit-Text ist abgedruckt bei Canevascini: Khotanese Sanghätasütra (s.o.
Anm. 173): Der Vers steht S. 106, § 253 [4f Zur Identifizierung der Bodhisattvas:
O. von Hinüber: Bedeutung (s.o. Anm. 9), 49.
205 Zählung und ggf. Auszug aus dem Text der Inschriften nach G. Fussman: Chilas,
Hatun et les bronzes (s.o. Anm. 199).
206 G. Fussman: Voyatyäsa (s.o. Anm. 199). Vemrutlich ist in der ersten Silbe jedoch -a-
zu lesen, wie ein Vergleich mit °nV;a77770 in derselben Inschrift zeigt. Denn rechts am
oberen Querstrich des Zeichens va ist im Gegensatz zum Zeichen 7777a kein -a-Strich
zu erkennen. Ob ein Zusammenhang mit vyapAs'a "Handel" > Ua/TaTya.s'a "Kauf-
mann(?)", vgl. zur Bedeutung und Wortbildung va/Takaraaa, besteht, bleibt offen.

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