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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,2): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.30231#0241
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zweite verteidigungsschrift (1543)

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seye fein, helffe, daß der mensch sorge vff die ding, die Gottes sein, Gott stettigs
anhange. So die inn der Eh sein vff der welt sachen sorgen, wie sie jhren
gemahlen gefallen, haben triebsal im ᵃ fleysch ¹ etc. Ja alle dise wort hat der H.
Geyst durch Paulum geredt, j. Cor. vij[1.8.32–34]. Waß hatt aber eben der
selbige H. Geyst an disen vnd anderen orten meer geredt? Hat er nicht auch
gesagt:

»Es ist nitt gut, daß der mensch allein«–das ist: on ein weyb –»seye; wyr
wöllen im ein weyb zum gehülffen schaffen, nicht zur hindernüß« ² . Jtem:
»was Gott zu samen gefüget hat, solle der mensch nit scheiden« ³ . Vnd: Gott
habe die ehleuth vnd ihr Ehlich gemeinschafft gesegnet ⁴ ;|cxliija/Nniija | Die
Eh seye erlich in allen menschen vnd das eh beth onbeflecket ⁵ . Jtem: »die jungen
witfrawen sollen in die eh kommenn« ⁶ . »Ein gleubig, Gotselig weyb kan
jhren man Christo gewinnen, vnnd ein gleubiger man seyn weyb. Eins wirdt
auch durchs ander geheyliget« ⁷ . »Es habe jeder seyne gabe, einer so, der ander
sunst« ⁸ . »Vnd jeder solle sein eygen weyb, jede jhren eygen man haben, bulerey
zuuermeiden« ⁹ . »Es ist besser, in die eh komen, den brennen« ¹⁰ . Jch rede
euch das zu euwerem nutz, nit das ich euch ein strick anwerffe. Wer in die Eh
kommet, thut wol. Diß sind ja auch eytel ¹¹ Gottes wort: Genesis ij[18], Math.
xix[6], j. Corinth. ᵇ vij[39.12.7.2.9], j. Pet. ij ¹² , Heb. xiij[4].

Mage nun der H. Geyst jm selb nit zu wider sein, so muß man ja auch sehen,
wie diese reden zu sammen stimmen: Es ist nit gut, das der mensch one weyb
seye, Vnd: es ist gut, one weyb sein; Jtem: das weyb ziehe ab von Gott auff
sorge der welt; Vnnd: daß weyb seye des mannes gehülff vnd fürderniß zu aller
Gotseligkeit, als Gottes gute vnnd heilige gabe, von Gott selb zugefüget.

Wer nun in dem wolte einfeltiglich auff Gott vnd ware zucht vnd erbarkeit sehen,
der würdt gar leycht erkennen, das Paulus die wort »Es ist gut, kein weib
haben vnd sein wie er« ¹³ , nit in gemein auff alle menschen, auch nit allein auff

a) Drf. ihm.
b) Drf. Corinh.

1. I Kor 7,1.8.32–34.
2. Gen 2,18.
3. Mt 19,6; Mk10,9.
4. Gen 1,27–28.
5. Hebr 13,4.
6. I Tim 5,14.
7. I Kor 7,39.
8. I Kor 7,7.
9. I Kor 7,2.
10. I Kor 7,9.
11. reine.
12. richtig II Petr 2,13–14.
13. I Kor 7,7.
 
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