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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,2): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.30231#0248
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244 zweite verteidigungsschrift (1543)

Des felschens halben der Vätter schrifften, deren mich kein mensch vff erden
jmmer meer ¹ erweysen würd, ist zum theil – vnd nemlich des Chrysostomi
halben – schon geantwort ᵃ ; lese selb diß ort (Homelia ix. über die erste
Epistel ad Timoth. ² ), so ich angezogen. Die C. Deputaten aber haben diesem
H. lehrer sein schrifft felschlich dargeben, das sie ein gestorben weyb gesetzet 5
haben, da er von eim abtrettenden geschriben hat (in der anderen Homelia
über die Epistel ad Tit. ³ ), Wie ichs im vorigen buch ⁴ auß dem greco habe dargethon.
Die Canones, so ich im vorigen buch ein gefüret, findet man an denen
orten, die ich vermeldet; wer mangel daran | cxlviija/Ooiiija | hat, kome zu
mir, so wil ich im die finger drauff legen. Daß ich von dem H. Gregorio einge- 10
füret ⁵ , hat er selb geschriben in der lxxviij. Epistel, lib. iiij. ⁶

Vom H. Ambrosio sehet, wie erbar leut diß sein, daß ich jm vorigen Buch
angezogen ⁷ , wie sich diser heylige Bischoff erbotten habe, mit dem Auxentio
⁸ , dem Arianischen, der zu Meylandt wolte Bischoffe sein, vor dem Christlichen
volck zu Meyland in der kirchen zu disputiren mit dem geding ⁹ , das 15
nach gehaltener ᵇ disputation bischoffe sein solte, wem daß volck wolte folgen,
Dises hab ich, vß fel ¹⁰ der gedechtnüß, furgegeben, geschriben sein in der
Epistel an Marcellinam ¹¹ , der schwester Ambrosij, So hatt ers geschriben in
der Epistel zum Keyser Valentiniano dem jungeren ¹² . Nun, dise Epistel haben
die C. Deputaten, da sie wider mich geschriben, gelesen, dann sie auß dersel- 20
bigen auch etwas für sich, aber vergeblich eingefüret haben, da werden sie nun

a) Drf. geantwoit.
b) Drf. gebaltener.

1. jemals.
2. Chrysostomus, In epistolam I. ad Timotheum, hom. IX und X. PG 62, Sp.547–550.
3. Chrysostomus, In epistolam ad Titum, cap. 1, hom. II. PG 62, Sp.671.
4. Bucers Erste Verteidigungsschrift, 1543 (s. oben S. 32, Anm. 5), Bl. F3b. BDS 11,1,

S. 103,16–25.
5. Bucers Erste Verteidigungsschrift, 1543 (s. oben S. 32, Anm. 5), Bl. g4a. BDS 11,1,

S. 62,5–6.

6. Bucer meint hier wohl Gregor I. Die Stelle, die Bucer hier nennt, habe ich nicht finden
können. Die Zählung (IV,78) ist mir nicht bekannt. Auch in Bucers Erster Verteidigungsschrift
(Bl. g4a, ferner Bl. A3b), ist die Stelle nicht genau genannt und in der Edition (BDS
11,1, S. 62,5–6, ferner S. 75,1–3) nicht identifiziert. In den katholischen Gegenschriften (s.
oben S. 31, Anm. 5 und S. 96, Anm. 5) wird die Stelle auch nicht angeführt.

7. Bucers Erste Verteidigungsschrift, 1543 (s. oben S. 32, Anm. 5), Bl. H3a. BDS 11,1,

S. 113,3–12.
8. Auxentius, arianischer Bischof, gest. 364. LThK ² 1, Sp.1138.
9. Bedingung.
10. Mangel.
11. Bucer hatte hier (s. oben S. 32, Anm. 5)fälschlich einen der Briefe des Ambrosius an
seine Schwester Marcellina angegeben: Ep. 76. CSEL 83/3, S.108–125; Ep. 77. CSEL 82/3,
S. 126–140; Ep. ex. 1. CSEL 82/3, S. 145–161. Die Stellenangabe in BDS 11,1, S. 113,
Anm.566 ist nicht richtig.

12. Ambrosius, Epistolae I, Ep. 21,6. PL16, Sp.1046; CSEL 82/3, S.76,46–77,52.
 
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