Wellches ware,
gütte werck
Ware gebett
Wares fasten vnd
abstinentz
Ware opffer vnd
Gottes gaben
Ambros. ⁶ lib.
Offic. 1., Cap. 28
Mangel in guten
wercken
Vom lohn guter
wercken
366
Bei welchem die leut auch des getrewlich vnderricht werden müssen, das
keine gute werck sind, die vor Gott angenem seien dann allein die, so auß jetzgemeldtem
glauben vnd liebe nach jedes | xviij/Cijb | beruff vnnd gaben beschehen
zum preiß des Herren vnd besserung des nehisten, Also auch, das
kein betten vor Gott angesehen werden möge, das nit von hertzen auß ge- 5
meldtem glauben geschicht zu Gott, vnserem himlischen vatter, durch vnserenn
Herren Jesum Christum vmb heiligung seines namens vnd erweiterung
seines Reichs vnd was darzu dienet, Desgleichen auch kein fasten vnnd vnderscheid
der speiß vnd trancks vnd des Ehefreyen lebens vnd alle andere abstinentz
leiplicher ergetzlicheit, wa ¹ das nit alles auch auß solichem glauben vnd 10
liebe dahin gerichtet vnd vorgenomen wurdt, das der leib gedemütiget dem
geist desto baß ² diene zum preiß des Herren vnd heil des nehisten.
Weil dann in der liebe des nehisten das gantze gesatz erfüllet würdt,
schleußt sich auch das hierauß, das die werck, opffer vnnd gaben, damit ³ dem
nehistenn an leib oder seele ettwas genutzet würt, denen wercken, opfferen 15
vnnd gaben weit für zu setzen ⁴ seind, durch wellche die tempel vnnd Sacrament
eusserlich geschmucket vnnd gezieret werden, Vnnd das auch nach der
lehre vnnd exempel der alten Heyligen Vätter ⁵ , nit allein der Schrifft, solich
kirchen- vnd Sacrament schmuck vnd -zierde offt solle zerbrochen vnnd zu
gut den dürfftigen hingeben werden. | xix/Ciija | Bey dem allen sich auch das 20
finden würdt, das man die leut trewlich lehren vnnd erinneren solle, wie nutzlich
vnnd kostlich alle jre gute werck an jnen selb, wie groß auch der glaub
vnd die liebe in den selbigen seie, das sie dennoch in dem allen noch onnütze
knecht des Herren sein ⁷ vnnd das ziel der liebe Gottes auß gantzem hertzenn,
auß gantzer seele vnd allen krefften ⁸ noch nit erreichen, Derhalben sie alles 25
vertrösten ⁹ jres heils allein auff die gnade Gottes vnd den verdienst vnsers
Herren Jesu Christi stellen mussen; Desgleichen – ob woll der Herre die
gutenn werck überreichlich belohnet hie vnnd im künfftigen leben, auch seine
zeitlichen straffenn, so man sich in guten werckenn übet, gnediglich abwendet
vnd milteret –, das doch der milte, gütige Gott das thueauß seiner freyen 30
liebe vnnd gnaden vnnd vmb seines lieben Sons Christi willen, Mit dem er
1. wenn.
2. eher, mehr.
3. mit denen.
4. vorzuziehen.
5. Ambrosius, De officiis ministrorum I,28. PL 16, Sp. 139–142; Ambrosius, De officiis
ministrorum (ed. Testard) II, S.138–140.
6. Aurelius Ambrosius (339–397), Bischof von Mailand. RGG ³ 1, Sp.307f.; TRE 2,
S. 362–386.
7. Vgl. Lk 17,10.
8. Vgl. Mt 22,37 par.
9. Zusicherung.
gütte werck
Ware gebett
Wares fasten vnd
abstinentz
Ware opffer vnd
Gottes gaben
Ambros. ⁶ lib.
Offic. 1., Cap. 28
Mangel in guten
wercken
Vom lohn guter
wercken
366
Bei welchem die leut auch des getrewlich vnderricht werden müssen, das
keine gute werck sind, die vor Gott angenem seien dann allein die, so auß jetzgemeldtem
glauben vnd liebe nach jedes | xviij/Cijb | beruff vnnd gaben beschehen
zum preiß des Herren vnd besserung des nehisten, Also auch, das
kein betten vor Gott angesehen werden möge, das nit von hertzen auß ge- 5
meldtem glauben geschicht zu Gott, vnserem himlischen vatter, durch vnserenn
Herren Jesum Christum vmb heiligung seines namens vnd erweiterung
seines Reichs vnd was darzu dienet, Desgleichen auch kein fasten vnnd vnderscheid
der speiß vnd trancks vnd des Ehefreyen lebens vnd alle andere abstinentz
leiplicher ergetzlicheit, wa ¹ das nit alles auch auß solichem glauben vnd 10
liebe dahin gerichtet vnd vorgenomen wurdt, das der leib gedemütiget dem
geist desto baß ² diene zum preiß des Herren vnd heil des nehisten.
Weil dann in der liebe des nehisten das gantze gesatz erfüllet würdt,
schleußt sich auch das hierauß, das die werck, opffer vnnd gaben, damit ³ dem
nehistenn an leib oder seele ettwas genutzet würt, denen wercken, opfferen 15
vnnd gaben weit für zu setzen ⁴ seind, durch wellche die tempel vnnd Sacrament
eusserlich geschmucket vnnd gezieret werden, Vnnd das auch nach der
lehre vnnd exempel der alten Heyligen Vätter ⁵ , nit allein der Schrifft, solich
kirchen- vnd Sacrament schmuck vnd -zierde offt solle zerbrochen vnnd zu
gut den dürfftigen hingeben werden. | xix/Ciija | Bey dem allen sich auch das 20
finden würdt, das man die leut trewlich lehren vnnd erinneren solle, wie nutzlich
vnnd kostlich alle jre gute werck an jnen selb, wie groß auch der glaub
vnd die liebe in den selbigen seie, das sie dennoch in dem allen noch onnütze
knecht des Herren sein ⁷ vnnd das ziel der liebe Gottes auß gantzem hertzenn,
auß gantzer seele vnd allen krefften ⁸ noch nit erreichen, Derhalben sie alles 25
vertrösten ⁹ jres heils allein auff die gnade Gottes vnd den verdienst vnsers
Herren Jesu Christi stellen mussen; Desgleichen – ob woll der Herre die
gutenn werck überreichlich belohnet hie vnnd im künfftigen leben, auch seine
zeitlichen straffenn, so man sich in guten werckenn übet, gnediglich abwendet
vnd milteret –, das doch der milte, gütige Gott das thueauß seiner freyen 30
liebe vnnd gnaden vnnd vmb seines lieben Sons Christi willen, Mit dem er
1. wenn.
2. eher, mehr.
3. mit denen.
4. vorzuziehen.
5. Ambrosius, De officiis ministrorum I,28. PL 16, Sp. 139–142; Ambrosius, De officiis
ministrorum (ed. Testard) II, S.138–140.
6. Aurelius Ambrosius (339–397), Bischof von Mailand. RGG ³ 1, Sp.307f.; TRE 2,
S. 362–386.
7. Vgl. Lk 17,10.
8. Vgl. Mt 22,37 par.
9. Zusicherung.