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Vorwort

Im Jahre 1995 erschien Band 9,1, der Bucers Beiträge zu den Religionsgesprächen
der Jahre 1539 bis 1541 enthält. Der vorliegende Band 9,2 führt in die Jahre 1541-
1542 und damit in eine zweite und letzte Phase dieser Gespräche hinein. Die ersten
zwei Dokumente gewähren Einblick sowohl in die letzten Tage der Verhandlungen
in Worms im Januar 1541 als auch in die Besprechungen im Theologenausschuß des
Regensburger Reichstages im Mai 1541. Dann folgen zwei Dokumente aus der Zeit
der Verhandlungen zwischen dem Kaiser und den Ständen im Mai bis Juli 1541.
Beide erörtern eine Angelegenheit, die Bucer sehr am Herzen lag, die >Reformation<,
wie sie in der Sprache des 16. Jahrhunderts genannt wurde, das heißt die Umfor-
mung der Kirche, Beseitigung von Mißständen und Rückkehr zu einer reinen Kir-
che, so wie diese im Idealbild der Zeit in den ersten Jahrhunderten existierte. Ein
fünftes Dokument, ein an den Legaten Contarini gerichteter Brief, ist ein Zeugnis
der Enttäuschung, welche das Verhalten des Legaten bei Bucer hervorgerufen hatte.
Einen Höhepunkt bilden die beiden Publikationen, die Bucer sofort nach Ablauf
des Reichstages herausgab, zuerst eine lateinische, dann eine deutschsprachige. Sie
enthalten eine Auswahl aus den offiziellen Dokumenten des Reichstages, mit in der
lateinischen Fassung in Umfang ziemlich beschränkten, in der deutschen Fassung
sehr ausführlichen und ergiebigen Kommentaren. Auffallend, aber verständlich ist,
daß Bucer nirgends die im evangelischen Lager bestehenden einschneidenden Diffe-
renzen berührt.
Gab der erste Teilband auf dem Titelblatt die Namen zweier Bearbeiter wieder, so
entbehrt der heutige zu meinem Bedauern den Namen von Dr. Marijn de Kroon.
Glücklicherweise konnte dieser jedoch dem Reiz der Handschrift Bucers nicht wi-
derstehen, und das ist der Entzifferung des Textes des zweiten Dokumentes sehr zu-
gute gekommen. Es sei ihm dafür herzlich gedankt. Herr Professor Dr. Werner
Besch (Bonn) erteilte schnelle und sehr fachkundige Hilfe bei der Auslegung mehre-
rer schwieriger Passagen in den deutschen Texten. Ich danke den Herren Dr. Heinz
Scheible (Heidelberg), Professor Dr. Albrecht P. Luttenberger (Regensburg) und
Dr. Burkard Keilmann (Bonn), die mir mit ihren gründlichen Kenntnissen geholfen
haben.
Zuletzt: Ich bin Herrn PD Dr. Thomas Wilhelmi und Herrn Dr. Stephen E. Buck-
walter besonders dankbar für ihre Bereitschaft, zusammen mit ihren Assistenten
meine sprachlichen Fehler in den Einleitungen und den Anmerkungen zu beseiti-
gen, und Herrn Wilhelmi mit seinen Assistenten Herrn Michael Becker und Georg
Isbaner für die Mühe, welche sie sich gegeben haben, meiner Kopie eine für Drucker
brauchbare Form zu geben.

Cornelis Augustijn
 
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