6z
RESPONSUM, DEUTSCHE FASSUNG (i 541)
Souil aber des geystlichen Standts Reformation belangt, haben wir vnsern geler-
ten der heyligen schrifft die jetziger zeit alhie seind, befolhen, eyn vngeuerlich be-
dencken zustellen, wie geschehen. Welches wir Ewer Keyserlichen Maiestat auff
derselbigen, auch vnser vnd des andern teyls Stande ferner bedencken hiemit
vnderthanigklich vbergeben.
Der gelerten bedencken, verbesserung der misbreuch belangend1 2 3.
Zum ersten, weil »die forcht Gottes der anfang ist aller weißheyt« vnd heyls, vnd inn
warem glauben an Christum alle gerechtigkeyt vnnd güts steht, !Das vor allem ver-
schafft vnd angericht würde, die reyne leer des heyligen Euangelij allenthalben im
Reich getrewlich vnd eynhellig züpredigen, vnnd der selbigen nach auch die heyli-
gen Sacramenten vnd alle andere kirchen übungen zü reychen vnd zühalten, Vnd
das der anfang dessen damit gemacht würde, das alle Stande des Reichs die Artickel
vnser heyligen Religion, deren man sich hie vergleichen würdt, derselben verglei-
chung nach annemen, vnd bei den jren verschaffen*3, das in allen kirchen die Predig,
2auch ausspendung der heyligen I 109 a I Sacramenten vnd alle kirchen dienst vnnd
geschefft denselbigen verglichnen Artickeln gemeß beschehen, dargereychet, ver-
richtet vnd gehalten wurden. Dann solten die so schwere mißbreuch an lere, Sacra-
menten vnnd gantzem Gottes dienst nit vor allem abgestellet vnnd zür besserunge
bracht werden, So blibe die heylige Religion vnreyn vnnd zwitrechtig, vnd mochten
vberal keyne sachen, weil man in mißuerstand vnd spaltung der Religion verharte,
zü recht vnd inn güten, heylsamen Stand pracht, noch das erschreckenlich verder-
ben, so inn viel weg vor augen ist vnnd auff die Deutschec nation tringet, abgewendt
werden.
Züm anderen, weil weder lere noch die heyligen Sacrament vnnd Cerimonien
oder Christliche zucht inn den kirchen wider recht angestellet, außgespendet vnd
verricht werden mogen, 3Wo die kirch nit jre taugliche vnnd getrewe diener vnnd
vorsteher haben, So würt von nodten sein, das den gemeynden Christi allenthalben
jr recht an der wahl oder züm wenigsten der zeügnüs vnnd Examen jrer Diener vnd
Vorsteher, vermoge der heyligen geschrifft vnd alten Canonum vnd Legum, wider
zügestellet vnd keynen kirchen eynige Diener oder Vorsteher auffgetrungen wer-
den, wer ioch4 das Jus nominandi, presentandi vnnd ordinandi zü haben vermeynt
(an dem doch niemandt jchtzit wider recht abgebrochen werde solle), die nit laut
derd Canonum gewehh, examiniert vnd von dem glaubigen volck vnd Oberkeyten
a) Drf. belangen.
b) Drf. verschieffen.
c) Drf. Deusche.
d) Drf. der der.
1. Das einhellig predig im Reich seie. [Marg],
2. Sacrament vnd cerimonien der lere gemeß. [Marg.].
3. Wahl vnd examen der kirchen diener. [Marg.].
4. auch.
RESPONSUM, DEUTSCHE FASSUNG (i 541)
Souil aber des geystlichen Standts Reformation belangt, haben wir vnsern geler-
ten der heyligen schrifft die jetziger zeit alhie seind, befolhen, eyn vngeuerlich be-
dencken zustellen, wie geschehen. Welches wir Ewer Keyserlichen Maiestat auff
derselbigen, auch vnser vnd des andern teyls Stande ferner bedencken hiemit
vnderthanigklich vbergeben.
Der gelerten bedencken, verbesserung der misbreuch belangend1 2 3.
Zum ersten, weil »die forcht Gottes der anfang ist aller weißheyt« vnd heyls, vnd inn
warem glauben an Christum alle gerechtigkeyt vnnd güts steht, !Das vor allem ver-
schafft vnd angericht würde, die reyne leer des heyligen Euangelij allenthalben im
Reich getrewlich vnd eynhellig züpredigen, vnnd der selbigen nach auch die heyli-
gen Sacramenten vnd alle andere kirchen übungen zü reychen vnd zühalten, Vnd
das der anfang dessen damit gemacht würde, das alle Stande des Reichs die Artickel
vnser heyligen Religion, deren man sich hie vergleichen würdt, derselben verglei-
chung nach annemen, vnd bei den jren verschaffen*3, das in allen kirchen die Predig,
2auch ausspendung der heyligen I 109 a I Sacramenten vnd alle kirchen dienst vnnd
geschefft denselbigen verglichnen Artickeln gemeß beschehen, dargereychet, ver-
richtet vnd gehalten wurden. Dann solten die so schwere mißbreuch an lere, Sacra-
menten vnnd gantzem Gottes dienst nit vor allem abgestellet vnnd zür besserunge
bracht werden, So blibe die heylige Religion vnreyn vnnd zwitrechtig, vnd mochten
vberal keyne sachen, weil man in mißuerstand vnd spaltung der Religion verharte,
zü recht vnd inn güten, heylsamen Stand pracht, noch das erschreckenlich verder-
ben, so inn viel weg vor augen ist vnnd auff die Deutschec nation tringet, abgewendt
werden.
Züm anderen, weil weder lere noch die heyligen Sacrament vnnd Cerimonien
oder Christliche zucht inn den kirchen wider recht angestellet, außgespendet vnd
verricht werden mogen, 3Wo die kirch nit jre taugliche vnnd getrewe diener vnnd
vorsteher haben, So würt von nodten sein, das den gemeynden Christi allenthalben
jr recht an der wahl oder züm wenigsten der zeügnüs vnnd Examen jrer Diener vnd
Vorsteher, vermoge der heyligen geschrifft vnd alten Canonum vnd Legum, wider
zügestellet vnd keynen kirchen eynige Diener oder Vorsteher auffgetrungen wer-
den, wer ioch4 das Jus nominandi, presentandi vnnd ordinandi zü haben vermeynt
(an dem doch niemandt jchtzit wider recht abgebrochen werde solle), die nit laut
derd Canonum gewehh, examiniert vnd von dem glaubigen volck vnd Oberkeyten
a) Drf. belangen.
b) Drf. verschieffen.
c) Drf. Deusche.
d) Drf. der der.
1. Das einhellig predig im Reich seie. [Marg],
2. Sacrament vnd cerimonien der lere gemeß. [Marg.].
3. Wahl vnd examen der kirchen diener. [Marg.].
4. auch.