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Cucuel, Ernst [Bearb.]; Eckert, Hermann [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 1 : Heidelberger Reihe ; Band 1): Die Inschriften des badischen Main- und Taubergrundes: Wertheim-Tauberbischofsheim — Stuttgart: Druckenmueller, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.53141#0046
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Waidenhausen



(14. Jh.)

Wandgemälde in der Kirche an der Ostwand des Chores, zu beiden Seiten des Fensters. 1900 frei-
gelegt; seit 1935 durch ein modernes davorgespanntes Gemälde verdeckt. Links ist unter einem
gotischen Baldachin der hl. Antonius dargestellt, „wie er - von Flammen umzüngelt - einem auf
Krücken sich nähernden Bettler seinen Geldbeutel entgegenstreckt; im Hintergrund verharret ein
Mönch - vielleicht der Stifter - in kniendem Gebet. Rechts vom Fenster steht unter ähnlichem
Baldachin der hl. Petrus mit gewaltig großem Himmelsschlüssel“. Darüber beiderseitig die Um-
schrift, links fünf Zeilen, rechts eine Zeile:
+ DGDIGHTV | • GST . LOG . oGPL V | . IR • RORORG • S7RC | TI . 7I1TOI1V .
OIÄR | TIRIS . j| + 6T . S7IIGT1 . P6TRI |
£>ie£ ®ottc£f)aub ift ju (Jbren beb 1)1. Slntoniu^ beb iD^ärtnrcr^, unb beb bl. betrüb gemcibt.
„Die Bezeichnung des hl. Antonius als Märtyrer ist seltsam; einen solchen dieses Namens gab es
wohl mit Verehrung in Frankreich. Die Kenntnis von ihm ist aber bei uns kaum im Mittelalter
vorauszusetzen. Eher ist anzunehmen, daß die Bezeichnung des Einsiedlers Antonius, der hier ganz
ersichtlich nach den zu Füßen dargestellten Flammen gemeint ist, als ,Eremita‘ von dem Maler
oder auch von einem späteren Restaurator in ,Martyris‘ umgeändert wurde“ (I. Sauer).
Schäfer AValdenhausen S. 79 f.; hier auch die angeführte Stelle von J. Sauer; Abbildung hinter S. 80.


Bronnbach

1411


Quaderstein im Brunnenhaus des Kreuzgangs; r. S. 30 x 61; Sehr. 2,5-4 cm. Die vierzeilige, schlecht
erhaltene Inschrift ist in ein Liniensystem gesetzt, das eine fünfte, leergebliebene Zeile mit einem
Punkt und einer Ranken Verzierung im letzten Viertel umfaßt.
o o o
ielnno • bm • m • rccc • xj • fei’ • jblij • jncepta | eft • Ijec • ftructa •
fub • benerabili • bnö | Joljane • fjtlprabo • afebi • et • eotie • an |
no • 9funrata l Jfr • 9tab9 • ?etgref •

Anno domini MCCCCXIkalendas julij jncepta est hec struc-
tura sub venerabili domino Johanne hilprando abbati et
eodem anno consumata. Frater conradus zentgref.
Über den Abt Hilprand siehe Nr. 124.
Beissel S. 181 - Müller S. 565 - Kdm. IV,1 S. 74.

Sim i. Suhl411 mürbe biefer 95au unter bem eljrmürbigen Slbt
löerrn Soljanneg Jöilpranb begonnen unb im felben 3al)r oollenbet.
SBruber Äonrab Sentgref.


Wertheim


8


(1450)

Kragstein unter dem Erker am Turm der Stadtkirche; r. S. 29x50; Sehr. 1,5-2,5 cm. Das gleiche
Wappen findet sich auch auf den Siegeln Heinrichs (von) Mömlingen. Die Umschrift auf dem
Rand ist unten abgeschlagen, die Fortsetzung heute nachlässig ausgemalt. Abb. siehe S. 53.
® £lno £ bm 2 nt £ cccc i x[xx obut] i tjemricuä i mimltnge £ caoic9
afdjaffen | burgefiö | fübator i | Ijui9 \ cajpelle £ | bnica l efto | midji 1
Am Jjabr 1430 ftarb fbeinricb (non) Strömlingen, GT)orf)crr in Slfcfeaffenburg, bet (Stifter biefer Kapelle,
am (Sonntag Sftomibi (26. Februar).
Um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts scheint die Umschrift noch unversehrt gewesen zu
sein, denn drei Wertheimer Handschriften und Mone verzeichnen den Wortlaut noch vollständig.
Das Todesdatum ist außerdem in einem Nekrolog überliefert1. Heinrich (von) Mömlingen liegt
nicht in der Nähe dieser Inschrift bestattet, sondern zu St. Peter und Alexander in Aschaffenburg;
doch sollte ursprünglich die von ihm begründete Kapelle zum Hl. Geist, deren Altar im Erker über
dem Kragstein aufgestellt war, seine Begräbnisstätte werden. Aus den Urkunden, in denen er als
Wertheimer Altarist Stiftungen für diese damals noch zu bauende Kapelle machte, geht zugleich
hervor, daß das Untergeschoß des Turmes als Beinhaus für den umliegenden Friedhof diente. —

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