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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Cucuel, Ernst [Oth.]; Eckert, Hermann [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 1 : Heidelberger Reihe ; Band 1): Die Inschriften des badischen Main- und Taubergrundes: Wertheim-Tauberbischofsheim — Stuttgart: Druckenmueller, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.53141#0013
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AUS DEM VORWORT ZUM GESAMTWERK

von
Friedrich Panzer
Nach acht Jahren einer an Schwierigkeiten und Mühen reichen Vorbereitung erscheint mit dem
vorliegenden Werke der 1. Band der Veröffentlichungen eines weit ausschauenden Unternehmens.
Die Akademien der Wissenschaften zu Berlin, Göttingen, Heidelberg, Leipzig, München und Wien
haben sich vereinigt, in gemeinsamer Bemühung alle Inschriften des deutschen Sprachraumes bis
zum Jahre 1650 zu sammeln, wissenschaftlich zu bearbeiten und, mit landschaftlicher Untertei-
lung, in einer Folge von Bänden zu veröffentlichen, deren voraussichtlich lange Reihe die vor-
liegende Sammlung der Inschriften des badischen Main- und Taubergrundes eröffnet.
Sinn und Anlage dessen zu verstehen, was hier begonnen wird, ist es notwendig, einiges über
Wesen, Ziele und Geschichte des Unternehmens zu sagen. Ich glaube, dies Gemeinschaftsunter-
nehmen am besten zu begründen, wenn ich um die Erlaubnis bitte, einleitend einiges Persönliche
über seine Entstehung vorbringen zu dürfen.
Philologe von Fach, war ich doch von früher Jugend gewohnt, meine Anschauung vom deutschen
Wesen und seiner Geschichte nicht bloß aus Büchern zu holen. Im Vaterhause lernte ich als Knabe
die Dichtung Scheffels kennen und war und blieb aufs stärkste beeindruckt von der Art, wie sie die
Denkmäler deutscher Vorzeit in freier Luft und Sonne aufsuchte, mit der Buchüberlieferung phan-
tasievoll umspann und so beides zu wirklichem Leben erweckte. Ich lernte dadurch frühzeitig
Wissenschaft erwandern. Weite Bereiche des in unendlicher Vielfalt unerschöpflich reichen deut-
schen Landes habe ich so durchzogen, stets bemüht kennenzulernen, was Kunst und Geschichte
der Vorzeit an Denkmälern übriggelassen. Mancher Burg und manchem Kloster bin ich stunden-
weit nachgelaufen; durch kein Dorf kam ich, ohne seine Kirche und seinen Friedhof zu besehen, die
überall etwas vom geistigen Sein der Siedlung in Gegenwart und Vergangenheit erhaschen lassen.
Es konnte nicht fehlen, daß mir dabei tausendfältig Inschriften begegneten, die geschichtliche wie
philologische Teilnahme in besonderem Maße herausforderten. Konnte ich aber, heimgekehrt, für
die Kunstdenkmäler, vor die mein Weg mich geführt hatte, in den Inventarisationswerken und
sonstiger reicher und bequem zugänglicher Literatur das Bedürfnis nach Befestigung des Geschau-
ten und seiner geschichtlichen Einordnung leicht befriedigen, so versagten für die Inschriften die
bequemen Hilfsmittel. Wohl standen auf den Brettern aller Universitätsbibliotheken die prächti-
gen Foliobände eines Corpus inscriptionum latinarum — aber wo war die Sammlung der Inschriften
unseres eigenen Volkes ? Sie ist bis heute nicht vorhanden und nur mühsam kann man sich in einer
unendlich verstreuten Literatur über das und jenes einzelne unterrichten.
Ein solcher Zustand verlangte nach Abhilfe. Ich war auch durchaus nicht der einzige, der die Lücke
wissenschaftlich bedrückend empfand; Historiker wie Philologen hatten von länger her Ursache
gefunden, die mangelnde Zubereitung der deutschen Inschriften als eine Schädigung der Möglich-
keiten ihrer geschichtlichen Darlegungen zu beklagen. In erster Linie wäre gewiß ein Historiker
berufen gewesen, die so nötige Abhilfe zu schaffen. Da es nicht geschah, so entschloß ich mich trotz
aller Bedenken zu einem Versuche, die Organisation ins Leben zu rufen, die für die Erreichung so
weitgesteckter Ziele unerläßlich war. Die gegebenen Träger eines solchen Unternehmens waren
die deutschen Akademien. Nachdem ein erster Vorstoß im Jahre 1930, mit begrenzterem Ziele in

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