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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Cucuel, Ernst [Bearb.]; Eckert, Hermann [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 1 : Heidelberger Reihe ; Band 1): Die Inschriften des badischen Main- und Taubergrundes: Wertheim-Tauberbischofsheim — Stuttgart: Druckenmueller, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.53141#0187
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als Glockenname vor. Man kann die beiden Wörter nach dem Vorbild der folgenden Glocke (Nr. 428)
in Sinnzusammenhang bringen - wobei das zweite allerdings im Dativ stehen sollte — oder als ein-
zelne Ausrufe auffassen, das zweite vielleicht auch als Anrufung im Sinne der Inschrift Nr. 441. —
Geringe Kunstfertigkeit, wie sie das Schriftband dieser Glocke zeigt, spricht nicht immer für hohes
Alter. Doch ist das Verfahren, mit dem es angefertigt wurde, jedenfalls altertümlicher als bei allen
folgenden. Wie bei Nr. 426 sind die Buchstaben noch nicht mit Formen hergestellt, da die mehr-
fach vorkommenden stark voneinander abweichen. Diese Tatsache, dazu Linksläufigkeit und Spie-
gelschrift können dafür sprechen, daß der Gießer die Inschrift nicht am Modell der Glocke an-
brachte, sondern die einzelnen Buchstaben mit gewohnter rechtsläufiger Schrift in den Mantel
(= die äußere Form der Glocke) eingrub. Doch zeigen einzelne Buchstaben, daß für sie Wachs-
modelle verwendet wurden, die der Gießer mit freier Hand, zum Teil deutlich auch mit dem
Messer ausgeformt hat. Die seltsame Anordnung der Inschrift ist wohl nur auf Ungeschick des
Gießers zurückzuführen (anders in Nr. 429).
Kobe 1877 S. +0 — Kdm. IV, 1 S. 99 — Camerer S. 25 — Rommel: Eichel S. 29 — Sauer: Glocken Badens S. 106'.

428 Wertheim (Anfang 14. Jh.)

Früher Stadtkirche. 1916 zersprungen und eingeschmolzen. Aus Holzkirchen (vgl. Nr. 457). II. 120,
Dm. 95 cm. Nach Sauer von 1340; bei allen übrigen nur die allgemeinere Zeitangabe.
+ OSHIinH + FILIO + DHVID + BGRGDICta VS + 0,111 + VGRI^ +
in + nöle + dri
■Jpoficmna bcm @otjn Sxwibä! ®elobt fei, bet b« fommt im Flamen beS £errn.
Der Spruch stammt aus Matthäus XXI, 9. Das Benedictus findet sich auch in der Messe. Zu Osanna
siehe Nr. 426.
Chronik S. 22f.-Kobe 1877 S. 38, 1917 Nr. 8-Wibel: Stadtkirche S. 15f. - Kdm. IV, 1 S. 267 - Camerer S. 56
Sauer: Glocken Badens S. 94.

429 Urphar (14. Jh.)

Kirche. FI. 75, Dm. 71, Schrift 2—2,5 cm. Die Buchstaben stehen gegen Ende gedrängter. Am
Klöppel kleine Bosen.
* SVGRHffi * SVenTHCD T SeRRTRlOI LVQHS T H
Im Unterschied zur Eicheier Glocke (Nr. 427) ist nur die Buchstabenfolge linksläufig, und nur bei
drei Wörtern. Die einzelnen Buchstaben stehen dagegen nicht in Spiegelschrift; das h in Johannes
ist nur auf den Kopf gestellt. Die Schrift kann nach dem gleichen Verfahren wie in Nr. 426 und 427,

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