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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0216
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SIGMVND NICLAS VON AVRSPERG ZV PVRG
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E.: In der Mitte der letzten Zeile, sehr schwer lesbar, da teilweise ausgebrochen, befindet sich
eine Jz., die aber keinen Bezug auf die sie umrahmende I. hat.
Sigmund Nikolaus, ein Sohn des Sigismund von Auersperg (vgl. Nr. 375), 1522 — 1581, regierte
ab 1541. Er wurde 1573 in den Freiherrenstand erhoben. In erster Ehe war er mit Sophia, Tochter
des Wolfgang zu Volkensdorf und der Apollonia, geb. von Eckartsau, vermählt. Sophia lebte
1520— 1570 und hat mit ihrem Gatten ein gemeinsames Grabmal in der Pfarrkirche (vgl. Nr. 377).
Sigmund Nikolaus war evangelisch und erbaute das Neuschloß Purgstall. Wegen religiöser
Streitigkeiten seiner Söhne Wolf Sigmunds und Wolf Johanns (letzterer blieb katholisch) kam
es 1568 zu einer Teilung der Herrschaft.
Scliachinger, Purgstall (1913), 17 f.

Purgstall/Scheibbs

1571


Reliefgrabplatte für Sigmund Nikolaus und Sophia
von Auersperg im Inneren der Pfarrkirche, im
Chorumgang auf der Evangelienseite an der Wand.
Die obere Hälfte der Platte zeigt in einfacher
Rahmung das Relief: Christus am Kreuz mit
INRI-Tafel, dahinter ein zweizeiliges Spruchband
mit I., im Hintergrund Stadt in offener Land-
schaft. Unter dem Kreuz knien, alle mit gefalteten
Händen, rechts Mann in Rüstung mit langem Bart
und vor sich liegendem Helm, dahinter 5 junge
Männer in Rüstung, von denen zwei ein Kreuzlein
über sich haben. Zur Linken knien eine Frau mit
4 Töchtern; hier befindet sich über ihr und zwei
Mädchen ein Kreuzlein. Unter dem Kreuzesstamm
liegt ein Totenkopf, zu beiden Seiten der Familie
des Stifters befindet sich je ein kleines Reliefw.:
das rechte Auersperg (vgl. Nr. 375), das linke
Volkensdorf (vgl. Nr. 376). Auf der unteren Rah-
mung des Reliefteiles ist die Jz. eingeschlagen.
Darunter befindet sich in einfacher Rahmung die I.
Der Stein ist schön gearbeitet und gut erhalten.
R. M., 200 : 100 cm; Antiqua mit i-Punkten, 3 cm.

200
 
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