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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0250
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465

Wieselburg/Scheibbs

1. H. 11. Jh.

Wandmalereien im Inneren des Zentralbaues der Pfarrkirche. Die im Obergeschoß des 5/8-Restes
des Oktogonkuppelbaues nach 1958 freigelegten Freskenreste lassen folgende Rekonstruktion
der ursprünglichen Bemalung zu: 1. In der Kuppelmitte, zur Hälfte erhalten, Kopf mit Nimbus
und Oberkörper des Bantokrators (Christus als Weltbeherrscher) mit offenem Buch( ?). In einem
kreisförmigen Band herum Umschrift, nicht mehr zu entziffern.
2. Am unteren Rand der Kuppel unter einem Band auf die 8 Flächen verteilt neun Medaillons
(D. 190 cm, etwas ungleiche Abstände voneinander, im Durchschnitt 117 cm). Davon sind 5 ganz
und die Ansätze zu zwei weiteren erhalten. Die Mauerfugen des Oktogons sind dabei unbeküm-

Abb. 142 zu Nr. 465






mert übermalt. In breiter, kreisringförmiger hellroter Umrahmung (Umschrift ?) sind Konturen
von Engelsköpfen mit Nimben und Flügeln erkennbar. Als unterer Abschluß zieht sich ein sehr
breites Ornamentband als Kuppelabschluß um das Oktogon.
3. Die nun folgenden 8 Seitenflächen, von denen 5 erhalten sind, haben im obersten Teil in der
Mitte jeder Fläche ein Rundbogenfenster. Dasjenige über dem später ausgebrochenen Bogen
zur Altarnische (Apsis des gotischen Kirchenbaues, die den alten Hochaltar aus der Kartause
Gaming aufnahm) ist in seinem obersten, noch erhaltenen Teil vermauert. Zwischen diesen
Fenstern befinden sich wiederum kreisrunde Medaillons, durch deren Mitte jeweils genau die
Mauerfugen des Achteckes verlaufen. Von den ursprünglich acht vorhanden zu denkenden
Darstellungen sind nur zwei ganz erhalten, zwei zur Hälfte und zwei durch den Einbau der
Altarnische in etwa einem Viertel der Kreisfläche zerstört. Von den Darstellungen in diesen
Medaillons ist nichts mehr zu erkennen. Über und unter den Medaillons befinden sich Reste
einer noch zum Teil lesbaren Inschrift, darüber als Umschrift vorhanden, darunter durch die
Fenster unterbrochen gewesen. Diese Zone der Bemalung findet ihren Abschluß in einem gemalten
breiten Band, das genau unter den Rundbogenfenstern verläuft.

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