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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0251
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4. An die quadratischen Grundmauern des Gebäudes schlossen noch 4 rechteckige, tonnen-
gewölbte Nischen an. Die etwa nach Nordosten gerichtete ist für den Altareinbau vergrößert
worden, die etwa nach Westen gerichteten Wandteile wurden beim Ausbau zur gotischen Kirchen-
anlage abgebrochen. In den 4 Ecken des quadratischen Unterbaues führten tonnengewölbte
Trompen zum Oktogon über. Die erhaltenen, nach Nordost und Südost gerichteten Ecken
beiderseits der östl. Nische haben in der Bogenöffnung ein Ornamentband erhalten, darunter je
zwei kreisrunde Medaillons, die in einer ringförmigen roten Rahmung die Symbole der vier
Evangelisten zeigen. Inschriften befinden sich über ihnen, und Schriftspuren zu beiden Seiten
der Medaillons.
5. In diesen beiden erhaltenen Ecken befinden sich, jeweils in der Nordostwand, ein Rundbogen-
fenster mit geschachter Bemalung in der Laibung. Über dem Fenster in der Nordostschräge ist, —
unter dem Evangelistenmedaillon —, ein zweizeiliger, vielleicht noch älterer Inschriftenrest
zum Vorschein gekommen, von dem aber nur einzelne Buchstaben zu erkennen sind. Die gleiche
Wandfläche in der Südostschräge ist zu stark zerstört, um dort Reste von Schriftspuren zu sehen.
6. Die Nord- und Südwand des quadratischen Unterbaues zeigen im Teil über den Nischenbögen
je vier, zwei zu zwei untereinander angeordnete, Medaillons. Sie sind stark zerstört und lassen
nicht mehr erkennen, was sich innerhalb der ringförmigen Rahmung für Darstellungen befunden
haben. An den Seiten der Medaillons sind ganz oben, gleich unter dem umlaufenden Band Schrift-
spuren zu sehen, bei denen nur noch Einzelbuchstaben gedeutet werden können.
7. In der Torbogenlaibung der nach Süden gerichteten Nische ist ebenfalls eine fragmentarische
Inschrift freigelegt worden, hier sind einige Buchstaben zu erkennen.
Mit der Freilegung des Bauwerkes wurde nach einem Brand im Oktober 1952 begonnen. Unter
mehreren Verputzschichten — die letzte Kuppelausmalung erfolgte im Jahre 1923 — zeigten
sich die Reste der alten Bemalung durch das Aufspitzen für das Anbringen einer späteren Putz-
schichte stark beschädigt, sodaß auch alle Inschriften nur in Bruchstücken oder gar nicht mehr
lesbar erhalten sind. Stark gemörtelter Rollsteinbau, Scheitelhöhe 13,5 m, Seitenlänge des
Grundrißquadrates 9 m; rotbraun auf weiß aufgemalte romanische Majuskeln, 17 cm.
Umschrift (Beschreibung Punkt 3), obere Reihe:
QVO ...•©• BEATI • QVI P..SE...ONE. • PATIVNTVR • © • BE. TI •
PAVPER LVGENT -IV.SVRIV ..
Untere Reihe: Südostwand
... SI ... (und vereinzelte Spuren)
In den Ecken über den Evangelistensymbolen (Beschreibung Punkt 4):
Nordosttrompe:
• TAVRVS • • AQVILA •
Südosttrompe:
• HOMO • • AC . . . EO •
Über dem Rundfenster in der Nordosttrompe (Beschreibung Punkt 5):
. . . PIRA ... (?)
. . . DE PA . . S . . (?)
Bogenlaibung der nach Süden gerichteten Nische (Beschreibung Punkt 7):
. . SC ... IEL
Neben den Medaillons der Südwand (Beschreibung Punkt 6):
C (?) . . . N

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