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Lutz, Dietrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 15 : Münchner Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt Rothenburg ob der Tauber — München: Druckenmueller, 1976

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https://doi.org/10.11588/diglit.45638#0054
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Wappen Seinsheim.
Zu den drei genannten Personen vgl. die urkundlichen Belege bei Fugger S. 4off., S. 42ff. und S. 3öff.
Nach der Schrift und der Stellung der jüngeren Inschrift außen muß angenommen werden, daß der Grab-
stein 1334 angefertigt wurde. Die dritte Inschrift wurde wahrscheinlich nachgetragen, wobei merkwürdig
ist, daß sie bei Bezold nicht erwähnt wird. Soweit man der Wiedergabe vertrauen darf, ist die Nähe der
Schrift zu Nr. 21 deutlich erkennbar.
Da Fugger S. 29 und S. 92 davon spricht, daß die Seinsheim-Grabsteine (vgl. Nr. 39t und Nr. 43t), die
sich ehemals im Dominikanerinnenkloster zu Rothenburg befanden, zerstört wurden, ist es nicht ganz
klar, woher er die Zeichnungen dieser Grabsteine hat. Wahrscheinlich entnahm er sie der handschriftlichen
Familiengeschichte der Seinsheim des Würzburger Archivars unter Fürstbischof Adam Friedrich von
Seinsheim, J.B.Salver, die dieser in der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts verfaßte (vgl. Fugger S. 2).
Er entnahm dieser Handschrift Vorlagen für die Illustrationen seines Buchs, nimmt aber ausdrücklich die
Zeichnungen der Grabsteine aus, da diese von schlechter Qualität seien, doch können damit auch nur
Zeichnungen gemeint sein, von denen die Originale zur Zeit Fuggers noch erhalten waren.
Bensen* 1 2 S. 68; Bensen3 4 S. 36; Bezold S. 117 Nr. 8; Fugger S. 29 mit Abbildung (Nachzeichnung); Kießkalt S. 20 Nr. 8; Win-
terbach3 S. 308.

21 Dominikanerinnenkloster 1343 Dezember 4

Grabstein von vier Herren von Nordenberg. Im Kreuzgang in die Wand zum ehemaligen Sommerrefek-
torium eingelassen. Grauer Sandstein. Umlaufend vier Schriftzeilen, die jeweils von eingeritzten Linien
eingefaßt werden und unten rechts beginnen. Die eingehauene Schrift ist sehr gut erhalten. Der Grabstein
befand sich früher als Tumbengrabplatte (Stiftergrab) im Chor der Dominikanerinnenkirche.
H. 237 cm, B. 87 cm, Bu. 1. Zeile: 6 cm, 2. Zeile: 5,5 cm, 3. Zeile: 4 cm, 4. Zeile: 3,5 cm. - Gotische
Majuskel.
1. Zeile:
+ ANNO • DOMIN I • M • CC • LXXVI • VI • KAL’ • APRIL’ •
LIVPOLD9 • / DE • NÖRTEN BEREa) • FVNDATOR • HVI9 •
ECCLESIE • 0
2. Zeile:
+ ANNOb) DOMINI / M • CCc) • XC • VIII • INC) • AVG’ •
LIVPOLD9 • DE NORTENBE RC • FILIVS • / FUNDATORIS • OBIIT •
IN DIE • IACOBI • APOSTOLI •
3. Zeile:
+ ANNO DO MINI • M • CCC • XXX • POST • NATIVITA I EM • BE ATE •
MA/RIE • TEREIAd) • DIE • OBIIT • HEINRICUS • COQVINARIUS
4. Zeile:
+ ANNO DOMINI • M • CCC • XLIII • LVPOLD9 • DE NORTENB’C • /
FVN DATOR • OBIIT • IN DIEe) BARBAREf) • VIRGINIS
a) so statt BERC; b) Trennungspunkte fehlen teilweise; c) an dieser Stelle unterlief dem Steinmetz offenbar ein Fehler, denn
unter dem Text lassen sich noch Spuren eines anderen feststellen: M- CCCIII • X- KL’; die Datierung dieser Zeile stimmt
deshalb nicht; d) so statt TERCIA; e) D mit Querbalken; E spiegelverkehrt; f) E spiegelverkehrt.
Im Jahre des Herrn 1276 am 27. März starb Lupoid von Nordenberg, Gründer dieser Kirche. - Im Jahre des Herrn 1298 im
August(I) starb Lupoid von Nordenberg, der Sohn des Gründers dieser Kirche am Tage des Apostels Jakobus (!) (Juli 25). -
Im Jahre des Herrn 1330 am Dienstag nach Mariä Geburt (September 9) starb Küchenmeister Heinrich. - Im Jahre des Herrn
1343 starb der Gründer Lupoid von Nordenberg am Tage der Jungfrau Barbara (Dezember 4).
Der Stein ist wohl anläßlich des Todes des zuletzt verstorbenen Lupoid von Nordenberg hergestellt wor-
den. Die Schrift aller vier Inschriftzeilen ist einheitlich; eine Entstehung zur Zeit des Todes des erstgenann-
ten Lupoid von Nordenberg und Nachtragen der später Verstorbenen kann ausgeschlossen werden. -
Das von Neusitz nach Rothenburg verlegte Frauenkloster entstand an der Stelle einer Curia der Norden-
berger im Jahr 1258 und wurde besonders 1265 von dem Reichsküchenmeister Lupoid von Nordenberg
(gest. 1276) und seinen Söhnen Lupoid (gest. 1298) und Heinrich (gest. 1330) reich ausgestattet. Der 1343

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