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Lutz, Dietrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 15 : Münchner Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt Rothenburg ob der Tauber — München: Druckenmueller, 1976

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https://doi.org/10.11588/diglit.45638#0062
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33 Spitalkirche 1390-1400

Verkündigungsengel. An der Chornordseite in dieWand eingelassen ist em Sakramentshäuschen, an dessen
linker Seite em Engel mit Spruchband steht. Auf dem Spruchband befindet sich eine Zeile Text zwischen
zwei schmalen Wülsten. Die Schrift ist erhaben und in Farbe gefaßt. Der Anfang des Textes ist fast un-
leserlich.
Länge des Bandes: 35 cm, B. 4 cm, Bu. 2,5 cm. - Gotische Minuskel.
ave maria • gracia plena
Vgl. Luc. 1, 28.
Datierung nach Kdm.
Kdm. S. 406ff., Abb. 341; Weißbecker2 S. 90.

34t St. Jakob 14. Jh.

Grabstein. Im Innern der Kirche „bei der kirchtür gegen die stäffelein lehnt an der Wand rechter hand ein
alter stein, der aber sehr verdorben und dannenhero nicht ganz zu lesen mehr ist“ (so Bezold). Nach der
Zeichnung bei Bezold hochrechteckig mit drei 2:1 gestellten Vollwappen im Bildfeld. Umlaufend Schrift-
zeile zwischen zwei eingeritzten Linien. Die Inschrift des zur Zeit der Aufzeichnung Bezolds bereits im
oberen Teil zerstörten und stark verwitterten Steines war vermutlich eingehauen und in gotischer Majuskel
ausgeführt.
.SESa) • DE • MORSTEIN • ÄR/SER^ • IN EXALTATI/ONE SANCTE • CRVCIS •
a) das erste S steht umgekehrt und hat eher die Form eines Fragezeichens, es könnte möglicherweise auch ein L bedeuten und
vielleicht als Teil des Wortes MILES gedeutet werden; b) dieses Wort hat Bezold sicher nicht richtig aufgezeichnet, es könnte
ARMIGER heißen. - Sicher ist der Name von Morstein und der Todestag Kreuzerhöhung (September 14).
Wappen: Balken von unbekannter Farbe auf Schild von unbekannter Farbe (möglicherweise Enheim);
Morstein (zweimal). Zur Schrift vgl. Nr. 11 und Nr. 21, soweit es die Zeichnung erlaubt. Zur Ausführung
derWappen vgl. Nr. 37.
Wahrscheinlich Grabstein des Rothenburger Bürgers Johannes (Hans) von Morstein, der nach freund-
licher Auskunft von Herrn Dr. Schnurrer 1374, 1377 und 1380 urkundlich nachweisbar ist. Seine Gemah-
lin trug den Vornamen Elisabeth (Urkunde des Stadtarchivs Rothenburg Nr. 3762, 1380 Oktober 2; auf
den daran hängenden Siegeln Wappen, die denen auf dem Grabstein entsprechen); da der Balken auf den
Wappen verschiedener Familien erscheint (z.B. Crailsheim, Enheim, Gattenhofen, Scheckenbach), ist
ihre Herkunft nicht zu ergründen.
Bezold S. 94 Nr. 85 und Tab. XXIIX Nr. 2 (Nachzeichnung). - Abb. s. o. Einleitung.

35 Dominikaner inncnkloster 1400-1404

Grabstein des Konrad Schultheiß. Im Hof des Klosters in der Nähe der alten Pforte. Muschelkalkplatte,
die Bildfläche ist leer. Umlaufend, oben links beginnend, Inschrift zwischen zwei eingeritzten Linien. Der
Grabstein befand sich bis zur Renovierung der Johanniskirche 1970 dort in den Fußboden eingelassen, er
war zum Teil von einem Podest verdeckt.
H. 178 cm, B. 90 cm, Bu. 7 cm. - Gotische Majuskel - gotische Minuskel.
ANNO • DNI • M° • CC/C • C • <iiii> • 0 • CONRADUS • /
SCULTHE[TU]S / • <feria • quita • post • dnica • quasi ♦
mö • geiti •)
Im Jahre des Herrn 1404 starb Konrad Schultheiß am Donnerstag nach Quasimodo geniti (April 10).
Der Grabstein wurde bereits zu Lebzeiten des Verstorbenen gesetzt; die Inschrift wurde zunächst in goti-
scher Majuskel ausgeführt, der Platz für das Todesdatum freigelassen. Nach dem Tode des Konrad Schult-
heiß im Jahre 1404 wurden diese Angaben in gotischer Minuskel nachgetragen.
Bezold S. 179 Nr. 12; Kießkalt S. 41 Nr. 30; Kdm. S. 364 Nr. 6; Weißbecker2 S. 86.

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