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Lutz, Dietrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 15 : Münchner Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt Rothenburg ob der Tauber — München: Druckenmueller, 1976

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https://doi.org/10.11588/diglit.45638#0165
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StAR 1424 gibt nur Namen und Todesdatum (2575 statt 1578) an und überliefert die untere Inschrift vollständig. - a) so
Bezold, servavit StAR 1424. - (Drei Distichen) Der die Lehren Christi verehrte, förderte und liebte, der mit Frömmigkeit den
Glauben bezeugte, der dem Gemeinwesen viele Jahre lang diente, während er der Vaterstadt als Bürgermeister und vorher als
Richter vorstand, Winterbach, alter Bürgermeister, starb vom Körper erlöst, aber mit dem Geist bewohnt er im Herrn die
himmlischen Reiche.
Wappen: Winterbach; Zeichen: Schwarz. Bezold Tab. XXIII Nr. 2-3.
Vgl. Nr. 304t, 327t.
Bezold S. 79 Nr. 55; Kießkalt S. 187 Nr. 155; Kdm. S. 224 Nr. 30; StAR 1424 fol. 3iöv; Weißbecker2 S. 68, Anhang S. 16.

306 St. Jakob 1578

Epitaph des Superintendenten Johannes Hoffmann. In der Heiltumkammer der Jakobskirche wird ein
Holztafelgemälde auf bewahrt, das die Auferstehung des Lazarus und darunter kniend den Verstorbenen,
seine Frau, drei Söhne und zwei Töchter zeigt, dazu Wappenschild des Mannes und Vollwappen der Frau.
Auf der Grabplatte des Lazarus und an den Hüten zweier Schriftgelehrter hebraisierende Schriftzeichen,
rechts neben dem Wappen des Mannes Jahreszahl und Künstlermonogramm. Das Gemälde hing ehemals
als Epitaph im Chor an der Nordwand (nach StAR 1424 vor der Sakristei), darüber und darunter war je
eine sechszeilige Inschrift angebracht, die beide verloren sind.
Auf dem Gemälde:
15 V - Ba) 7 8
Obere Inschrift:
M(agistef) Johann Hofmann / weiland Pfarher vnd / Superintendens alhie / zu Rotenburg
starb / im Jar 1576. den / 15. Decetnber zwo Stund vff den Tag, dem Gott gnad.
Untere Inschrift:
Inter oves requiesco meas, quas sedulus annis
octodecim pari Semine Christe tuo:
Lustra decem vixi bittos atque insuper annos,
tempus et hinc vitae fugit ut umbra meae.
Unice meb) Christi solatur10) gratia et Aula
Johannes Hoffmann hinc ego jurec) vocor.
StAR 1424 überliefert die untere Inschrift vollständig, von der oberen eine Kurzfassung: A. 1576 15 xbr. 2. ante diluci obii
M.Joh. Hojfmannus Superintendens. - a) zwischen den Buchstaben ein Kreuz. Die Auflösung der Initialen ist unbekannt; b) me -
solatur: solatur me Christi StAR 1424; c) so Bezold, ergo iure StAR 1424.
(Drei Distichen) Unter meinen Schafen ruhe ich, die ich achtzehnjahre hindurch fleißig geweidet habe in DeinemWort, Christe.
52 Jahre habe ich gelebt, die Zeit meines Lebens floh wie ein Schatten davon. Allein Christi Gnade und himmlische Wohnstatt
trösten mich; Johannes Hoffmann werde ich daher mit Recht genannt.
Wappen: Hoffmann; in Schwarz ein goldener aufgerichteter, nach rechts blickender Löwe mit einer gol-
denen Kugel in der rechten Pranke, als Helmzier wachsender Löwe, Helmdecken schwarz-golden (wahr-
scheinlich Müller). Nach Wunder-Lenckner Nr. 3885 war Johannes Hoffmann mit Sara Müller verheiratet.
Das Epitaph für den am 15.Dezember 1576 verstorbenen Johannes Hoffmann wurde 1578 angefertigt. -
Zu dem Superintendenten Johannes Hohmann vgl. Kdm. S. 216 und die dort genannte Literatur.
Bezold S. 7 Nr. 21; Horn S. 15 ; Kießkalt S. 155 Nr. 148; Kdm. S. 216 Nr. 18; StAR 1424 fol. 3O7v; Weißbecker2 S. 69 Nr. 15,
Anhang S. 16.

307t Rathaus 1578

Holztafelgemälde mit Rechtsspruch. Im Kaisersaal bei der Tür zur alten Ratsstube hing eine hochrecht-
eckige bemalte Holztafel. Oben auf einem Aufsatz war das Jüngste Gericht gemalt, darunter eine zweizei-
lige Inschrift in Kapitalis (nach Bezold „mit großen Latein, buchstaben“), das Gemälde einer Eidesleistung
vor einem. Richter, eine zehnzeilige Inschrift und em Gemälde, das die auf Meineid stehende Strafe (Her-
ausreißen der Zunge) zeigte. Nach älteren Angaben (Merz und Weißbecker) war Martin Greulich der
Maler des Bildes (vgl. Nr. 310, 319t, 338). Merz schrieb bereits 1869: „leider sehr defekt“.

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