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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 16: Heidelberger Reihe ; Band 6: Die Inschriften des Rhein-Neckar-Kreises ; 2): Ehemaliger Landkreis Mannheim, ehemaliger Landkreis Sinsheim (nördlicher Teil) — München: Druckenmüller, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.52967#0032
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Grabstein eines Hildebertus. Ursprünglich in der Peterskirche, von dort kam der Stein beim Abbruch
der Kirche in den Hof der "Weinheimer Gewerbeschule, 1960 ins Heimatmuseum (Durchfahrt zum Hof).
Der Stein ist in 5 Teile zerbrochen, die mit Zement gekittet sind, die obere - jetzt untere - Inschriftleiste
abgearbeitet. Die gesamte Schriftfläche ist stark abgetreten, das Wappen soll ein gehörnter Topf heim
gewesen sein, heute nicht mehr erkennbar1). Im 14. Jh. wurde der Stein auf der Rückseite neu beschriftet
und wiederverwendet2), möglicherweise wurde bereits damals die obere Schriftleiste abgearbeitet.
H. 164 cm, B. 80 cm, Bu. 10 cm. - Frühe Majuskel.
[KAIL MAR • 0 • HILDEPERTVS • / HEMSf.] • /
• FELICIS MEMORIE • AME [N]
Eine Datierung des Steines ist nur nach der Schriftform möglich. Die sehr exakt gearbeitete Majuskel
zeigt noch keinerlei unziale Formen, das einzige E in unzialer Ausformung - das zweite E in Hildebertus -
erweist sich bei genauer Betrachtung als überarbeitet. So wird man die Schrift noch dem 12. Jh. zuweisen
müssen. Dazu paßt, daß der Name Hildebertus in jener Zeit in und um Weinheim häufig vorkommt.
Eine genaue Zuweisung stößt auf Schwierigkeiten, weil die untere - jetzt obere - Querleiste mit der
Herkunftsbezeichnung nicht mehr einwandfrei lesbar ist. Der Beginn HEMS dürfte nicht zweifelhaft sein,
das spräche für die Herkunft aus Hemsbach3). Auf der zweiten Hälfte der Leiste sind nur die Fußpunkte
der Hasten noch erkennbar.
>) Weiß, Weinheim 559.
2) Vgl. nr. 22 (1368).
3) Vgl. dazu CL. ed. Glöckner nr. 3818 und 3821 (um 1200); ein Hildebertus deWinenheim ebd. nr. 141,153, 163 (1095, 1148
und 1160). Winenheim o.ä. ist aber durch den Befund des Steines keineswegs zu rechtfertigen, ebensowenig Laursha. (Ver-
mutung von Fischer, ungedr. Material).
KdmBaden X 3, 370. - Weiß, Weinheim 559. - Fresin, Weinheim 51.

4t

Weinheim, ehern. Peterskirche

1254?

Grabstein der Agnes Johanna von Bonn. Nach Wolf an der westlichen Tür der Kirche.
Inschrift nach Wolf.
ANNO DOMINI MCCLIV IPSO DIE ANDREAE OBIIT
HONESTA AGNES IOHANNA DE BONN
Datum: 30. November
Die Überlieferung ist zweifelhaft, wahrscheinlich hat Wolf das Datum verlesen. Die Familie von Bonn
ist in Weinheim bezeugt, eine Anna von Bonn starb 1580, sie war die Ehefrau des Johann Reinhard von
Walbronn1). Andererseits ist der sehr lapidare Text der vonWolf überlieferten Inschrift im 16. Jahrhun-
dert kaum denkbar.
') Humbracht Taf. 2Ö4.
Wolf(hs.) 139.

5t

Weinheim, ehern. Peterskirche

13- Jh-?

Werkstück mit schriftähnlichen Zeichen, beim Abbruch der Peterskirche 1910 aufgefunden, heute nicht
mehr vorhanden. Wiedergabe nach maßstabgetreuer Zeichnung.
H. 9 cm, B. 42 cm, Bu. 5 cm.
Es handelt sich mit ziemlicher Sicherheit nicht um „Schrift“, sondern nur um buchstabenähnliche Stein-
metzzeichen, die von den am Bau beteiligten Handwerkern gesammelt auf einem Werkstück angebracht
wurden').
’) K.Friederich, Die Steinbearbeitung in ihrer Entwicklung vom 11. bis zum 18. Jahrhundert, Augsburg 1932, S. 17.

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