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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 16: Heidelberger Reihe ; Band 6: Die Inschriften des Rhein-Neckar-Kreises ; 2): Ehemaliger Landkreis Mannheim, ehemaliger Landkreis Sinsheim (nördlicher Teil) — München: Druckenmüller, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.52967#0229
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Chri stoff von Degenfeld desen Leichnam hindannen/nab ge-
fiebert wie hiehero in diese seine Grab=/statt verordnet
seinem iamer ist helf worden/der allmechtige wolle/im
selige Auferstehung /verleihenn/Amen
Das Andachtsbild im Mittelfeld zeigt Johann Christoph von Degenfeld und seine Gemahlin vor einem
Kruzifix, im Hintergrund das 1596/97 von ihm erbaute Schloß Neuhaus mit der Schloßkapelle2).
Das in der Inschrift - und auf dem Grabstein3) - genannte Todesdatum muß irrig sein. Johann Christoph
von Degenfeld wird bis zum Jahre 1613 noch urkundlich erwähnt; 1609 ist er Mitglied des Ausschusses
der Ritterschaft im Kraichgau4). Aus dem Januar 1614 liegt eine vormundschaftliche Rechnungslegung
vor, so daß er damals mit Sicherheit nicht mehr am Leben war5). Eine spätere Überarbeitung des Epitaphs
liegt nicht vor, weil der Grabstein das gleiche Datum zeigt. Tatsächlich ist die Entstehung wohl so zu er-
klären, daß beide Denkmäler erst erheblich nach dem Tode (vermutlich 1613) Johann Christophs entstan-
den sind, was einmal durch die Unmündigkeit des einzigen überlebenden Sohnes und zum andern durch
die 1622 erfolgte Besetzung des Kraichgaues durch kaiserliche Truppen begründet sein dürfte. Einen An-
haltspunkt für die tatsächliche Entstehungszeit des Epitaphs bietet die Nachkommenreihe des unteren
Bildes mit den Inschriften (C): sie zeigt bei den verstorbenen Personen ein Kreuz und zwar mit Ausnahme
von Christoph Jakob und Maria Elisabeth bei allen. Ursula von Stammheim (Stieftochter des Verstorbe-
nen) starb 1618, Anastasia (verh. von Gemmingen-Guttenberg) 1630, Christoph Jakob 1646. Das engt die
Zeit für die Entstehung des Epitaphs auf 1630/1646 ein und macht einen Irrtum in der Datierung ver-
ständlich6).
J) Hes. 37, 12.
2) Vgl. H.Niester, Instandgesetzte Wohnbauten u. Schlösser im Kraichgau u. am Neckar, in: Nachrichtenblatt der Denkmal-
pflege Jg. 4 (1961) Heft 1/2.
3) Vgl. nr. 317.
1) C.W.L.Stocker, in: Zeitschrift für Württembergisch-Franken X 2 (1877) 116. - Vgl. auch Hub, Chronik 402.
5) Nachweis dieser Rechnung im Archiv Neuhaus durch Herrn Dr. J. Hotz-Karlsruhe.
G) Denkbar wäre auch eine schlecht geschriebene Zahl in der Vorlage; da aber Grabstein und Epitaph übereinstimmen, muß
man doch ein von vornherein irrig angegebenes Datum annchmen.
KdmBaden VIII 1, 14. - Hub, Ehrstädt 402 f. (Abb.). - Niester a.a.O. (Abb.).

323

Neidenstein, ev. Kirche

1611

Grabstein des Ottheinrich von Venningen. Eingang unter dem Turm. Platte aus grauem Sandstein mit
vertieftem Mittelfeld und umlaufender Schriftleiste. Im Mittelfeld erhaben ausgearbeitet großes Mittel-
wappen (Venningen) und vier kleinere Wappenschilde mit Schriftbändern. Schriftleiste geringfügig be-
schädigt.
H. 185 cm, B. 83 cm, Bu. 3,5 cm. - Kapitalis.

VF SAMSTAG • DENN • XIII • IVLII • / ANNO • M • DC • XI • IST •
IN • GOTT • SEELIGLICH • VERSCHIDEN • DER • GESTR[ENG] • /
EDEL ■ VND • VEST • OTTO • / HEINRICH • VON VENNINGEN •
SEINES • ALTERS • IM • LIX • IAR • DEM • [GOT GE]NADE
VENNINGEN FRONSPERG
HIRSCHHORN LADRON

Mit Ottheinrich von Venningen starb die Neidensteiner Linie der Venningen aus. Für ihn sind außer dem
Grabstein noch ein großes Epitaph und eine Gedenktafel erhalten1).
>) Vgl. die folgenden nrr. 324, 325 mit näheren Angaben zur Biographie.
KdmBaden VIII 1, 82. - Ziegler, Neidenstein 124 (Abb.).

Neidenstein, ev. Kirche

1611

324

Epitaph für Ottheinrich von Venningen. An der Nordwand der Kirche hinter dem Altar. Aufwendiges
Denkmal, vermutlich aus Heilbronner Keuper (grauer Sandstein), farbig überstrichen. Die Reliefs im
Sockel und in der Bekrönung Alabaster. Im Architrav Schriftzitat (A), im Sockel gereimte Grabschrift (B).

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