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Zahn, Peter; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 68 = Münchener Reihe, 11. Band, Nürnberg, Teilband 2) (1581-1608) — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.57582#0023
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im Epitaph für Sigmund d. J. Pfinzing (f 14. 4.1572) und dessen Ehefrau Anna von Eschwe (f 1. 7.1588),
dann im Jahr 1597 (Nr. 2340) und zunehmend ab 1599/1600 (Nr. 2437) mit seinen Initialen „I W“.
Anhand der signierten Erzeugnisse konnte die Produktion bereits 1942 von Fritz Traugott Schulz
dokumentiert werden114).
Form, Ornament, Darstellung und Formular
Hierzu gilt unverändert das in Band I (DI 13, 1972) S. XVII-XIX gesagte. Die Epitaphien werden
im Berichtszeitraum größer und damit nehmen ab 1582 auch die großflächigeren Darstellungen in den
Blendnischen und Bildtafeln zu: der auferstehende Christus, allegorische Gestalten, die Stifterfamilie,
Genien, Engel und Todesembleme. Unter den Ornamenten überwiegen Rollwerk, Schweifwerk,
Spangenwerk, Fruchtgehänge und Blumengirlanden, Karyatiden, Delphine, Masken und Löwenköpfe.
Ebenso sind seitliche Ansen in Trapezform, als Dreiblatt, Dreistern oder in Beilform Gestaltmuster etwa
der Weinmann-Werkstätten „J“, „K“ und „L“. Die Blattmaske kommt zuerst um 1595 bei Georg II.
Weinmann vor (Nr. 2240), dann auch 1605 bei Jacob Weinmann (Nr. 2773). Der Ohrmuschelstil
kündigt sich ab 1596/99 an (z.B. Nr.2274, 2404, 2417). Näheres vgl. im Register „Architektur- und
Ornamentformen, Ikonographie“.
Schriftformen
(Grundsätzliches hierzu in Band I (Di 13, 1972) S. XX, erster Abschnitt), im Einzelnen vgl. hierzu
das Register „Schriftarten“.
Die Frühhumanistische Kapitalis
Dieser von Rudolf M. Kloos erstmals genauer beschriebene und benannte Schrifttyp115) erscheint
im vorliegenden Band nur noch in wappenbegleitenden Initialen und bei Haus- und Namenszeichen
(Nr. 1735, 2015, 2036, 2284).116).
Die Kapitalis
Grundsätzliches hierzu in DI 13 (1972) S. XX, letzter Abschnitt. — Der vorliegende Band enthält 39
ganze Inschriften in Kapitalis. Sie findet sich in den lateinischen Inschriften Gebildeter (z. B. Nr. 2062),
weitere 23 kürzere mit lateinischen Devisen oder Beschriftungen, drei als Kreuzesinschriften (INRI),
drei als Jahresangabe ANNO DOMINI, und weitere acht in Form von Initialen oder Einzelbuchstaben.
Die Hebräische Quadratschrift
Sie kommt als hebräischer Name des Schöpfers im Bildteil von fünf Epitaphien vor, davon zwei
(Nr. 1612 und 1771) in nicht mehr erhaltenen, über der Gräberreihe 1 — 46 angebrachten Wandgemäl-
den (siehe hierzu das Register „Schriftarten“).
Die humanistische Minuskel
Grundsätzliches hierzu in DI 13 (1972) S. XXI, erster Abschnitt. — Der vorliegende Band enthält
45 Inschriften in Humanistischer Minuskel (siehe Register). Hierbei sind auch Teile von Inschriften
mitgezählt, wie Datumsformeln, lateinische Titel, latinisierte Namen und lateinische Zitate. Die hu-
manistische Minuskelkursive erscheint nur in einem Fall für ein lateinisches Distichon (Nr. 2419).

114) Erste Werkliste zu Jakob Weinmann bei E T. Schulz in Thieme-Becker 35 (1942) S. 300-302.
115) R. M. Kloos, Die Inschriften der Stadt und des Landkreises München (DI 5, 1958) S. XXIII; Derselbe, Ein-
führung in die Epigraphik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (1980) S. 153-156. - Zu diesem Schrifttyp zu-
letzt; E A. Bornschlegel, Die frühe Renaissance-Kapitalis in Augsburg, In: Epigraphik 1988. Fachtagung ... Graz,
10.-14. Mai 1988 ... hg. von W Koch (1990) S. 217-225; R. Neumüllers-Klauser, Epigraphische Schriften zwischen
Mittelalter und Neuzeit (Grundsatzreferat), ebd. S. 315-328; R. Fuchs, „Übergangsschriften“, ebd. S. 331-336;
W. Koch, Zur sogenannten Frühumanistischen Kapitalis, ebd. S. 337-345; W. Koch, Das 15.Jahrhundert in der Epi-
graphik (Epigraphik-Kongreß Rom 1993); Deutsche Inschriften, Terminologie zur Schriftbeschreibung (1999),
Majuskeln S. 31-45.
116) Vgl. auch die Abbildungstafeln der Zeichen im Anhang.

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