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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (1. Band = 1. Abtheilung, 1. Hälfte): Die Ordnungen Luthers, die Ernestinischen und Albertinischen Gebiete — Leipzig: O.R. Reisland, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.26586#0047
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2. Das taufbuchlin verdeutscht.

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ist, und er selb dazugethan hat. Und er aus der
ungleubigen zal gesondert, in der heiligen arca
der christenheit trocken und sicher behalten, all-
zeit brunstig im geist, frolich in hoffnung, dei-
nem namen diene, auf das er mit allen gleubigen
deiner verheissung ewigs lebens zu erlangen wirdig
werde, durch Jesum Christum unsern herrn Amen.
Darumb, du leidiger teufel, erkenne dein
urteil und las die ehre dem rechten und lebendigen
got, las die ehre seinem son Jesu Christo und
dem heiligen geist, und weiche von diesem N.
seinem diener. Denn gott und unser herr Jesus
Christus hat ihn zu seiner heiligen gnade und
segen und zum brun der taufe durch sein gabe
berufen. Und das du dis zeichen des heiligen
creuzis ̒̒̓̒̒✝ das wir an seine stirn thun, mussist
nimer thuren verstoeren, durch den der zukunftig
ist zu richten etce.
So hore nu, du leidiger teufel, bei dem
namen des ewigen gottis und unsers heilands
Jhesu Christi beschworen, und weiche mit zittern
und seufzen, sampt deinem has uberwunden,
das du nichts zu schaffen habst mit dem diener
gottis, der nu nach dem das himlisch ist, trachtet,
und dir und deiner welt entsaget, und leben soll
in seliger unsterblickeit. So las nu die ehere
dem heiligen geist, der da komt und von der
hohisten burk des himels erab feret, deine
triegerei zuverstoeren, und das herz mit dem
gottlichen brun gefeget, ein heiligen tempel und
wonung gotte zubereiten, auf das dieser diener
gottis, von aller schuld der vorigen laster erloset,
dem ewigen gott danksage allzeit, und lobe
seinen namen ewiglich, Amen.
Ich beschwere dich, du unreiner geist, bei
dem namen des vaters ̒̒̓̒̒✝ und des sons ̒̒̓̒✝ und des
heiligen geists, das du ausfarest und weichest
von diesem diener^ gotis N. denn der gepeut dir,
du leidiger, der mit fussen auf dem meere ging,
und dem sinkenden Petro die hand reicht.
Last uns beten.
Herr heiliger vater, almechtiger ewiger got,
von dem alle liecht der warheit komt, wir bitten
deine ewige und aller senftiste gute, das du
deinen segen auf diesen N. deinen diener
gissest, unnd wolltist ihn erleuchten mit dem
liecht deins erkentnis, reinige und heilige ihn,
gib ihm das recht erkentnis, das er wirdig werde,
zu deiner taufe gnade zu komen, das er halte
ein feste hoffenung, rechten radt und heilige
lere, und geschickt werde zu deiner taufe gnade,
durch Christum unsern herrn, Amen.
Der Herr sei mit euch. Antwort. Und mit
deinem geist.
Evangelion Sanct Marcks. Antwort. Ehre
sei dir herre. 7

Zu der zeit brachten sie kindlin zu Jhesu,
das er sie solt anruren. Aber die iunger be-
draueten die, so sie brachten. Da das Jesus
sahe, verdros ihn, und sprach zu ihn: Last die
kindlin zu mir komen, und weret, ihn nicht.
Denn solcher ist das himelreich. Warlich ich
sage euch, wer nicht das reich gottis nimt wie
ein kindlin, der wirt nicht hinein komen. Und
er herzet sie, und legt die hende auf sie, und
segnet sie.
Denn lege der priester seine hend aufs kinds
heubt und bete das vater unser samt den paten nider
gekniet.
Darnach neme er mit dem finger speichel
und rüre da mit das rechte ohr und sprech:
Ephthah, das ist, thu dich auf.
Zu der nasen und zum lincken ore:
Du teufel aber fleuch, denn gotis gericht komt
herbei.
Darnach leite man das kindlin in die
kirche und der priester spreche:
Der herr behute deinen eingang und aus-
gang, von nu an bis zu ewigen zeiten.
Darnach lass der priester das kind durch seine
paten dem teufel absagen und sprech:
N. Entsagistu dem teufel? Antwort. Ja.
Und alle seinen wercken? Antwort. Ja. Und
alle seinem wesen? Antwort. Ja. Darnach
frage er: Gleubstu an gott den allmechtigen
vater, schepfer himels und erden? Antwort. Ja.
Gleubstu an Jhesum Christ, seinen einigen son,
unsern herrn, geporn und gelitten? Antwort.
Ja. Gleubstu an den heiligen geist, ein heilige
christliche kirche, gemeine der heiligen, ver-
gebung der sund, aufersteung des fleischs, und
nach dem todt ein ewigs leben? Antwort. Ja.
Darnach salbe er das kind mit heiligem öle auf
der brust und zwischen den schuldern und sprech:
Und ich salbe dich mit heilsamen ole in Jhesu
Christo unserm herrn. Und frage: willtu getauft
sein ? Antwort. Ja.
Da neme er das kind und tauche es
in die taufe, und sprech:
Und ich teufe dich im namen des vaters
und des sons und des heiligen geists.
Denn sollen die paten das kindlin halten
in der taufe, und der priester
mache ihm ein creuz mit
dem öle auf der schei-
tel und sprech:
Der allmechtige got und vater unsers herrn
Jhesu Christi, der dich ander weit geporn hatt
durchs wasser und den heiligen geist, und hat
dir alle deine sunde vergeben, der salbe dich
mit dem heilsamen ole zum ewigen leben, Amen.
Frid mit dir. Antwort, und deinem geist.
Und weil die paten das kind noch halten
in der taufe, sol ihm der priester die
hauben aufsetzen und sagen:
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