Visitation 1528. 1529.
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Zu nennen sind für:
*Zwickau eine O. namentlich der Ceremonien (gedruckt von Buchwald, Allerlei
aus drei Jahrh. Beiträge zur Kirchengeschichte der Ephorie Zwickau. Zwickau 1888) und
eine Kasten-O. (Dresden Lo. 10598, Meyssnische Visitation).
*Plauen ein Bericht über die Gottesdienst-O. Weimar Ji. Nr. 2 (bereits gedruckt von
Joh. Müller in den Mittheilungen des Alterthumsvereins zu Plauen. II. [Plauen 1882] S. 78 ff.
S. unter Plauen).
4. Visitationsbezirk Thüringen a. d. Saale.
Hauptorte: Jena, Neustadt a.O., Pössneck, Saalfeld. Visitatoren: Ewald von Branden-
stein, Christoph von der Planitz, Anton Musa und Georg Spalatin. Vgl. Burkhardt S. 82 ff.
Zur Zeit ist von dieser Visitation nichts bekannt,
5. Der zweite Thüringer Hauptlandkreis.
Hauptorte: Eisenach, Gotha, Weimar. Visitatoren: Christoph von der Planitz, Philipp
Melanchthon, Friedrich Mecum und Justus Menius.
Im Staatsarchiv zu Gotha befindet sich unter X X III. 432 ein von den Visitatoren
Christoph von der Planitz, Melanchthon, Menius und Myconius untersiegelter Vergleich zwischen
der Gemeinde und dem Pfarrer von Hörselgau, d. d. Mittwoch nach Andreae (2. Dez.) 1528.
Eine interessante Verfügung trafen die Visitatoren in der Pfarrei Molschleben im Amt
Gotha. Da hier kein Pfarrrecht bestand, so ordneten die Visitatoren an, dass jeder Hauswirth
dem Pfarrherrn ein Pfarrrecht zu zahlen habe; nämlich jeder Hausbesitzer 16 Pfennige, jedes
Ehepaar 8 Pfennige, eine einzelne selbständige Person 4 Pfennige jährlich. Von dieser Auflage
war Niemand befreit. Der Schösser hatte das Geld einzusammeln und dem Pfarrer abzuliefern
(Consist.-Archiv Gotha Loc. 19. Nr. 3). Sonst ist von dieser Visitation nichts bekannt.
6. Visitation im fränkischen Theile des Kurfürstenthums.
Hauptorte: Königsberg, Heldburg, Hildburghausen, Rodach, Eisfeld, Neustadt, Sonne-
berg, Gestingshausen. Gerichte Neuhaus, Schalkau. Visitatoren: Plans von Sternberg, Dr. Niko-
laus Kindt, Mag. Balthasar Düring und der Coburger Amtskastner Paul Bader.
Über die beiden für Franken bestimmten Instruktionsentwürfe (Coburg. St.A. Loc. B.
tit. II. 20. Nr. 6. 7) vgl. oben S. 40. Vgl. Krauss, Hildburghausensche Kirchen-, Schul- und
Landeshistorie 1, 114 ff.
Die Akten der Visitation (Coburg. Staats-Archiv Loc. B. Tit. II. 20 Nr. 8 und ähnlich
Loc. B. Tit. II. 20. Nr. 9 [jetzt im Geh. St.A. zu Meiningen]) enthalten (a. a. O. Bl. 1 ff.) einen
ausführlichen Bericht der Visitatoren über ihre von ihnen getroffenen Massnahmen, „was sie
furgehalten und was sie angeordnet haben“. Dieser Bericht ist sehr interessant, wird aber,
weil eben Bericht, nicht abgedruckt. Die folgenden Protokolle der Visitation sind zu konkreter
Natur; sie betreffen zumeist Einkommensfragen; besonders beachtenswerth sind die Verfügungen
über die gemeinen Kasten, zumal für Coburg. (Letztere sind lokalgeschichtlich sehr werth-
voll.) Dieselben können hier jedoch nicht abgedruckt werden.
Überblickt man diese gewaltige Zahl von Anordnungen der Visitatoren, so muss man
den unermüdlichen Eifer und Fleiss dieser Männer, welche den ersten Grund der neuen Kirche
zu legen hatten, bewundern. Dass unsere Sammlung nicht alle Ordnungen zum Abdruck
bringen kann, liegt auf der Hand. Bei der Auswahl stand der Herausgeber vor einer nicht
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Zu nennen sind für:
*Zwickau eine O. namentlich der Ceremonien (gedruckt von Buchwald, Allerlei
aus drei Jahrh. Beiträge zur Kirchengeschichte der Ephorie Zwickau. Zwickau 1888) und
eine Kasten-O. (Dresden Lo. 10598, Meyssnische Visitation).
*Plauen ein Bericht über die Gottesdienst-O. Weimar Ji. Nr. 2 (bereits gedruckt von
Joh. Müller in den Mittheilungen des Alterthumsvereins zu Plauen. II. [Plauen 1882] S. 78 ff.
S. unter Plauen).
4. Visitationsbezirk Thüringen a. d. Saale.
Hauptorte: Jena, Neustadt a.O., Pössneck, Saalfeld. Visitatoren: Ewald von Branden-
stein, Christoph von der Planitz, Anton Musa und Georg Spalatin. Vgl. Burkhardt S. 82 ff.
Zur Zeit ist von dieser Visitation nichts bekannt,
5. Der zweite Thüringer Hauptlandkreis.
Hauptorte: Eisenach, Gotha, Weimar. Visitatoren: Christoph von der Planitz, Philipp
Melanchthon, Friedrich Mecum und Justus Menius.
Im Staatsarchiv zu Gotha befindet sich unter X X III. 432 ein von den Visitatoren
Christoph von der Planitz, Melanchthon, Menius und Myconius untersiegelter Vergleich zwischen
der Gemeinde und dem Pfarrer von Hörselgau, d. d. Mittwoch nach Andreae (2. Dez.) 1528.
Eine interessante Verfügung trafen die Visitatoren in der Pfarrei Molschleben im Amt
Gotha. Da hier kein Pfarrrecht bestand, so ordneten die Visitatoren an, dass jeder Hauswirth
dem Pfarrherrn ein Pfarrrecht zu zahlen habe; nämlich jeder Hausbesitzer 16 Pfennige, jedes
Ehepaar 8 Pfennige, eine einzelne selbständige Person 4 Pfennige jährlich. Von dieser Auflage
war Niemand befreit. Der Schösser hatte das Geld einzusammeln und dem Pfarrer abzuliefern
(Consist.-Archiv Gotha Loc. 19. Nr. 3). Sonst ist von dieser Visitation nichts bekannt.
6. Visitation im fränkischen Theile des Kurfürstenthums.
Hauptorte: Königsberg, Heldburg, Hildburghausen, Rodach, Eisfeld, Neustadt, Sonne-
berg, Gestingshausen. Gerichte Neuhaus, Schalkau. Visitatoren: Plans von Sternberg, Dr. Niko-
laus Kindt, Mag. Balthasar Düring und der Coburger Amtskastner Paul Bader.
Über die beiden für Franken bestimmten Instruktionsentwürfe (Coburg. St.A. Loc. B.
tit. II. 20. Nr. 6. 7) vgl. oben S. 40. Vgl. Krauss, Hildburghausensche Kirchen-, Schul- und
Landeshistorie 1, 114 ff.
Die Akten der Visitation (Coburg. Staats-Archiv Loc. B. Tit. II. 20 Nr. 8 und ähnlich
Loc. B. Tit. II. 20. Nr. 9 [jetzt im Geh. St.A. zu Meiningen]) enthalten (a. a. O. Bl. 1 ff.) einen
ausführlichen Bericht der Visitatoren über ihre von ihnen getroffenen Massnahmen, „was sie
furgehalten und was sie angeordnet haben“. Dieser Bericht ist sehr interessant, wird aber,
weil eben Bericht, nicht abgedruckt. Die folgenden Protokolle der Visitation sind zu konkreter
Natur; sie betreffen zumeist Einkommensfragen; besonders beachtenswerth sind die Verfügungen
über die gemeinen Kasten, zumal für Coburg. (Letztere sind lokalgeschichtlich sehr werth-
voll.) Dieselben können hier jedoch nicht abgedruckt werden.
Überblickt man diese gewaltige Zahl von Anordnungen der Visitatoren, so muss man
den unermüdlichen Eifer und Fleiss dieser Männer, welche den ersten Grund der neuen Kirche
zu legen hatten, bewundern. Dass unsere Sammlung nicht alle Ordnungen zum Abdruck
bringen kann, liegt auf der Hand. Bei der Auswahl stand der Herausgeber vor einer nicht