General-Visitation 1555. 1556. General-Superintendent. General-Artikel 1557.
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Bitterfeldt, uber der Elbe, der Pfarrer zu Belzigk, zum Gessen (d. i. Jessen), zu Hertzberg, zu
Liebenwerde, jenseid der Elbe, zu denen sich die andern stete und flecken pastores halden,
und aldo radt suchen mogen, als ist in gottes namen von den visitatoribus, dem ehrwirdigen
hern magister Matthiä Wankeln, preposito zu Kembergk, die superintendentia uber die stette,
Grevenhenichen, Smidbergk, Pretsch, und andere umbliegende, und dazu gehorende flecken, und
dorfer, uber der Elb gelegen, in beisein der burgermeister, kastenherrn, viertelsmeistern, et-
lichen radts- und gemeinen personen, auch anderer kirchen und schuldiener zu Kembergk, offent-
lich hevolen und ufferlegt, das ehr dieselben treulich verweesen will, laut der general artickel,
welche am ende dieser registration verzeichnet sind. Actum Donnerstag nach Quasimodo Geniti,
Die Marci Evangelistae 25 Aprilis Im 1555 Jar.“
Schon in der Wittenberger K.O. von 1533 war der Pfarrer von Wittenberg zum General-
oder Ober-Superattendenten über die Pfarreien im Kurkreise bestellt worden. Daneben war
damals dem Propst zu Kemberg eine weitere Ober-Superattendenz übertragen worden. In den
General-Artikeln von 1555 wurden alle Superintendenturen des Kurkreises ausschliesslich dem
Wittenberger Pfarrer, als dem General-Superintendenten unterstellt.
Die Aufgaben des General - Superintendenten erhellen aus den sofort zu nennenden
General-Artikeln.
Die Institution blieb aber zunächst wohl auf den Kurkreis beschränkt. In den General-
Artikeln von 1557 sind daher die entsprechenden Abschnitte abgeändert.
Als Pfarrer von Wittenberg fungirte zuerst Bugenhagen. Nach seinem Tode 1558 rückte
Paulus Eber in die Stelle als Stadtpfarrer und General - Superintendent des Kurkreises. Als
er 1569 verstarb , wurde Mag. Widebrand bestellt. Die Investitur desselben als Pfarrer und
General-Superintendent, welche der Vorsitzende des Wittenberger Consistoriums vollzog, ist so
interessant, dass sie hier erstmalig in Anmerkung aus Merseburg, St.A. Repert. 50, Cap. II,
Nr. 24 abgedruckt wird1 ). Später führte Polykarp Leyser das Amt.
Die K.O. von 1580 übertrug die Einrichtung auf ganz Kursachsen.
1) Die schrifft der heiligen propheten und aposteln bezeugen, dass Jesus Christus gottes sohn darumb
gen himmel gefahren...das er gaben dem menschen gebe, etliche apostel, etliche propheten, evangelisten,
pfarrhern und lehrer. Denn es ist der herr, welcher das ministerium das predigt ampt erstlich im Paradies ein-
gesetzt, und selbst gefuret hett, und nhun von der welt anfang bis auf dieses siebenzigste Jahr funf tausend
funf hundert und zwei und dreissig jahr wieder alle hellische pforten...erhalten wird...
Die weil dan der sohn gottes, unser herr Jesus Christus unser erzhirt, den ehrwirdigen und hochgelarten herrn
doctorem Paulum Eberum unsern liben und treuen pfarherrn und seelsorger von diesem jammerthal zu sich in
sein ewig reich, in die himlische academiam und hohe schule der heiligen propheten, aposteln und anderer
heiliger lehrer abgefordert, verkündige ich euch allen, dieser ganzen christlichen gemeine, das mit vorgehender
ernstlich ahnrufung gottes von dieser loblichen universitet, desgleichen auch von einem erbarn rath alhier drei
personen, zum pfarrampt unserm gnedigsten herrn dem churfürsten zu Sachsen in underthenigkeit seindt nomi-
nirt und vorgeschlagen, under welchen seine churfürstliche gnade in die wahl des ehrwirdigen und wohlgelarten
hern magistri Friederici Weidebrandi kegenwertigens gewilliget und ihnen zum pfarrher alhier confirmirt und be-
stetiget, auch uns assessoribus consistorii bevohlen, gedachten herrn magistrum Fridericum Weidebrandum zu
investiren, einzuweisen, und ime das pfarrampt zu bevehlen, lauth zweier Churfürstlicher kegenwertigen schrei-
ben, bewilligung und bevelich ahn die universitet und rath und ahn das churfürstliche consistorium alhier.
Derwegen vormuge der christlichen einhelligen, einer loblichen universitet und eines erbaren raths
elektion, wahl, nomination und darauf volgende churfürstliche bewilligung confirmation und bestedtigung, und
craft churfürstlichen bevelichs ahn uns assessores des consistorii alhie, bevelen ahn statt unsers gnädigsten
herrn des churfürsten zu Sachsen, wir verordnete commissarii des consistorii alhier, euch dem erwirdigen und
wolgelerten Friderico Weidebrando, professori artium, nhu das pfarrampt alhie zu Wittembergk, welches ein
hohes ampt ist, und viel arbeit begreift...Ezechiel. 34. Daniel 12... Erst-
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Bitterfeldt, uber der Elbe, der Pfarrer zu Belzigk, zum Gessen (d. i. Jessen), zu Hertzberg, zu
Liebenwerde, jenseid der Elbe, zu denen sich die andern stete und flecken pastores halden,
und aldo radt suchen mogen, als ist in gottes namen von den visitatoribus, dem ehrwirdigen
hern magister Matthiä Wankeln, preposito zu Kembergk, die superintendentia uber die stette,
Grevenhenichen, Smidbergk, Pretsch, und andere umbliegende, und dazu gehorende flecken, und
dorfer, uber der Elb gelegen, in beisein der burgermeister, kastenherrn, viertelsmeistern, et-
lichen radts- und gemeinen personen, auch anderer kirchen und schuldiener zu Kembergk, offent-
lich hevolen und ufferlegt, das ehr dieselben treulich verweesen will, laut der general artickel,
welche am ende dieser registration verzeichnet sind. Actum Donnerstag nach Quasimodo Geniti,
Die Marci Evangelistae 25 Aprilis Im 1555 Jar.“
Schon in der Wittenberger K.O. von 1533 war der Pfarrer von Wittenberg zum General-
oder Ober-Superattendenten über die Pfarreien im Kurkreise bestellt worden. Daneben war
damals dem Propst zu Kemberg eine weitere Ober-Superattendenz übertragen worden. In den
General-Artikeln von 1555 wurden alle Superintendenturen des Kurkreises ausschliesslich dem
Wittenberger Pfarrer, als dem General-Superintendenten unterstellt.
Die Aufgaben des General - Superintendenten erhellen aus den sofort zu nennenden
General-Artikeln.
Die Institution blieb aber zunächst wohl auf den Kurkreis beschränkt. In den General-
Artikeln von 1557 sind daher die entsprechenden Abschnitte abgeändert.
Als Pfarrer von Wittenberg fungirte zuerst Bugenhagen. Nach seinem Tode 1558 rückte
Paulus Eber in die Stelle als Stadtpfarrer und General - Superintendent des Kurkreises. Als
er 1569 verstarb , wurde Mag. Widebrand bestellt. Die Investitur desselben als Pfarrer und
General-Superintendent, welche der Vorsitzende des Wittenberger Consistoriums vollzog, ist so
interessant, dass sie hier erstmalig in Anmerkung aus Merseburg, St.A. Repert. 50, Cap. II,
Nr. 24 abgedruckt wird1 ). Später führte Polykarp Leyser das Amt.
Die K.O. von 1580 übertrug die Einrichtung auf ganz Kursachsen.
1) Die schrifft der heiligen propheten und aposteln bezeugen, dass Jesus Christus gottes sohn darumb
gen himmel gefahren...das er gaben dem menschen gebe, etliche apostel, etliche propheten, evangelisten,
pfarrhern und lehrer. Denn es ist der herr, welcher das ministerium das predigt ampt erstlich im Paradies ein-
gesetzt, und selbst gefuret hett, und nhun von der welt anfang bis auf dieses siebenzigste Jahr funf tausend
funf hundert und zwei und dreissig jahr wieder alle hellische pforten...erhalten wird...
Die weil dan der sohn gottes, unser herr Jesus Christus unser erzhirt, den ehrwirdigen und hochgelarten herrn
doctorem Paulum Eberum unsern liben und treuen pfarherrn und seelsorger von diesem jammerthal zu sich in
sein ewig reich, in die himlische academiam und hohe schule der heiligen propheten, aposteln und anderer
heiliger lehrer abgefordert, verkündige ich euch allen, dieser ganzen christlichen gemeine, das mit vorgehender
ernstlich ahnrufung gottes von dieser loblichen universitet, desgleichen auch von einem erbarn rath alhier drei
personen, zum pfarrampt unserm gnedigsten herrn dem churfürsten zu Sachsen in underthenigkeit seindt nomi-
nirt und vorgeschlagen, under welchen seine churfürstliche gnade in die wahl des ehrwirdigen und wohlgelarten
hern magistri Friederici Weidebrandi kegenwertigens gewilliget und ihnen zum pfarrher alhier confirmirt und be-
stetiget, auch uns assessoribus consistorii bevohlen, gedachten herrn magistrum Fridericum Weidebrandum zu
investiren, einzuweisen, und ime das pfarrampt zu bevehlen, lauth zweier Churfürstlicher kegenwertigen schrei-
ben, bewilligung und bevelich ahn die universitet und rath und ahn das churfürstliche consistorium alhier.
Derwegen vormuge der christlichen einhelligen, einer loblichen universitet und eines erbaren raths
elektion, wahl, nomination und darauf volgende churfürstliche bewilligung confirmation und bestedtigung, und
craft churfürstlichen bevelichs ahn uns assessores des consistorii alhie, bevelen ahn statt unsers gnädigsten
herrn des churfürsten zu Sachsen, wir verordnete commissarii des consistorii alhier, euch dem erwirdigen und
wolgelerten Friderico Weidebrando, professori artium, nhu das pfarrampt alhie zu Wittembergk, welches ein
hohes ampt ist, und viel arbeit begreift...Ezechiel. 34. Daniel 12... Erst-
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