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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (1. Band = 1. Abtheilung, 1. Hälfte): Die Ordnungen Luthers, die Ernestinischen und Albertinischen Gebiete — Leipzig: O.R. Reisland, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.26586#0173
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1. Instruction und befelch dorauf die visitatores abgefertiget sein. 1527.

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von solchen lehenen der sundern personen edel-
leuth ader burger furbehalten und in gemeinen
kasten verordent wurde, domit so der patron in
unvorsehenlich armuth fiele, das ime derselbig
dritte thail als dann zu seiner und der seinen
unterhaltung, bis das sichs zu besserung mit ime
schickt, ader zu austattung ainer tochter, ader
einem shon zum studio auf ein anzalh jar ge-
lassen wurde.
Und wann die besoldungen, wie oben berurt
vor die pfarner prediger capplan und schulmaister
vorordent, auch personen sovil man der jedes
orths notturftigk bestalt, als dann sollen inen die
visitatores ordnung anzaigen, wie es in unserm
furstenthumb mit raichung der sacrament, auch
mit handelung des testaments ceremonien ge-
sanges und dergleichen gehalten sol werden,
domit es, sovil bequemlich bescheen kan gleich-
formig gehalten werde. Darzu sollen den schul-
maistern anleitung zu guter unterrichtung der
jugent gegeben und darbei guten vleis zuhaben
bevholen worden.
Item dieweil etwo vil dorfer in ein pfar ge-
slagen und incorporirt, welche;/ doch dermassen
gelegen und entlegen, das sie pillicher mit einem
aignen seelsorger zuvorsehen, auch bisweilen die
dorfer naher zusamen ruren, und gering sein, das
einem jeden dorf schwer felt, einen aignen pfarner
und selsorger zuerhalten, so wollen wir unsern
rethen und geschickten hiemit bevolhen, auch die
macht zugestalt haben, das sie nach erfindung der
gelegenhait und notturft hiervon mit trennung und
zusamen thuung, incorporiren, separiren der pfarren,
sich sollen zuertzaigen und zuhalten haben, wie
sie bedencken werden, das es am bequemlichsten
und dem volck der selsorg und vorhutung un-
notiger beschwerungen, auch gefher halben am
nutzlichsten sein wirdet,
Nachdem wir auch wissen, das etzliche pfarren
von unsern vorfarn und andern, in vorzeiten,
dermassen gebessert, und gericht sein worden, das
zu dem, das etwo ein gute anzalh dorfer und
volcks darzu geslagen, auch der wein und getraidt
zehent, von etzlichen andern pfarren,' die doch von
aignen und sondern pfarnern vorsehen werden, zu
obberurten pfarren geslagen sein, das auch vor-
ruckter zeith denselbigen derwegen aufgelegt ist
worden, eine namhaftige pension jegen Witten -
bergk und sunst zugeben, welche sie nun ein zeither,
innen behalten und nicht geraicht haben, wo nhun
die visitatores befinden, das die jenigen pfarren,
denen solche zulage, mit der andern nachteil be-
scheen were, ane das also das sich ein pfarner
mit notturftigen personen darauf bequemlich er-
halten kont vorsorget, so sol die ubermass den
andern pfarren, den die zehenden ader andere ge-
bur entzogen, wider zuaigent, ader wie solchs vor
Sehling, Kirchenordnungen.

das beste angesehen wirdet, vorordent werden,
damit die leuth zuenthaltung, irer aignen pfarner
destweniger durfen beschwert werden.
Nach dem auch an etzlichen ortern die wider-
keuflichen zins, darauf die stiftungen bisanher
gewidembt gewest, dermassen erkauft das etzliche
prediger und pfarner der gewissen halben be-
schwert dieselben zuentpfahen, sollen unser ver-
ordente visitatores, so inen derwegen anzeigung
beschicht nach gestalt der umbstende und circum-
stantien der widerkeuf und contracten einsehung
thuen.
Item nach dem unser stat, Naustadt an der
Orla gegen Neuhofen gepfarret, und aus der stat
der selsorgen aldo gewarten muss, welchs wie es
dann auch vom rhadt doselbst dermassen an uns
gelangt, aus manichfeltigen ursachen als seumnus,
und sunst beschwerlich, sollen die visitatores sich
aldo derselbigen pfarren gelegenheit erkunden,
und wo sie befinden das bequemer sei, das der
pfarner in der stadt wone und das pfarrecht in
der stat in einer kirchen ube, solchs sollen sie auch
zuvorfugen und zuordnen macht haben.
Item dieweil ein zeither befunden, das das
volk ganz unwilligk und ungnaigt gewest, iren
rechtschaffenen selsorgern ire rente, zins, tetzen-1
und dergleichen gebur zu irer notturftigen unther-
haltung zuraichen, auch wes des gegeben, etwas
mit untuchtigen geldt, getraidich, wein ader fleisch
unstadtlich entricht ist worden, und beschwerlich
sein wolt, das die pfarner sich mit den leuthen
darumb zanken und ergern sollen, so sollen die,
visitatores mit den amptleuthen auch denen vom
adel, so die gerichten und hulf haben, dergleichen
mit denn richtern und rethen der stette vorfugen,
und von unser wegen bevelhen, das einsehen
zehaben, domit den pfarnern und kirchen dienern
ire zins renth und gebur auf einen namhaftigen
tagk entricht werden, und welcher pfarman das-
selb nit thut, ader in kurtzen darnach, wo er das
zuvor durch ansehenliche ehehaft vorhindert wer
worden, das uber demselbigen auf ansuchen etz-
licher personen, so vom radt in jeder stat und
flecken dartzu verordenth sollen werden, ader in
dorfern, der heimburgen unseumig vorholfen werde,
und wo dieselbigen, als die vorordenthe personen
und heimburgen das ansuchen zuthuen ader die
gerichts helder nachlessig dar in gespurt, sollen
sie derwegen geburlicher straf gewertig sein, die
wir auch auf anzeig ernstlich wider sie furzu-
wenden bevhelen wollen.
Und nach dem den pfarnern predigern capp-
lanen und kirchen dienern ein gnanter soldt und
lhon gegeben, und die nutzungen aut solchen
gnanten soldt angeslagen sollen werden, so wil
den selbigen nit muglich, auch ane das ungelegen
sein die gebeuden in wesen zuerhalten.
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