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Die Kirchenordnungen. Albertinisches Sachsen.
2.
Frage.
Gleubst du, das dise taufe, die wir itzo thun
werden, gotlich und recht sei.
Antwurt ut supra.
3.
Frage.
Glaubst du auch, das got durch die heilige
taufe in diesem kindlein wirke und kreftig sei,
Antwurt ut supra.
Wo nun der so zur taufe stehet, ja antwortet,
wie oben vormeldet, mag er bei der taufe geduldet
werden. Wo er aber darauf nicht christlich ant-
wurt gibt, sal er nicht zugelassen werden.
Was weise zu täufen sol gehalten werden.
1.
In der taufe söllen keine andere, dann die
wort, so uns Christus gelernt hat, gebraucht
werden, als, ich teufe dich im namen des vaters
und des sohnes und des heiligen geistes.
2.
Auch kein anders, dan das element des wassers
gebrauchen, nicht kofent, malvasier, milch, wie an
etzlichen orten geschehen, dan wo das geschege,
sal es vor keine tauf gehalten, und christlich ge-
tauft werden.
3.
Es sol das kind aus den windeln ausgewikelt
auf die blosse haut und nicht auf die windeln ge-
tauft werden wie an etzlichen ortern geschicht.
Darnach greif der priester zum werke und
taufe nach anweisung der agenden, bis auf die
fragen, die sollen also gestalt werden,
Frage
Widetsagst du dem teufel ?
Antwurt
Ja ich widersage, und so fort auch auf die
andern fragen.
Darnach fragt der priester,
Glaubst du in got vater ect. ?
Antwurt
Ja ich glaube,
Frage
Wilt du getauft werden?
Antwurt
Ja, ich wil getauft werden ect.
Darauf verfuhre der priester die taufe vollendt,
nach anweisung der agenden
Von der noth taufe.
Mit der noth tauf soll man sich halten nach
anweisung der agenden.
Von der beichte.
Wann das beichte kind ungeschickt und nichts
weiss, das man mit ihm also reden muss, wie der
underricht in der agenda, der sich also anhebt
liber freund ect, ausweiset, so sol der beichtvater
nach geschehenem unterricht fleissik darauf merken,
an welchem laster das beicht kind am meisten
bruchig ader schuldig ist.
Dasselbe laster sal der beicht vater ihme auf-
rucken, hochlich beschweren, wie ein greulich
laster es sei, wie hart got daruber zurne und wie
greulich ers strafe und etzliche exempel aus der
schrift anzeige und auch sunst, wie got dasselbe
laster an andern gestraft habe, da sal er sich ge-
wisslich vorsehen, got werde ihm auch also
strafen, wo er nicht busse thut und sich bessert.
Und also sol ihn der beicht vater erschrecken,
das ihme bange werde und zu warhaftiger rechter
reue und busse komme und sich beginne vor got
zu förchten; damit auch die forcht rechtschaffen
und er warhaftiglichen gedemutiget werde, sal man
ihm furhalten das erschreckliche exempel Davids,
wie got den ehebruch am David so hart gestraft
hat, wie im andern huch der könige stehet, also
auch got den diepstal und andere laster mehr
strafet. Man sall ihme auch darneben also sagen,
das er an gottes barmherzigkeit nicht vorzweifeln
sölle, sundern so er von herzen got umb vorgebung
bitten, und festiglich glauben konne, das ihme got
umb Christus willen genedig sein und sunde vor-
geben wille, wie ihm got zugesagt, so sol ihme
die sunde vorgeben und er selig werden.
Von underscheid der gewissen zu haben.
Doch sol der beichtvater achtung geben, so
er zu sehre erschreckt, das er ihn desto mehr
tröste, ist er zu sicher und zu frech, das er ihm
dester mehr die sunde beschwere. Darnach er
merket, wie es umb sein gewissen stehe, also
handele er mit ihm und teile das götliche wort
recht aus, wie Paulus saget.
Wie die beicht anzustellen.
Man sol auch die leute in den predigten
unterrichten und lernen, das sie ihre beichte aus
den zehen gepoten thun, anfenglich auf die weise.
Liber herre, ich gebe mich schuldig, das ich
die zehen gebot nicht gehalten habe.
Das erste. Du solt nicht andere gotter
haben vor mir, da gebeut mir got, ich sol ihnen
allein förchten, gleuben und liben, das habe ich
leider nicht gethan.
Das ander. Du solt den namen deines
gottes nicht vorgeblich furen, do gebeut mir got,
ich sol sein wort fleissig hören, lernen, dran glauben,
ihme danken, ihn alzeit anrufen und bekennen,
das habe ich leider auch nicht gehalten, sundern
schwerlich dawider gesundiget mit fluchen, lestern,
vorachtung götlichs worts, nicht fleissig gebet, noch
gote gedankt ect.
Die Kirchenordnungen. Albertinisches Sachsen.
2.
Frage.
Gleubst du, das dise taufe, die wir itzo thun
werden, gotlich und recht sei.
Antwurt ut supra.
3.
Frage.
Glaubst du auch, das got durch die heilige
taufe in diesem kindlein wirke und kreftig sei,
Antwurt ut supra.
Wo nun der so zur taufe stehet, ja antwortet,
wie oben vormeldet, mag er bei der taufe geduldet
werden. Wo er aber darauf nicht christlich ant-
wurt gibt, sal er nicht zugelassen werden.
Was weise zu täufen sol gehalten werden.
1.
In der taufe söllen keine andere, dann die
wort, so uns Christus gelernt hat, gebraucht
werden, als, ich teufe dich im namen des vaters
und des sohnes und des heiligen geistes.
2.
Auch kein anders, dan das element des wassers
gebrauchen, nicht kofent, malvasier, milch, wie an
etzlichen orten geschehen, dan wo das geschege,
sal es vor keine tauf gehalten, und christlich ge-
tauft werden.
3.
Es sol das kind aus den windeln ausgewikelt
auf die blosse haut und nicht auf die windeln ge-
tauft werden wie an etzlichen ortern geschicht.
Darnach greif der priester zum werke und
taufe nach anweisung der agenden, bis auf die
fragen, die sollen also gestalt werden,
Frage
Widetsagst du dem teufel ?
Antwurt
Ja ich widersage, und so fort auch auf die
andern fragen.
Darnach fragt der priester,
Glaubst du in got vater ect. ?
Antwurt
Ja ich glaube,
Frage
Wilt du getauft werden?
Antwurt
Ja, ich wil getauft werden ect.
Darauf verfuhre der priester die taufe vollendt,
nach anweisung der agenden
Von der noth taufe.
Mit der noth tauf soll man sich halten nach
anweisung der agenden.
Von der beichte.
Wann das beichte kind ungeschickt und nichts
weiss, das man mit ihm also reden muss, wie der
underricht in der agenda, der sich also anhebt
liber freund ect, ausweiset, so sol der beichtvater
nach geschehenem unterricht fleissik darauf merken,
an welchem laster das beicht kind am meisten
bruchig ader schuldig ist.
Dasselbe laster sal der beicht vater ihme auf-
rucken, hochlich beschweren, wie ein greulich
laster es sei, wie hart got daruber zurne und wie
greulich ers strafe und etzliche exempel aus der
schrift anzeige und auch sunst, wie got dasselbe
laster an andern gestraft habe, da sal er sich ge-
wisslich vorsehen, got werde ihm auch also
strafen, wo er nicht busse thut und sich bessert.
Und also sol ihn der beicht vater erschrecken,
das ihme bange werde und zu warhaftiger rechter
reue und busse komme und sich beginne vor got
zu förchten; damit auch die forcht rechtschaffen
und er warhaftiglichen gedemutiget werde, sal man
ihm furhalten das erschreckliche exempel Davids,
wie got den ehebruch am David so hart gestraft
hat, wie im andern huch der könige stehet, also
auch got den diepstal und andere laster mehr
strafet. Man sall ihme auch darneben also sagen,
das er an gottes barmherzigkeit nicht vorzweifeln
sölle, sundern so er von herzen got umb vorgebung
bitten, und festiglich glauben konne, das ihme got
umb Christus willen genedig sein und sunde vor-
geben wille, wie ihm got zugesagt, so sol ihme
die sunde vorgeben und er selig werden.
Von underscheid der gewissen zu haben.
Doch sol der beichtvater achtung geben, so
er zu sehre erschreckt, das er ihn desto mehr
tröste, ist er zu sicher und zu frech, das er ihm
dester mehr die sunde beschwere. Darnach er
merket, wie es umb sein gewissen stehe, also
handele er mit ihm und teile das götliche wort
recht aus, wie Paulus saget.
Wie die beicht anzustellen.
Man sol auch die leute in den predigten
unterrichten und lernen, das sie ihre beichte aus
den zehen gepoten thun, anfenglich auf die weise.
Liber herre, ich gebe mich schuldig, das ich
die zehen gebot nicht gehalten habe.
Das erste. Du solt nicht andere gotter
haben vor mir, da gebeut mir got, ich sol ihnen
allein förchten, gleuben und liben, das habe ich
leider nicht gethan.
Das ander. Du solt den namen deines
gottes nicht vorgeblich furen, do gebeut mir got,
ich sol sein wort fleissig hören, lernen, dran glauben,
ihme danken, ihn alzeit anrufen und bekennen,
das habe ich leider auch nicht gehalten, sundern
schwerlich dawider gesundiget mit fluchen, lestern,
vorachtung götlichs worts, nicht fleissig gebet, noch
gote gedankt ect.