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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (1. Band = 1. Abtheilung, 1. Hälfte): Die Ordnungen Luthers, die Ernestinischen und Albertinischen Gebiete — Leipzig: O.R. Reisland, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.26586#0513
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45. Allstedt. Deutsch kirchen ampt.

485

Hymnus. (Beginn der Noten) : Künig Christe,
schöpfer aller ding, erlöse die die dich hie preisen
auf erden, die gleubig seint, bis gütig den gut-
herzigen. (Schluss der Noten.)
Wilchs güte und mildigkeit, sein heilgen
wunden tief und breit, haben kreftig zurbrocken
gar, das in Adam vorwirket war.
Der du bist ein schöpfer der stern, das
menschlich fleisch annamest gern, hast wöllen leiden
schödiglich, schmerzen des todes jemmerlich.
Du warst gebunden hertiglich, der welt sunde
namst du auf dich, zu vortilgen die laster all, der
vil waren on alle zal.
Do der schöpfer am creuze hing, vorschrak
die erd und alle ding, son mon vorloren iren
schein, seinen geist gab er dem vater heim.
Des todes sieg er uberwant, des vaters preis
wart im bekant, uns zu senden seinen heilgen
geist, der uns bewaret allermeist. Amen.
Versikel.
Er hat nit vorschonet seines eignen sons.
Sonder hat in dargeben vor uns allen. Anna.
(Beginn der Noten): Sie haben. Psalm. Ge-
segnet sei got der herr von Israel, dann er hat
besucht und erlöset sein volk. (Schluss der Noten.)
Und hat aufgericht ein horn der seligkeit in
dem hause seines dieners Davids.
Als er vorzeiten geredt hat, durch den mund
seiner heiligen propheten.
Das er uns erredte von unsern feinden, und
von der hant aller die uns hasten.
Und die barmherzigkeit erzeichete unsern
vetern, und gedechte an seinen heilgen bund.
Das ist an den eid, den er geschworn hat,
unserm vater Abraham uns zu geben.
Das wir erlöset von der hant unser feinde,
im dinten one furcht unser lebelang.
In heiligkeit und in gerechtigkeit, die im ge-
fellig ist.
Und du kindlein wirst ein prophet des höchsten
heissen, du wirst vor dem herren hergehn, das du
seinen weg bereitet.
Und erkentniss der seligkeit gibest seinem
volke, die do ist in vorgebung irer sunde.
Durch die herzliche barmherzigkeit unsers
gots, durch wilche uns besucht hat der aufgang
auf die höe.
Auf das erscheine den die do sitzen im
fisternus und schatten des todes, und richte unser
fusse auf den weg des frides.
Ehre sei dem vater und dem sone und dem
heilgen geiste. etc. Anna. (Beginn der Noten):
Sie haben gesatzt uber sein heubte die ursach seins
todes geschrieben, dis ist Jesus von Nazareth ein
künig der juden. Last uns gesegnen den herren.
Got sei ewiglich dank. Benedi. (Schluss der Noten.)

Zu der vesper hebt der priester an also.
O got stee mir bei in meiner not. Antwort.
Herr eile mir schnelliglich zu helfen. Ehre sei
dem vater etc. (Beginn der Noten): Setz dich zu
meiner rechten. Evovae. Der herr hat gesagt zu
meinem herren, setz dich zu meiner rechten.
(Schluss der Noten.)
Bis das ich lege deine feinde zum schemel
deiner fusse.
Der herr wirt aussenden das scepter deiner
kraft aus Sion, hirsche du in dem mittel deiner
feinde.
Deine völker sollen sein die freiwilligen, in
dem tage deiner kraft in heilgen zirden.
Aus dem leib der mutter der morgen röthe
wirt dir geborn werden der tau deiner kintschaft.
Got hat geschworn und wirt im nimmer grauen,
du solt sein ein priester in ewigkeit nach der
ordenung Melchisedech.
Der herr zu deiner gerechten hat zurbrochen
in dem tage seines zorns die künige.
Er wirt ein richter sein in der heidenschaft,
er wird erfullen, das zurfallen ist.
Er wirt zuknirschen die heubter die sich auf
erden erhebt haben.
Er wirt trinken in seiner wegfart von dem
wasserstrom, darum wirt er erheben das heubte.
Ehre sei dem vater und dem sone und dem
heiligen geiste. (Beginn der Noten): Setz dich
zu meiner rechten hat gesagt der herr zu meinem
herren. Ann. Es seint immerwerige gebot.
Evovae. Ich wil den herren bekennen aus ganz
meinem herzen im ratschlage der auserwelten, do
sie zusammen seint. (Schluss der Noten.)
Die werk des herren seint tetig, und seint zu
erforschen nach seinem libsten willen.
Dann sein preis und sein gross machung ist
sein werk, zum selbigen gelanget stets seine ge-
rechtigkeit.
Dann er vorgist nit seiner tetigen wunder-
werk, darumb ist er gütig und ein barmherziger
herre.
Den gotfurchtigen gibt er die speise, er kan
nit vorgessen seines ewigen bundes.
Die kraft seiner werk lest er predigen seinem
volke, auf das er in gebe das erbe der heiden.
Die wirkung seiner hende seint die warheit
und das urteil, dis sint gar holtselige gesetze.
Es seint immer werige gebot, sie seind be-
stetiget in der warheit und billigkeit.
Er hat seinem volk geeigent die erlösung,
und seinen bund bestetiget ewiglich, dann sein
nam ist heilig, das er die leute entsetzet.
Die forcht des herren ist ein anfang der weis-
heit, ist gute lehr allen die sie thun, dann der
nam gots bleibt ewiglich.
 
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