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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (1. Band = 1. Abtheilung, 1. Hälfte): Die Ordnungen Luthers, die Ernestinischen und Albertinischen Gebiete — Leipzig: O.R. Reisland, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.26586#0515
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45. Allstedt. Deutsch kirchen ampt.

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des kuniges Christ, als ein ganz auserweiter stam,
der solche glidmas tragen kan.
Doran ist ausgestreckt das heil, das lohn vor
welchs die welt war feil, der sunden bund er auf
sich nam, der hellen raub herlich gewan.
Solchs creuz billich zu preisen ist, doran
man gots geheimnis list, doran leid aller christen
trost, den got verbeut all frembde lust.
Dank sei dir gott dreifaltiglich, alles was
lebt preisset drumb dich, das du durch des fron
creuzes tod, uns hast erlost aus ewiger not. Amen.
Versikel. Der herr ist wie ein schaf zum tod
gefuret etc. wie vor in noten stet.
(Beginn der Noten): Meine sele erhebet den
herren. Und mein geist erfrauet sich in got
meinem heilant. Dann er hat die nidrigkeit
seiner magt angesehen, sieh von nun an werd
mich selig preisen alle kindes kind. Dann er
hat grose ding an mir gethan der do mechtig ist,
und sein nam ist heilig. Und seine barmherzig-
keit ist von geschlecht in geschlecht bei den die
in furchten. Er hat gewalt geübet mit seinem
arme, und zurstrauet die do hoffertig seint in
ires herzen sinne. Er hat die gewaltigen von dem
stul gestossen und die nidrigen erhoben. Die
hungrigen hat er mit guten erfüllet, und die reichen
ler gelassen. Er hat der barmherzigkeit gedacht,
und seinem diener Israel aufgeholfen. Wie er
geredt hat unsern vetern Abraham und seinem
samen ewiglich. Ehre sei dem vater und dem sone
und dem heiligen geiste. Als es war im anfang
itzund und immer, und von ewigkeit zu ewigkeit.
Amen. Anna. Die fursten der priester hilten
einen ratschlag uber Jesum, das sie ihn möchten
tödten; sie sagten also das mussen wir nicht thun
am herlichen feiertage auf das nit empörung werd
unterm gemeinem volke. (Schluss der Noten.)
Nun volgt hernach das ampt von dem osterfest.
Das ampt auf das osterfest.
Auf das oster fest zur metten hebt der priester
also an, got sei unser hulf umb seines namen
willen. Antwort. Der do geschaffen hat himel
und erden. Darnach der priester wider. O got
thu auf meine lippen. Antwort. Und lass meinen
mund dein lob vorkündigen. Darnach der priester
wider. O got stee mir bei in meiner not. Ant-
wort wie vor.
Das invitatorium.
(Beginn der Noten): Alleluia alleluia alleluia.
Kumbt her last uns dem herren wunsam sein. etc.
Ich bin der ich bin. Evovae. Psalm. Dem aus-
erwelten ist all sein seligkeit dran gelegen, das er
den ratschlage der gotlosen kein stat gebe. (Schluss
der Noten.)

Das er auch kecke den ubeltetern wider sei,
und die spöttischen in irem vornemen nit bestetige.
Dann sein begir wirt erstreckt zum gesetz
gottes, tag und nacht wirt er zubrengen seinen
willen durch ernst betrachten zurbrechen.
Er wirt sein wie ein baum aus wasser ge-
pflanzet, der zur rechten zeit sein frucht gibet.
Es felt nit ein blat darvon und verweset
auch nit, und alles das er vornimpt wird er naussen
furen.
Die gotlosen werden das nit vormügen, sie
werden sein wie der staub vorm winde.
Sie künnen kein urteil bei in beschliesen,
man wirt sie vor offentliche ubelteter halten, do
die auserwelten zusamen seint.
Also erkent got den weg der gerechten, und
die strasse der bösewicht wirt vorhauen werden.
Ehre sei dem vater und dem sone und dem
heilgen geiste. Als es war im anfang jetzund
und immer und von ewigkeit zu ewigkeit. Amen.
Antiphona.
(Beginn der Noten): Ich bin der ich bin und
mein ratschlag ist nit mit den gotlosen sonder
im gesetz des herren ist mein will alleluia. Anna.
Ich hab gebeten meinen vater alleluia er hat mir
gegeben alleluia die völker zum erbe alleluia.
Psalm. Worumb beissen die leut ire zen uber-
einander, und das volk bekümmert sich mit
uppigen dingen. (Schluss der Noten.) Die künge
und fursten der erden haben sich mit einander
vortragen wider got und seinen gesalbten.
Wir wöllen zurbrechen iren bund, und wöllen
von solchen unbeschwert bleiben.
Der im himel ist wirt sie belachen, und wird
irer in die backen spotten.
Er wirt in zusprechen in seinem zorne, und
in seinem grim wirt er sie vorstrauen.
Ich bin zum künge von im verordent auf
dem berge seiner heiligkeit.
Zur erfullung werd ich predigen sein gesetze,
dann er hat zu mir gesagt, du bist mein son, heut
von mir geboren.
Foder von mir die völker, dein erbe, dann
du bist ein besitzer uber alle grenze der erden.
Du salt sie zurbrechen mit einer eisern
stangen, wie ein geschirr des töpfers wirst du sie
zurknirschen.
Do wirt sichs dann gehören euch künigen
clug zu sein, und vorsichtig recht urteil fellen auf
erden.
Dienet got mit forcht, und mit eurem ent-
setzen solt ir ihm wunsam sein.
Das der herr uber euch nit zorne, ergreift die
zucht, anderst werdet ir den rechten weg nit
treffen.
Wann er mit kurzem zorn wirt inbrunstig sein,
selig seint alle die sich do auf got vorlassen.
 
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