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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (1. Band = 1. Abtheilung, 1. Hälfte): Die Ordnungen Luthers, die Ernestinischen und Albertinischen Gebiete — Leipzig: O.R. Reisland, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.26586#0528
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500 Die Kirchenordnungen. Die Städte und Ortschaften der ernestinischen und albertinischen Länder.

Dann du bist allein heilig, du bist allein ein herr,
du bist allein der höchste, Jesu Christe, mit dem
heilgen geiste im preise gott des vaters. Amen.
(Schluss der Noten.)
Hiernach hebt der priester an: Der herr sei
mit euch. So antwort das volk darauf: Und mit
deinem geist. Darnach hebet der priester wider
an zulesen die collekten und saget also: Last
uns bitten. O milder gott, der du dein ewiges
wort der menschen natur hast lassen an sich nemen
vom unvorruckten leibe der junkfrauen Marie,
vorlei deinen auserwelten urlob zugeben den
fleischlichen lusten, auf das sie all deiner heim-
suchung stat geben, durch den selbigen Jesum
Christum, deinen lieben sohn, unsern herrn, der
mit dir lebet und regiret in einigkeit des heiligen
geists von welt zu werlet. —Antwort das volk: Amen.
Dis geles hat beschriben der heilige Esajas,
der prophete: Dis saget gott der herr. Eine rute
wirt ausgehn von der worzeln Jesse, und ein blüt
wirt aufsteigen von irer worzeln. Und auf dem
blüt wirt rugen der geist des herrn, der geist der
weisheit und des vorstandes, der geist des rats
und der sterke, der geist der kunst und der
gütickeit. Und es wirt der geist der forcht des
herren die blüet efullen. Die blüet wirt ir urteil
nicht volfuren nach dem ansehen der leute, und
ire straf vorenden, nach dem die welt gerne höret,
sunder wirt urteilen die dörftigen in der gerech-
tigkeit, und wirt strafen die sanftmütigen der
erden in der billigkeit, und wirt schlahen das
ertreich mit der ruten ires mundes, und mit dem
geist irer lippen wirt sie töten den gottlosen, und
die gerechtigkeit wirt ir ein görtel an der lenden
sein, und der glaube ein schurz irer niren. (Be-
ginn der Noten.)
Hierauf volgt das alleluia. Versikel: Herr,
erzeich uns deine barmherzickeit und gib uns deinen
heilant. (Schluss der Noten.) Nach diesem lieset
Mer prister das evangelion. Der herr sei mit
euch. Antwort das volk: Und mit deinem geist.
Dis evangelion beschreibet der heilge Lucas. Das
volk antwort: Ehre sei dir, lieber herre.
Im sechsten mond wart der engel Gabriel
gesandt von gott in eine stadt Nazareth, zu einer
junkfrauen etc. Hirnach volget das credo etc.:
(Beginn der Noten).
Ich gleube in einen gott, vater almechtigen,
schöpfer himmels und der erden, aller sichtigen
ding und unsichtigen. Und in einen herren,
Jesum Christum, den eingebornen sohn gottes,
und vom vater geborn vor aller werlet, ein gott
vom gotte, ein licht vom lichte, ein war gott vom
waren gotte, der do ist geborn, und nicht geschaffen,
und eins gleichen wesens mit dem vater, durch
wilchen alle ding gemachet seint. Der umb unser
willen und von unsers heiles wegen ist abgestigen
vom himmel und ist vormenschet von dem heiligen

geiste. Aus Maria der junkfrauen ist er mensch
geboren. Dozu gekreuziget vor uns unter Pontio
Pilato, hat er geliden und ist begraben und auf-
erstanden am dritten tage nach inhalt der schriften ;
und ist aufgestigen in himmel, sitzet zu der
rechten des vaters, und ist wider zukunftig mit
preise, zu richten die lebenden und todten, wilches
reichs wirt sein kein ende. Und in den heilgen
geist, unsern herren, der do lebendig machet, der
do abgeht vom vater und dem sohne, der mit
dem vater und dem sohne gleich wirt angebetet
und gleich gepreiset, der geredt hat durch die
propheten. Und eine heilige christliche kirche.
Ich bekenne eine taufe in vergebung der sunde,
und erwarte der auferstehunge der todten und eins
zukünftigen ewigen lebens. Amen.
O herr, zu dir hab ich erhaben meine sele;
o gott, mein gott, auf dich vorlass ich mich und
werd nit zu schanden, das mich meine feinde
nicht bespotten, durch alle ewigkeit der ewigkeit.
Amen. Der herre sei mit euch. Und mit deinem
geiste. Unser herzen in die höe. Haben wir zu
dem herren. Wir sagen dank dem herren, unserem
gotte. Es ist wirdig und ist recht. Warlich, es
ist billich und recht und ist heilsam, das wir dir,
herr, o heiliger vater, almechtiger, ewiger got,
allzeit und allenthalben danksagen. Dann du dein
heilige menscheit von der junkfrauen Maria hast
empfangen durch die umbschetigung des heilgen
geistes, das sie mit unvorruckter keuscheit das
ewige licht zur welt gebracht hat, Jesum Christum,
unseren herren. Durch wilchen loben die engel
dein herligkeit und ehr erbieten die engel, do du
innen hirschest; es entsetzten sich die gewaltigen
engel; dozu die himmel und der himmel krefte
und die heiligen seraphin preisen dich on unter-
lass mit einmütiger freuden. Drumb bitten wir
dich, o herr, das du woltest unsere stimmen mit
in zu lassen, das wir dich mit warem bekentnis
mügen loben one ende, sagende: Heilger, heilger,
heilger herre gott Sabaoth. Himmel und erde
seint erfullet mit deinem preise. Ozianna in dem
höchsten. Gesegnet sei, der do kumpt im namen
des herren. Ozianna in den höchsten.
Einen tag zuvorn, do Jesus wolte leiden, nam
er das brot in seine heiligen hende und hub auf
seine augen in himmel zu dir, gott seinem al-
mechtigen vater, und sagte dir dank und gesegnete
es und brach es und gab es seinen jüngern,
sagende: Nempt hin und esset darvon. Das ist
mein leichnam, der vor euch dargegeben wirt.
Des selbigen gleichen, do man gessen hatte, nam
er den kelch in seine heiligen wirdigen hende
und sagete dir dank und gesegnete den und gab
in seinen jüngern, sagende: Nempt hin und trinket
all daraus. Dis ist der kilch meines blutes des
neuen und ewigen bundes, ein geheimnis des
glaubens, der vor euch und vor viel vorgossen
 
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