109. Leisnig. Ordnung eines gemeinen kastens. Radschlag wie die geistlichen guter zu handeln sind. 1523. 599
und rechts, daran hetten oder gehaben mochten,
zuerlangen, in allwege unbegeben, furbehalten,
inhalts der handelung und abschiede, der-
halben zwischen dem abte zum Buch und uns,
in churfurstlicher canzelei unsers gnedigsten herrn
des churfursten zu Sachsen etc. ergangen, und
in diesem unserrn gemeinen kasten fur handen
seint, desgleichen was zur schulen und kusterei
gehorig, auch in diesen kasten geschlagen.
Einnahme gotshaus guter gerechtigkeit.
Alle guter und gerechtigkeit, erblehn, erb
und gatter zinse, brucken zol, barschaft, silber-
werg, cleinod, vorrath, farende habe, und so allent-
halben an gewissen und zufelligen dingen unserrn
gots hause zustendig, sollen ganz und gar, sambt
den brievlichen urkunden, verzeichnussen und
registern daruber sagende, in den gemeinen kasten
miteingezogen sein und bleiben.
Einnahme der vier altarlehen und ander
stiftungen guter und gerechtigkeit.
Die vier altarleben in unserm gots hause,
sollen furthin, wan die itzigen belehnten altar
priester verstorben ader die lehn süstent ver-
lediget seint, nicht mehr verlihen, sunder die vier
heuser sambt den gutern, zinsen, einkomen,
nutzungen, cleinoden. vorrathe und farender habe,
mit den brievlichen urkunden, verzeichnussen und
registern, dar zu gehorig, in den gemeinen kasten
gebracht werden, und dar zu alle begengnus, jare
tage, ablasswochen ader octaven, und ander ein-
litzige stiftungen und almusen , zum hospital und
anderswo, alles in gemeinen kasten geschlagen.
Einnahme von bruderschaften.
Was an barem gelde, zinskaufen, cleinoden
silberwerk, vorrathe und farende habe, zu den be-
rumbten bruderschaften, des kalands, Sanct Annen,
und der schuknechte, bis anher eingesamlet,
und den selbigen zustendig ist, mit den brivlichen
urkunden, verzeichnussen und registern, allent-
halben in diesen gemeinen kasten geschlagen und
verordent, dabei zubleiben.
Einnahme gotsgabe von handwerken
und bauerschaften.
Einlagen , zunftgerechtigkeiten , ansprachen,
bussen, strafen, und koren, wes sich der dinge,
bisanher innerhalb der stadt bei den handwerken,
und auswendig ufm lande in dorfern, bei den
bauren im gemeinem unserrn kirchspiel, in vor-
rathe , als gottes gaben, versamlet, und furthin
uber jarlang versamlen werden, seint und sollen
allenthalb in gemeinen kasten geschlagen und
miteingebracht werden.
Einnahme, essende speise und gelt in
die almuskisten und geltstocke.
In unserrn gottes hause seint verordent und
sollen allzeit ane verruckunge gehalden werden
zwei vass oder ratkiste, darein brot, kese, eier,
fleisch ander speise und vorrathe, und ein stock
ader zwene, darein gelt, und also beiderlei, zu
unterhaldunge des gemeinen kastens, einzulegen.
Desgleichen sollen die almusen und milde hand-
reichung, so durch zwene aus unsern verordenten
allzeit, wan unser kirchspiel im gotes haus, in
versamlunge seint, von person zu personen, zu
erhaltunge der armen, gebeten werden, auch in
solche stocke zustund gelegt und gewandt werden,
und die stucke des vorrats, so verterblich seint,
sollen durch die verordenten, nach vermoge ires
bevels, wie hernach volget, ane verzihen zu not-
turft unter die armen ausgeteilet, was aber wehr-
haftig, bis uf nechstvolgenden sontag enthalden,
und alsdann, zu nutze und bequemligkeit der
armen, verfuget werden.
Einnahme, gaben bei gesunden tagen
und testament am todbette.
Ander freie willige gaben, bei gesunden lebe-
tagen, und testament am todbette, sovil zu der
ehre gottes und liebe des nechsten aus christ-
licher andacht bescheen, es sei an gutern, barem-
geld, kleinoden, vorrathe und farender habe,
sollen ganz und gar zu diesem gemeinem kasten
gethan sein und bleiben, auch treuliche ver-
mahnunge durch unser seelensorger ufm predig-
stuel, und sustend, auch weil die menschen bei
vernunft, am siechbette, mit verwilligunge der an-
wartenden erben, in ordentlichen fellen zuthun.
III. Vorwesunge des gemeinen kasten
zubestellen.
Die verwesunge des gemeinen kasten sall
also bestellet und gethan werden. Nemlich, das
alle jare jerlich , uf den sontag nach dem achten
der heiligen drei konige tag, ungeverlich umb
eilf hor, eine gemeine eingepfarte versamlunge
ufm rathause alhier erscheinen wollen und sollen,
aldoselbst durch die gnade gottis, in warem christ-
lichen glauben, eintrechtiglichen, zehen furmunden
oder fursteher zu dem gemeinen kasten ausm
ganzen haufen, ane unterschied die tuglichsten,
erwelen, als nemlich, zwene erbar manne, zwene
des regirenden rats, drei aus den gemeinen bur-
gern in der stadt, und drei aus den bauren ufm
lande, welche zehen also erweitern die burde dieser
furwesung und furmundschaft alsbald umb gotes
und gemeines nutzs willen gutwillig uf sich nehmen
und laden sollen, bei guten christlichen gewissen,
unangesehen gunst, neid, nutz, forchte, oder
und rechts, daran hetten oder gehaben mochten,
zuerlangen, in allwege unbegeben, furbehalten,
inhalts der handelung und abschiede, der-
halben zwischen dem abte zum Buch und uns,
in churfurstlicher canzelei unsers gnedigsten herrn
des churfursten zu Sachsen etc. ergangen, und
in diesem unserrn gemeinen kasten fur handen
seint, desgleichen was zur schulen und kusterei
gehorig, auch in diesen kasten geschlagen.
Einnahme gotshaus guter gerechtigkeit.
Alle guter und gerechtigkeit, erblehn, erb
und gatter zinse, brucken zol, barschaft, silber-
werg, cleinod, vorrath, farende habe, und so allent-
halben an gewissen und zufelligen dingen unserrn
gots hause zustendig, sollen ganz und gar, sambt
den brievlichen urkunden, verzeichnussen und
registern daruber sagende, in den gemeinen kasten
miteingezogen sein und bleiben.
Einnahme der vier altarlehen und ander
stiftungen guter und gerechtigkeit.
Die vier altarleben in unserm gots hause,
sollen furthin, wan die itzigen belehnten altar
priester verstorben ader die lehn süstent ver-
lediget seint, nicht mehr verlihen, sunder die vier
heuser sambt den gutern, zinsen, einkomen,
nutzungen, cleinoden. vorrathe und farender habe,
mit den brievlichen urkunden, verzeichnussen und
registern, dar zu gehorig, in den gemeinen kasten
gebracht werden, und dar zu alle begengnus, jare
tage, ablasswochen ader octaven, und ander ein-
litzige stiftungen und almusen , zum hospital und
anderswo, alles in gemeinen kasten geschlagen.
Einnahme von bruderschaften.
Was an barem gelde, zinskaufen, cleinoden
silberwerk, vorrathe und farende habe, zu den be-
rumbten bruderschaften, des kalands, Sanct Annen,
und der schuknechte, bis anher eingesamlet,
und den selbigen zustendig ist, mit den brivlichen
urkunden, verzeichnussen und registern, allent-
halben in diesen gemeinen kasten geschlagen und
verordent, dabei zubleiben.
Einnahme gotsgabe von handwerken
und bauerschaften.
Einlagen , zunftgerechtigkeiten , ansprachen,
bussen, strafen, und koren, wes sich der dinge,
bisanher innerhalb der stadt bei den handwerken,
und auswendig ufm lande in dorfern, bei den
bauren im gemeinem unserrn kirchspiel, in vor-
rathe , als gottes gaben, versamlet, und furthin
uber jarlang versamlen werden, seint und sollen
allenthalb in gemeinen kasten geschlagen und
miteingebracht werden.
Einnahme, essende speise und gelt in
die almuskisten und geltstocke.
In unserrn gottes hause seint verordent und
sollen allzeit ane verruckunge gehalden werden
zwei vass oder ratkiste, darein brot, kese, eier,
fleisch ander speise und vorrathe, und ein stock
ader zwene, darein gelt, und also beiderlei, zu
unterhaldunge des gemeinen kastens, einzulegen.
Desgleichen sollen die almusen und milde hand-
reichung, so durch zwene aus unsern verordenten
allzeit, wan unser kirchspiel im gotes haus, in
versamlunge seint, von person zu personen, zu
erhaltunge der armen, gebeten werden, auch in
solche stocke zustund gelegt und gewandt werden,
und die stucke des vorrats, so verterblich seint,
sollen durch die verordenten, nach vermoge ires
bevels, wie hernach volget, ane verzihen zu not-
turft unter die armen ausgeteilet, was aber wehr-
haftig, bis uf nechstvolgenden sontag enthalden,
und alsdann, zu nutze und bequemligkeit der
armen, verfuget werden.
Einnahme, gaben bei gesunden tagen
und testament am todbette.
Ander freie willige gaben, bei gesunden lebe-
tagen, und testament am todbette, sovil zu der
ehre gottes und liebe des nechsten aus christ-
licher andacht bescheen, es sei an gutern, barem-
geld, kleinoden, vorrathe und farender habe,
sollen ganz und gar zu diesem gemeinem kasten
gethan sein und bleiben, auch treuliche ver-
mahnunge durch unser seelensorger ufm predig-
stuel, und sustend, auch weil die menschen bei
vernunft, am siechbette, mit verwilligunge der an-
wartenden erben, in ordentlichen fellen zuthun.
III. Vorwesunge des gemeinen kasten
zubestellen.
Die verwesunge des gemeinen kasten sall
also bestellet und gethan werden. Nemlich, das
alle jare jerlich , uf den sontag nach dem achten
der heiligen drei konige tag, ungeverlich umb
eilf hor, eine gemeine eingepfarte versamlunge
ufm rathause alhier erscheinen wollen und sollen,
aldoselbst durch die gnade gottis, in warem christ-
lichen glauben, eintrechtiglichen, zehen furmunden
oder fursteher zu dem gemeinen kasten ausm
ganzen haufen, ane unterschied die tuglichsten,
erwelen, als nemlich, zwene erbar manne, zwene
des regirenden rats, drei aus den gemeinen bur-
gern in der stadt, und drei aus den bauren ufm
lande, welche zehen also erweitern die burde dieser
furwesung und furmundschaft alsbald umb gotes
und gemeines nutzs willen gutwillig uf sich nehmen
und laden sollen, bei guten christlichen gewissen,
unangesehen gunst, neid, nutz, forchte, oder