Metadaten

Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Arend, Sabine [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (10. Band = Hessen, 3): Die Grafschaften Nassau, Hanau-Münzenberg und Ysenburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2012

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30290#0277
License: Free access  - all rights reserved
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
32. Kirchenordnung 1574/1576

Weiter fragt der Kirchendiener: Gleubestu und be-
kennest dieses alles von hertzen, was du von der
Christlichen Lehr jetzunder gesagt hast?
Ja, Herr.
Wiltu dann auch dich in den gehorsam der Christ-
lichen Kirchen ergeben und, nachdem du gleubst
und bekennest, hinfürter thun und leben und, was
du allhie zusagst, treuwlich halten?
Ja, Herr, durch die gnade und hülff unsers Herrn
Jhesu Christi. | V4r |
Da leget der Pfarrherr unnd Kirchendiener demsel-
bigen ersten kinde, so die bekanntnuß und verheis-
sung gethan, die Hand auff und spricht:
Nimm hin den Heiligen Geist, schutz und schirm
vor allem argen, sterck unnd hülff zu allem guten,
von der gnedigen Handt Gottes deß Vatters, deß
Sons und deß Heiligen Geistes, Amen.
Wenn nun ein kind diese jetzt gemelte bekanntnuß
deß Christlichen glaubens für der gantzen gemeine
in guter, verstendiger sprach gethan unnd darauff
demselben kinde die hende auffgelegt seind, mag
man kürtz halber die andern derselbigen gethanen
bekanntnuß erinnern und darauff folgender weise
procediren:
Zum andern Kinde spricht der Pfarrherr also: Wie
heissestu?
Ich heisse N. N. N.
Gleubstu unnd bekennest, was diß Kindt gleubt
unnd bekannt hat?
Ja, Herr. | V4v|
Wilt du dich denn auch in den gehorsam der Christ-
lichen Kirchen ergeben, wie diß Kindt sich in der
Christlichen Gemeine gehorsam ergeben hat, auch
alles, was du alhie verheißt und zusagest, treulich
halten?
Ja, Herr, durch die gnade unnd hülff unsers
Herrn Jhesu Christi.

Darauff wird ihm auch die Hand auffgelegt mit die-
sen worten:
Nimm hin den heiligen Geist, schutz unnd schirm
vor allem argen, sterck unnd hülff zu allem guten,
von der gnedigen handt Gottes deß Vatters, deß
Sons unnd deß heiligen Geistes.
Zum dritten Kinde spreche der Pfarrherr also:
Gleubest auch und bekennest, was diese kinder gleu-
ben unnd bekandt haben?
Ja, Herr. | X1r |
Wiltu denn auch in den gehorsam der Christlichen
Kirchen dich ergeben, wie sich diese Kinder in der
Cristlichen kirchen gehorsam ergeben haben, auch
alles, was du allhie verheissest unnd zusagest, thun
und trewlich halten?
Ja, Herr, durch die gnade unnd hülff unsers
Herrn Jhesu Christi.
Darauff wirt im auch die hand vom Diener auffge-
legt mit diesen worten:
Nimm hin den heiligen Geist, schutz unnd schirmb
vor allem argen, sterck unnd hülff zu allem guten,
von der gnedigen Hand Gottes deß Vatters und deß
Sons und deß Heiligen Geistes, Amen.
Unnd auff diese weise sol im fragen, antworten und
aufflegen der hende mit allen andern noch uberigen
kindern fortgefahren werden.
Wann sie nun alle nacheinander also gefragt und
ihnen die hende auffgelegt worden seindt, spricht
der Pfarrherr das Gebett mit dieser vorgehenden er-
innerung: | X1v |
Geliebten im Herrn, ihr habt gehört, wie diese Kin-
der den waren Christlichen glauben offentlich be-
kandt, darbey die zeit ires lebens bestendigklich zu
bleiben, Gott und seiner lieben Kirchen und Gemei-
ne allen schuldigen gehorsam zuleisten sich ver-
pflichtetd haben, darauff inen auch mit aufflegung
der hende der gnade unnd beystandt deß heiligen
Geistes vertröstung und zusage geschehen ist. Die-

d Agende 1618: versprochen.

259
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften