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https://doi.org/10.11588/diglit.30290#0428
Hanau-Münzenberg
5. Reformationsmandat für das Amt Rodheima
11. Mai 1596
Guter gonner1. Nachdem die kirchen deines ange-
zeigten amptß, so viel unß zuwißen, noch nicht al-
lerdings2 von dem päbstischen saurteig3, sonderli-
chen den gotzen, altarien und tauffsteinen etc., ge-
seubert seindt, unnd dann inn allen und jeden an-
dern unnßerer gnedigen herschafften Hanaw etc.
flecken die kirchen, wie ob stehet, zu saubern und
reinigen bevholen, auch albereit mehrer theillß ins
werk gesezt unnd verichtet worden, so ist in nhamen
des wolgebornen unßers gnedigen hern, graven Phil-
ipßen Ludwigen4 etc. der bevelch, das du furderli-
chen unnd noch vor dem pfingstfest5 die altarien,
gotzen und tauffsteine zu Rodtheim, Ober- unnd
Niedereschpach, wie auch zu Steinbach6 raumen
unnd ein tisch, daruff hiernechst die communion
und tauf verrichtett undt gehalten wirdt, mit einem
a Textvorlage (Handschrift): HStaatsA Marburg Best. 83,
Nr. 572 I 6, Steinbacher Kirchensachen. Abdruck: Dah-
men, Nach Gottes Wort, S. 12f.
1 Das Schreiben ist an Johann Bott, Schultheißen des Am-
tes Rodheim, gerichtet.
2 In allen Dingen.
3 Vgl. Mt 16,5.11.12; Mk 8,15; Lk 12,1; 1Kor 5,6-8.
4 Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1576-1612).
darauff gebreiteten schwartzen oder grünen tuch uff
der fabrick' oder kirchbauws kosten anrichten la-
ßest. Und solches ohne groß gepräng und auffsehens
der undertanen, sondern, so viel möglich, in der stil-
le geschehen möge. Darnach du dich zu richten undt
hiernechst nach solcher verrichtung zu berichten
weist, haben es uff empfangenen bevelch dir mehr
nicht verhalten sollen, und seind dir mit gutem wil-
len gewogen.
Datum Hanaw, den 11. May anno [15]96
Bevelchhaber daselbsten
[Rückvermerk:] Unßern gueten gonnere, Johann
Botten, schuldtheißen zu Rodtheim.
5 Pfingstsonntag fiel 1596 auf den 30. Mai.
6 Die Gebiete um Rodheim, Ober- und Niedereschbach
und Steinbach hatte Hanau-Münzenberg in der zweiten
Hälfte des 16. Jahrhunderts durch Kauf erworben. Sie
lagen jeweils vereinzelt als Streubesitz zwischen den
Reichsstädten Frankfurt und Friedberg, vgl. die Karte
bei Zimmermann, Hanau, nach S. XXXVIII.
7 Zur Kirchenfabrik siehe oben, S. 117 Anm. 37.
410
5. Reformationsmandat für das Amt Rodheima
11. Mai 1596
Guter gonner1. Nachdem die kirchen deines ange-
zeigten amptß, so viel unß zuwißen, noch nicht al-
lerdings2 von dem päbstischen saurteig3, sonderli-
chen den gotzen, altarien und tauffsteinen etc., ge-
seubert seindt, unnd dann inn allen und jeden an-
dern unnßerer gnedigen herschafften Hanaw etc.
flecken die kirchen, wie ob stehet, zu saubern und
reinigen bevholen, auch albereit mehrer theillß ins
werk gesezt unnd verichtet worden, so ist in nhamen
des wolgebornen unßers gnedigen hern, graven Phil-
ipßen Ludwigen4 etc. der bevelch, das du furderli-
chen unnd noch vor dem pfingstfest5 die altarien,
gotzen und tauffsteine zu Rodtheim, Ober- unnd
Niedereschpach, wie auch zu Steinbach6 raumen
unnd ein tisch, daruff hiernechst die communion
und tauf verrichtett undt gehalten wirdt, mit einem
a Textvorlage (Handschrift): HStaatsA Marburg Best. 83,
Nr. 572 I 6, Steinbacher Kirchensachen. Abdruck: Dah-
men, Nach Gottes Wort, S. 12f.
1 Das Schreiben ist an Johann Bott, Schultheißen des Am-
tes Rodheim, gerichtet.
2 In allen Dingen.
3 Vgl. Mt 16,5.11.12; Mk 8,15; Lk 12,1; 1Kor 5,6-8.
4 Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1576-1612).
darauff gebreiteten schwartzen oder grünen tuch uff
der fabrick' oder kirchbauws kosten anrichten la-
ßest. Und solches ohne groß gepräng und auffsehens
der undertanen, sondern, so viel möglich, in der stil-
le geschehen möge. Darnach du dich zu richten undt
hiernechst nach solcher verrichtung zu berichten
weist, haben es uff empfangenen bevelch dir mehr
nicht verhalten sollen, und seind dir mit gutem wil-
len gewogen.
Datum Hanaw, den 11. May anno [15]96
Bevelchhaber daselbsten
[Rückvermerk:] Unßern gueten gonnere, Johann
Botten, schuldtheißen zu Rodtheim.
5 Pfingstsonntag fiel 1596 auf den 30. Mai.
6 Die Gebiete um Rodheim, Ober- und Niedereschbach
und Steinbach hatte Hanau-Münzenberg in der zweiten
Hälfte des 16. Jahrhunderts durch Kauf erworben. Sie
lagen jeweils vereinzelt als Streubesitz zwischen den
Reichsstädten Frankfurt und Friedberg, vgl. die Karte
bei Zimmermann, Hanau, nach S. XXXVIII.
7 Zur Kirchenfabrik siehe oben, S. 117 Anm. 37.
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