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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (10. Band = Hessen, 3): Die Grafschaften Nassau, Hanau-Münzenberg und Ysenburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.30290#0433
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6b. Visitationsinstruktion 1597

6b. Visitationsinstruktiona
27. Februar 1597

Unßer freundlich gruß unnd alleß guts zuvor, edler,
ernvester, auch ernhaffter, wolgelärter, liebe unnd
gutte freundte.
Wiewol wir in der hoffnung gestanden, euch den
visitationabscheidt1 fur dießem zuüberschicken, so
ist man aber wegen allerhannd furgefallen ehehaff-
ten2 [ursachen] daran verhindert worden, habt de-
rowegen demselben hierbei in originali zuentpfangen
und denselben uff den sontagk an jedem ortt, da die
visitation vorgenommen, in der haupt- oder pfarr-
kirchen nach gehalttener predigtt verleßen zulassen,
unnd werdtt ihr daran sein, das auch darob der ge-
büer gehaltten werde.
Und weill man wegen anderer gescheffte halben
mehr originalia oder copien darvon machen zu las-
sen verhindert worden, alß khönnett ihr successive
solchen abscheidt nichts destoweniger hinc inde pu-
bliciren und verleßen laßen.
Wann dann auch die hohe notturfft erfordert,
dahin zugedencken, wie ein allmußenordnung ange-
richtet werde, alß habt ihr gleichfalß hierneben co-

a Textvorlage (Handschrift): HStaatsA Marburg Best. 83,
Nr. 18, fol. 57. Ein Konzept des Textes: HStaatsA Mar-
burg, Best. 83, Nr. 356.
b Text durch Tintenfleck unleserlich.
1 Liegt nicht vor.
2 Triftigen, einschlägigen.
3 Siehe Anm. 6.

pey einer ordnung3 zuentpfangen, darauß ihr sehen
und darauff anordnen khönnet, was sich an einem
jeden ortt will thun lassen unnd hiernechst darvon
ewer guttachten zuruckschreiben. |
Unnd habens euch hiermit neben göttlicher emp-
felung zuschreiben wollen.
Datum Hanaw, den 27. Februarii anno etc. [15]97
Bevelchhabere daselbsten
[Rückvermerk:] Dem Edlen unnd ernvesten, auch
ernhafften unnd wolgelärten Melchior Neydthard-
ten von Lautter4, amptman, unnd M. Johanni Het-
teno5, Keller zu Steinaw an der Straßen, unsern son-
ders lieben unnd gutten freunden.
[Kanzleivermerk:] Die herrn rhete uberschicken den
Visitationsabschied wie auch die Naßawische Al-
mosenordnung6 mit befehl, uber solchem mit ernst
zu [beraten?]b etc.

4 Melchior Neidhard von Lauter ist zwischen 1592 und
1610 erwähnt, Hartmann, Steinau II, S. 21.
5 Johann Hettenius erscheint im Jahre 1598 als Teilneh-
mer einer Presbyteriumssitzung. Der 1602/3 erwähnte
Johannes Hettler ist mit Hettenius identisch,
Hartmann, Steinau II, S. 54.
6 Die Nassau-Dillenburger Almosenordnung von 1589,
Abdruck oben, S. 182-189.

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