DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.30290#0623
10. Kirchenzuchtordnung 1557
10. Kirchenzuchtordnunga
1557
b cOrdnüng einerd kirchendisciplin und christlichene eusserlichen zücht, fnach form und weiß der hessischenn
ordnungf1, so in unser, Reinhartsg2 von Isenburg, graven zu Budingen etc., graffschaffth solle gehalten
werden etc.
1557ci
jNota: Zu aufrichtung diser ordnung ist ursacher
und anstifter gewesen magister Johann Nice-
nius3, derzeytt hovepredicant zu Birsteynn, und ist
aus der Mecklenburgischen kirchenordnung4 zum
meherteyl gezogen, etc.j |
kReinhartl 2 3 4 von Isenbürg, grave zu Büdingen.
Nachdem wir und meniglich taglichm fur augen
sehen, spuren und befinden die vilfaltige straff, so
Gott der almechtig mit krieg, mißwachs, hunger,
teurung, pestilents und sunst andern vielfaltigen er-
schrecklichen kranckheiten und plagen itziger welt
a Textvorlage 1557 (Handschrift): FYBA Büdingen Kul-
turwesen Fasz. 15/86. Textvorlage 1583 (Handschrift):
FYBA Büdingen Kulturwesen Fasz. 15/89. Textvorlage
1584 (Handschrift): FYBA Büdingen Kulturwesen Fasz.
15/87.
b 1583: Kirchenordenung anno etc. 1583. Discite iusticiam
moniti et non temnere divos. Wilttu dich nicht furchten
fur der obrigkeit, so thue gutts, so wirstu lob von der-
selbigen haben, denn sie ist Gottes dienerin, dir zu gutt.
Thustu aber böses, so furchte dich, denn sie tregt das
schwerdt nicht umbsonst, sie ist Gottes dienerin, eine
racherin, zur straffe uber den, so boses thut etc. Roman.
13 [3-4].
c-c 1584: Kirchenordnung 1584.
d 1583: der.
e Fehlt 1583.
f-f Fehlt 1583.
g 1583: Philipsen [= Philipp II. von Ysenburg-Birstein
(1526-1596)].
h 1583: herrschafft.
i Fehlt 1583.
j-j Fehlt 1583. 1584: Dise constitution ist myttwochs, den
20. Mai [15]84, als Bastian Reyffschneyder der her-
schafft verweysen worden, offentlich unter dem rhathaus
zukommen lest, so können wir bei unß nit anders
ermeßen oder gedenkenn, dan das solchs umb unser
dießer welt vielfaltige sünde und laster willen ge-
schehe, und das unß Got der almechtige durch sol-
che schwere zeit und trubsall als ein genediger vat-
ter erinnern und ermanen will, von solchem sundli-
genn und bosen leben abzustehenn, unß zu bessern,
zu bekeren und uns als seine kinder zu ime zubege-
benn. Demnach haben wir beneben unsern rhäten,
erstlich, Gott zu ehrnn, zu heiligung seines namens
und außbreittung seines seligmachenden worts und
dan zu erhaltung guter policei, | erbarkeit und christ-
durch Wilhelm Hien vor der bürgerschafft verlesen wor-
den.
k-k Fehlt 1584.
l 1583: Philips.
m Fehlt 1583.
n Fehlt 1583.
1 Hessische Kirchenzuchtordnung von 1543, Abdruck in
Sehling, EKO VIII, S. 148-154.
2 Reinhard von Ysenburg-Birstein (1518-1568), siehe
oben, S. 556 Anm. 61.
3 Magister Johannes Nicenius immatrikulierte sich 1550
in Wittenberg. 1556 war er Diakon in Büdingen, an-
schließend bis 1558 Pfarrer und Hofprediger der Ysen-
burger Grafen in Birstein, danach bis 1567 in der Reichs-
stadt Gelnhausen zweiter, anschließend bis zu seinem
Tod 1579 erster Pfarrer, Aschkewitz, Pfarrerge-
schichte, S. 439; Junghans, Friedrich Wilhelm,
Versuch einer Geschichte der freien Reichsstadt Geln-
hausen, in: ZVHG NF 12 (1886), S. 103-464, hier
S. 233f.; Michaelis, Grafschaft, S. 196.
4 Mecklenburger Kirchenordnung von 1552, Abdruck in
Sehling, EKO V, S. 161-221.
605
10. Kirchenzuchtordnunga
1557
b cOrdnüng einerd kirchendisciplin und christlichene eusserlichen zücht, fnach form und weiß der hessischenn
ordnungf1, so in unser, Reinhartsg2 von Isenburg, graven zu Budingen etc., graffschaffth solle gehalten
werden etc.
1557ci
jNota: Zu aufrichtung diser ordnung ist ursacher
und anstifter gewesen magister Johann Nice-
nius3, derzeytt hovepredicant zu Birsteynn, und ist
aus der Mecklenburgischen kirchenordnung4 zum
meherteyl gezogen, etc.j |
kReinhartl 2 3 4 von Isenbürg, grave zu Büdingen.
Nachdem wir und meniglich taglichm fur augen
sehen, spuren und befinden die vilfaltige straff, so
Gott der almechtig mit krieg, mißwachs, hunger,
teurung, pestilents und sunst andern vielfaltigen er-
schrecklichen kranckheiten und plagen itziger welt
a Textvorlage 1557 (Handschrift): FYBA Büdingen Kul-
turwesen Fasz. 15/86. Textvorlage 1583 (Handschrift):
FYBA Büdingen Kulturwesen Fasz. 15/89. Textvorlage
1584 (Handschrift): FYBA Büdingen Kulturwesen Fasz.
15/87.
b 1583: Kirchenordenung anno etc. 1583. Discite iusticiam
moniti et non temnere divos. Wilttu dich nicht furchten
fur der obrigkeit, so thue gutts, so wirstu lob von der-
selbigen haben, denn sie ist Gottes dienerin, dir zu gutt.
Thustu aber böses, so furchte dich, denn sie tregt das
schwerdt nicht umbsonst, sie ist Gottes dienerin, eine
racherin, zur straffe uber den, so boses thut etc. Roman.
13 [3-4].
c-c 1584: Kirchenordnung 1584.
d 1583: der.
e Fehlt 1583.
f-f Fehlt 1583.
g 1583: Philipsen [= Philipp II. von Ysenburg-Birstein
(1526-1596)].
h 1583: herrschafft.
i Fehlt 1583.
j-j Fehlt 1583. 1584: Dise constitution ist myttwochs, den
20. Mai [15]84, als Bastian Reyffschneyder der her-
schafft verweysen worden, offentlich unter dem rhathaus
zukommen lest, so können wir bei unß nit anders
ermeßen oder gedenkenn, dan das solchs umb unser
dießer welt vielfaltige sünde und laster willen ge-
schehe, und das unß Got der almechtige durch sol-
che schwere zeit und trubsall als ein genediger vat-
ter erinnern und ermanen will, von solchem sundli-
genn und bosen leben abzustehenn, unß zu bessern,
zu bekeren und uns als seine kinder zu ime zubege-
benn. Demnach haben wir beneben unsern rhäten,
erstlich, Gott zu ehrnn, zu heiligung seines namens
und außbreittung seines seligmachenden worts und
dan zu erhaltung guter policei, | erbarkeit und christ-
durch Wilhelm Hien vor der bürgerschafft verlesen wor-
den.
k-k Fehlt 1584.
l 1583: Philips.
m Fehlt 1583.
n Fehlt 1583.
1 Hessische Kirchenzuchtordnung von 1543, Abdruck in
Sehling, EKO VIII, S. 148-154.
2 Reinhard von Ysenburg-Birstein (1518-1568), siehe
oben, S. 556 Anm. 61.
3 Magister Johannes Nicenius immatrikulierte sich 1550
in Wittenberg. 1556 war er Diakon in Büdingen, an-
schließend bis 1558 Pfarrer und Hofprediger der Ysen-
burger Grafen in Birstein, danach bis 1567 in der Reichs-
stadt Gelnhausen zweiter, anschließend bis zu seinem
Tod 1579 erster Pfarrer, Aschkewitz, Pfarrerge-
schichte, S. 439; Junghans, Friedrich Wilhelm,
Versuch einer Geschichte der freien Reichsstadt Geln-
hausen, in: ZVHG NF 12 (1886), S. 103-464, hier
S. 233f.; Michaelis, Grafschaft, S. 196.
4 Mecklenburger Kirchenordnung von 1552, Abdruck in
Sehling, EKO V, S. 161-221.
605