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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Arend, Sabine [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (10. Band = Hessen, 3): Die Grafschaften Nassau, Hanau-Münzenberg und Ysenburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.30290#0661
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16. Mandat zur Kirchenordnung 1588

16. Mandat zur Kirchenordnunga
24. September 1588

Philipß1 vonn Ysenburg, grave zu Büdingen.
Unnsernn gruß zuvor, würdige, liebe getrewen. Wel-
chermassenn wir unlangstenn in unserer besonder-
barenn1 2 herschafft eine gemeine kirchenordnung
ufrichten unnd publiciren lassen3, das werdet ihr,
zweifels geubriget, gut wissens tragenn.
Wann aber unnß, alß daß ir derselbenn nit allein
zuentgegen handlet, die wochenpredigt und bethtag
nit, wie sich das geburt, halten, sondern vielmehr
eueren feldtgutern dann dem ministerio vorstehen
sollet, nicht mit geringem befrembden glaubwurdi-
ger bericht einkommen, alß wöllenn wir hiemit
nochmalß euch sambtlichen unnd einem jeden in
sonderheit derselben unser publicirten kirchenord-
nung in allen iren clausulen und puncten, auch euch
uf erfordern und ansuchung derjenigen, so kinder
tauffen lassen wöllen oder sonsten mit leibß-

a Textvorlage (Handschrift): FYBA Büdingen Kultwesen
Fasz. 16/91.
Gestrichen: verdingen lassen.

1 Philipp II. von Ysenburg-Birstein (1526-1596), siehe
oben, S. 556.
2 Speziellen.
! Kirchenordnung von 1588, oben, Nr. 14.
4 Offenbach am Main, siehe oben, S. 616 Anm. 20.
o Nicolaus Köhler immatrikulierte sich 1547 in Marburg

schwacheit behafftet sein, dermaßen gemeß zuver-
halten, genedigs anbevolhen habenn, damit wir nit |
uf weiter clagens andere mittell und weg fur unnd
an die handt nehmen mochten, dann do einem oder
dem andern feldtguter durch den lieben Gott be-
scheret, mag er dieselbige durch sein gesindt verse-
hen oder sonsten banderwerts sine praeiudicio mini-
sterii bestellen lassenb unnd also ein jeder seines
ampts unnd berufs abzuwarten. Das wöllenn wir
ernstlich, euch in gnaden sonstenn wolgewögendt.
Datum Ofenbach4, den 24. Septembris anno etc.
[15]88
Den würdigen unsern pfarhern zu Birstein und Rei-
chenbach und lieben getrewen M. Nicolao Ko-
lero5 und Jodoco Gerlachio6
Neue kirchenordnung ahnbelangendt

und war dort bis 1558 Präzeptor. Anschließend war er
bis 1595 Pfarrer und Hofprediger in Birstein, 1595 setzte
er sich zur Ruhe, er lebte noch 1599 in Birstein,
Asci-ikewitz, Pfarrergeschichte, S. 518.
6 Jodocus Gerlach stammte aus Hersfeld, er studierte ab
1559 in Marburg. Zwischen 1573 und 1598 war er Pfar-
rer in Unterreichenbach, wurde dort wegen Widerstands
gegen die Einführung des reformierten Bekenntnisses ab-
gesetzt und ging als Pfarrer nach Wehrda, Aschke-
witz, Pfarrergeschichte, S. 602, 968.

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