Ysenburg-Birstein
haben, sondern Christus, daß einige lamb Gottes,
tregt sie, Johann. am 1. [29], der sie auf sich genom-
men, und nicht allein auf sich genommen, sondern
auch durch sich selbst uberwunden und ewig verdil-
get hat, derhalben du durch und in demselben dei-
nem herren Jesu Christo aller gnaden, trosts, heilß
und seeligkeit zu Gott dem vatter dich versehen und
in solcher tröstlicher zuversicht in seinem gnedigen
vätterlichen willen ergeben sollest und sagen: Der
herr ist mein licht; vor wem soll ich mich forch-
ten118? Mein vatter im himmel, dein will geschehe,
in deine handt befehl ich meinen Geist119, amen.
Auch kann mann den krancken auß Gottes wort et-
waß furleßen, alß im Johanne cap. 11, 14, 15, 16, 17;
Luc. 15; Rom. 5, 8; 1. Corinth. 15; 2. Cor. 4, | 5;
Esa. 53; Psal. 25, 51, 103 und dergleichenn.
Gebet bey den krancken120
Ewiger, barmhertziger Gott und vatter unsers herrn
Jesu Christi, der du todt und leben allein in deiner
hand hast und ohne underlaß also fur unß sorgest,
daß weder gesundtheit noch kranckheit noch ir-
gendt etwaß gutes oder bößes unß wiederfahren, ja,
auch kein haar von unserm haupt fallen kann ohn
deinen vätterlichen willen121, auch alles, waß unß in
diesem leben begegnen mag, zu unserm heil und se-
ligkeit wendest, der du gesprochen hast: Ruf mich
an in der noht, so will ich dich erhören, und du solt
mich preisen122. Er begeret mein, so wil ich ihm auß-
helffen; er kennet meinen nahmen, darumb will ich
ihn schutzen; er rufft mich an, so will ich in erho-
renn; ich bin bey ihm in der noht; ich will ihn her-
außreißen und zu ehren machenn. Ich will ihn
settigen mit langem leben und ihm zeigen mein
heil123. Wir bitten dich, demnach du unß mit
118 Ps 27,1.
119 Ps 31,6.
120 Das gesamte Kapitel stammt wörtlich aus der kurpfäl-
zischen Kirchenordnung von 1563, Sehling,
EKO XIV, S. 403f.
121 Vgl. Lk 21,18; Apg 27,34.
122 Ps 50,15.
schwacheit unsers leibs oder ander trübsal heimsu-
chest, so wollestu unß auch verleihen die gnad dei-
nes heiligen geistes, | daß wir erstlich auß solcher
vätterlichen ruhtenn von hertzen erkennen, daß wir
mit manigfaltigen unseren sunden wol verdienet,
daß du unß gar viel hefftiger straffest, darnach auch
diesen lebendigen trost stet und fest in unsern her-
tzen behaltten, daß solche gnedige heimsuchung
nicht ein zeichen ist deines zorns sondern deiner vat-
terlichen lieb gegen unß, dieweil du unß darumb
züchtigest, auf daß wir nicht mit dieser welt ver-
dampt werden124, sondern durch ubung und meh-
rung unsers glaubens, wahrer bekerung, kindtlichen
gehorsambs und anrufung deiner gnadt je mehr und
mehr zu dir werden gezogen und deinem lieben sohn
Jesu Christo alß glieder unserm haupt125 im leiden
und in der herrligkeit gleichförmig gemacht. Gib
unß derhalben gedult und bestendigkeit im rechten
vertrawen auf deine barmhertzigkeit und laß unß
dieselben erscheinen mit gnediger linderung deß
creutzes, daß unß deine vätterliche handt hat aufge-
legt und wendet daßelbige nach deinem | gnedigen
willen zu der ehren deines heyligen nahmens und
unserer seelen heyl und seeligkeit durch deinen al-
lerliebsten sohn, unsern herrn Jesum Christum, wel-
cher unß diese verheißung hat gethan: Ich sage
euch, wo zween eins werden under euch auf erdenn,
warumb es ist, daß sie bitten wollen, daß soll ihnen
wiederfahren von meinem vatter im himmel. Dann
wo zween oder drey versamlet seindt in meinem
nahmen, da bin ich mitten under ihnen126. Und hat
unß auf diese zusag also heißen beten: Unser Vat-
ter127 etc. Wollest unß auch standthafftigkeit und
täglichs zunehmen geben in dem alten, wahren und
ungezweiffelten christlichen glauben. Ich glaub in
Got128 etc.
123 Ps 91,14-16.
124 1Kor 11,32.
125 Vgl. Eph 4,15-16.
126 Mt 18,19-20.
127 Mt 6,9-13.
128 Apostolisches Glaubensbekenntnis, BSLK S. 21.
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haben, sondern Christus, daß einige lamb Gottes,
tregt sie, Johann. am 1. [29], der sie auf sich genom-
men, und nicht allein auf sich genommen, sondern
auch durch sich selbst uberwunden und ewig verdil-
get hat, derhalben du durch und in demselben dei-
nem herren Jesu Christo aller gnaden, trosts, heilß
und seeligkeit zu Gott dem vatter dich versehen und
in solcher tröstlicher zuversicht in seinem gnedigen
vätterlichen willen ergeben sollest und sagen: Der
herr ist mein licht; vor wem soll ich mich forch-
ten118? Mein vatter im himmel, dein will geschehe,
in deine handt befehl ich meinen Geist119, amen.
Auch kann mann den krancken auß Gottes wort et-
waß furleßen, alß im Johanne cap. 11, 14, 15, 16, 17;
Luc. 15; Rom. 5, 8; 1. Corinth. 15; 2. Cor. 4, | 5;
Esa. 53; Psal. 25, 51, 103 und dergleichenn.
Gebet bey den krancken120
Ewiger, barmhertziger Gott und vatter unsers herrn
Jesu Christi, der du todt und leben allein in deiner
hand hast und ohne underlaß also fur unß sorgest,
daß weder gesundtheit noch kranckheit noch ir-
gendt etwaß gutes oder bößes unß wiederfahren, ja,
auch kein haar von unserm haupt fallen kann ohn
deinen vätterlichen willen121, auch alles, waß unß in
diesem leben begegnen mag, zu unserm heil und se-
ligkeit wendest, der du gesprochen hast: Ruf mich
an in der noht, so will ich dich erhören, und du solt
mich preisen122. Er begeret mein, so wil ich ihm auß-
helffen; er kennet meinen nahmen, darumb will ich
ihn schutzen; er rufft mich an, so will ich in erho-
renn; ich bin bey ihm in der noht; ich will ihn her-
außreißen und zu ehren machenn. Ich will ihn
settigen mit langem leben und ihm zeigen mein
heil123. Wir bitten dich, demnach du unß mit
118 Ps 27,1.
119 Ps 31,6.
120 Das gesamte Kapitel stammt wörtlich aus der kurpfäl-
zischen Kirchenordnung von 1563, Sehling,
EKO XIV, S. 403f.
121 Vgl. Lk 21,18; Apg 27,34.
122 Ps 50,15.
schwacheit unsers leibs oder ander trübsal heimsu-
chest, so wollestu unß auch verleihen die gnad dei-
nes heiligen geistes, | daß wir erstlich auß solcher
vätterlichen ruhtenn von hertzen erkennen, daß wir
mit manigfaltigen unseren sunden wol verdienet,
daß du unß gar viel hefftiger straffest, darnach auch
diesen lebendigen trost stet und fest in unsern her-
tzen behaltten, daß solche gnedige heimsuchung
nicht ein zeichen ist deines zorns sondern deiner vat-
terlichen lieb gegen unß, dieweil du unß darumb
züchtigest, auf daß wir nicht mit dieser welt ver-
dampt werden124, sondern durch ubung und meh-
rung unsers glaubens, wahrer bekerung, kindtlichen
gehorsambs und anrufung deiner gnadt je mehr und
mehr zu dir werden gezogen und deinem lieben sohn
Jesu Christo alß glieder unserm haupt125 im leiden
und in der herrligkeit gleichförmig gemacht. Gib
unß derhalben gedult und bestendigkeit im rechten
vertrawen auf deine barmhertzigkeit und laß unß
dieselben erscheinen mit gnediger linderung deß
creutzes, daß unß deine vätterliche handt hat aufge-
legt und wendet daßelbige nach deinem | gnedigen
willen zu der ehren deines heyligen nahmens und
unserer seelen heyl und seeligkeit durch deinen al-
lerliebsten sohn, unsern herrn Jesum Christum, wel-
cher unß diese verheißung hat gethan: Ich sage
euch, wo zween eins werden under euch auf erdenn,
warumb es ist, daß sie bitten wollen, daß soll ihnen
wiederfahren von meinem vatter im himmel. Dann
wo zween oder drey versamlet seindt in meinem
nahmen, da bin ich mitten under ihnen126. Und hat
unß auf diese zusag also heißen beten: Unser Vat-
ter127 etc. Wollest unß auch standthafftigkeit und
täglichs zunehmen geben in dem alten, wahren und
ungezweiffelten christlichen glauben. Ich glaub in
Got128 etc.
123 Ps 91,14-16.
124 1Kor 11,32.
125 Vgl. Eph 4,15-16.
126 Mt 18,19-20.
127 Mt 6,9-13.
128 Apostolisches Glaubensbekenntnis, BSLK S. 21.
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