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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Bergholz, Thomas [Oth.]; Goeters, J. F. Gerhard [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 2. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30660#0047
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4a. Superintendentenkapitulation 1576

fenerp pfardhiener der rheingraveschafft Dhaun der
augspurgischer und im heiligen Reich der reformir-
ter, zugelassener Confession2 Religion und weilandt
deß durchleuchtigen, hochgebornen pfaltzgraven
und churfursten, hertzog Otto Heinrichs Kirchen
Ordnung3 gemeß verhaltten soll etc. qund der
schmalcaldischen abschiedt4 unnd schrifften D.
Martini Lutheri gemeß verhalten soll.qn
rDarumb sdan obg[enanntem] hern Christophoro
Irenicos jarlichen tin einer bestimbter competentz
zugewiessen, einzunehmen und zu empfangen (da-

rechtgelerten evangelischen predigers, auch seelsorgers
thun, leisten und verrichten solle. Darbeineben auch, da
in wolgedachts unsers gnedigen herren grave- und herr-
schafft kirchen- und schuldiener ahn- und aufzunemmen,
auch abzusetzen oder dieselbe ins examen zu stellenn
und zu aprobiren, auch sich zanckh, hader und zwey-
spaldt under denselben zutragen und erzaigen, nach ab-
sterben oder abzuge derselben das ratum [d.h. die Rati-
fikation zwischen Erben und Nachfolger] zu treffen. Und
waß sich sonsten hin und witter in kirchen und schullen
begeben oder zu verendernn vorfallen möchte, zu ver-
bessern und richtig zu machen were, demselbigen solle
gedachter pfarherr neben wolgemelten unserm gnedigen
herren oder dero dienern und bevelchhabern nach anlaß
gottlichen wortts, welchs dan in disem allem die rechte
norma undt richtschnur sein solle, zum allerbesten undt
nach gestaldt der sachen zum gelindtsten und sanfft-
mudigsten bedenckhen, bedrachten, |56r| auch alles an-
derß, so itzt in specie nicht außfurlich gemeldet worden,
künfftig vorfallen und nach außweißungh seins ambts
und beruffs ime bevolhen oder zu verrichten ufferlegt
werden möchte, sovil muglich verbessern zu helffen
schuldigh und verbunden sein.
o 1579: auch, sovern es ime zu sterbens leuffen oder in an-
derweg wurdt zu schwer fallen, solch ambt allein zu tra-
gen.
p 1579: undergebener.
q-q Zufügung von späterer Hand. Fehlt Entwurf 1576 und
1579.
r-r 1589: Damit aber mehr gedachter herr Johann wegen
vorgeschriebner muhe, arbeit, sorg und anders billige
und schuldige ergetzlichkeit und underhaldtung haben
und genießen möchte, so hat mer wolgenanter unser gne-
diger herr etc. ime alle und jede nachvolgende gefelh zu
einer jarlichen competentz unnd besoldungh gnedigli-
chen zugesteldt und entrichten zu laßen versprochen.
Ahnfenglichs haben ire gnaden ime das pfarhauß sambt
dem kelderhauß, kelder mit ihrer zugehorde schewr und
ställe uf St. Johansperg, in allem darinn zu wohnen und
zu gebrauchen, inraumen und zur handt stellen laßen.

rauß er dan auch ein cappellan erhaltten soll) ver-
ordnett worden:tr |48vI
u1. Erstlich valle withumbs guether an ecker, wein-
gartt, wiesen und gärtten, wie seine vorfahren die-
selbe ingehabt und gebraucht, nichts außgenoh-
menvu
w2. Item der pfahren Johansperg geburrend halb
theill zu frucht- und wein zehendenw in dhauner und
Nechshochstederx gemarcken yund kleinen zehenden
daselbst.y

Dieselbe solle gedachter herr pfarherr in wehrendem sei-
nem kirchendienst uf seinen costen in dachungh und
wessentlichem bawe erhalden undt nicht verargern la-
ßen, damit solche jederzeit widerum, alß itzt beschehen,
von ime dem pfarherrn möge kunfftigh geliffert oder ver-
laßen werden. Da aber einniger grundtbawe zu thun, sol-
le solchs ire gnaden verferdigen zu laßen schuldigh sein.
|56vI
s-s 1579: er haben und.
t-t 1579: genießen solle.
u-u 1589: Zum andern sein ime, dem herren pfarherrn, an
ligendten ackern und feldern zehen morgen, wingardt
sechsthalben morgen und dan an wissen, bizen [Baum-
garten] und garden, so ungeferlich jarlichs sechs oder sie-
ben wagen hew ertragen, geliffert und zur handt gesteldt
worden, dieselbe solle er auch in guttem, wessentlichen
bawe, dungung und besser halden und nichts darvon in
abgang komen oder verloren werden laßen.
v-v 1579: aus den widdumbs gutern, der pfarr am negsten
gelegen, an weingarten vier morgen, an eckern zehen
morgen, so er selbst gebrauchen oder zum nutzlichsten
verleihen moge; item an hewgewechs alle wiesen und be-
hegte wiesen, garten ertregen ungevehr sechs oder sieben
morgen.
w-w1579: Item den halben zehendten an fruchten und wein.
1589: Zum dritten solle er, mehrgemelder herr pfarherr,
allen frucht zehendten.
x 1579, 1589: Hochstedter.
y-y 1579: ertragen ungevehr an fruchten dreißig malter, an
wein ungevehr zwei fuder. 1589: zum halben empfangen,
selber inthun oder verleyhen, welches ime zu seinem
wollgefallen gesetzt sein solle, welcher zu gemeinen jarn
zwainzigh funff malter allen frucht wol geben und er-
tragen kahn.

2 BSLK S. 44-137.
3 Die kurpfälzische KO von 1556, vgl. Sehling, EKO
XIV, S. 113-219.
4 Vgl. BSLK S. 407-470.

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