5. Erster Vertrag über die Konfession der Herrschaft Vinstingen 1584
haben, zu dem berührten Stifft gehörig, behaltten
sollen.
Desgleichen sollen ire F. Gn. und dero Nachkhom-
men sich obgemeltten antheils Schloß und grabens
nach dero gefallen gebrauchen ohne widerrede noch
eintrag wohlermeltter Reingraffen noch ihrer Er-
ben, dero underthanen ihrer Fl. Gn. khein wider-
standt, ihrer Religion gemeß zu leben, thun sollen,
inmaßen iro gnaden auch wider ire F. Gn. und Gn.
respective einen den andern deß burgfridens ge-
rechttigkeit halben im schloß und andern herrn heu-
ßern, da sie und ire diener ire residentz haben wer-
den, nach alttem herkommen handthaben, auch soll
das schloß und andere Herrenheußer eine gleichme-
ßige freyheit und privilegia haben und sich dersel-
bigen in einer gleichmeßigenn autoritet gebrauchen.
|7|
Und im fall, daß in den dörffern bemeltter herr-
schafft ihrer F. Gn. underthanen in genugsamer an-
zahl das Exercitium der catholischen Romanischen
Religion begeren würden, so mögen sie und ire
nachkhommen ihnen dieselbige gestatten, auff iren
costen Kirchen bawen und mit Priestern auff ihren
kostenn versehen laßen, ohne eintrag wohlermeltten
Reingraven undt ihrer Erben.
Derogleichen haben wohlgedachte Reingraffen vor
sich und ire Erben bey ihren trewen und glauben
versprochen, nichts darwider vorzunehmen, sondern
die Pfarherrn, Priester undt Schulmeister sambt den
underthanen gedachter Catholischen Religion bei
iren Kirchengebreuchen, Ceremonien und Exercitio
irer Religion zu handthaben, zu schützen und zu
schirmen.
Es mögen auch hoch- undt wolermeltte Herrn, re-
spective außwendig der Statt, underschiedtliche ört-
ter und plätz whelen oder kauffen, da sie ire Kirch-
höff zur begrebnuß der todten uffrichten mögenn la-
ßen, damit der Kirchhoff und begräbnuß auß der
Statt transferiert werde.
Deßen alles zu wahren Urkhundt haben F. Gn. und
Gn. dieser vertrages brieff und abschiedt drei gleich-
lauttende, deren jedem theill einer zugestelt, |8| mit
eignen handen underschrieben und deren uffge-
druckten secreth siegeln verwarth ferttigen laßen.
Geschehen zu Nuville den dreyzehenden Tag deß
Monatts Januarii, im Jahr nach Christi geburtt tau-
sendt fünffhundert und vier undt achtzig, stilo no-
vo.
Charlos Philippes de Croy
Dianne de Dompmartin
Otto, Wildt- und Rheingrave
Friderich, Wildt undt Rheingraff.
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haben, zu dem berührten Stifft gehörig, behaltten
sollen.
Desgleichen sollen ire F. Gn. und dero Nachkhom-
men sich obgemeltten antheils Schloß und grabens
nach dero gefallen gebrauchen ohne widerrede noch
eintrag wohlermeltter Reingraffen noch ihrer Er-
ben, dero underthanen ihrer Fl. Gn. khein wider-
standt, ihrer Religion gemeß zu leben, thun sollen,
inmaßen iro gnaden auch wider ire F. Gn. und Gn.
respective einen den andern deß burgfridens ge-
rechttigkeit halben im schloß und andern herrn heu-
ßern, da sie und ire diener ire residentz haben wer-
den, nach alttem herkommen handthaben, auch soll
das schloß und andere Herrenheußer eine gleichme-
ßige freyheit und privilegia haben und sich dersel-
bigen in einer gleichmeßigenn autoritet gebrauchen.
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Und im fall, daß in den dörffern bemeltter herr-
schafft ihrer F. Gn. underthanen in genugsamer an-
zahl das Exercitium der catholischen Romanischen
Religion begeren würden, so mögen sie und ire
nachkhommen ihnen dieselbige gestatten, auff iren
costen Kirchen bawen und mit Priestern auff ihren
kostenn versehen laßen, ohne eintrag wohlermeltten
Reingraven undt ihrer Erben.
Derogleichen haben wohlgedachte Reingraffen vor
sich und ire Erben bey ihren trewen und glauben
versprochen, nichts darwider vorzunehmen, sondern
die Pfarherrn, Priester undt Schulmeister sambt den
underthanen gedachter Catholischen Religion bei
iren Kirchengebreuchen, Ceremonien und Exercitio
irer Religion zu handthaben, zu schützen und zu
schirmen.
Es mögen auch hoch- undt wolermeltte Herrn, re-
spective außwendig der Statt, underschiedtliche ört-
ter und plätz whelen oder kauffen, da sie ire Kirch-
höff zur begrebnuß der todten uffrichten mögenn la-
ßen, damit der Kirchhoff und begräbnuß auß der
Statt transferiert werde.
Deßen alles zu wahren Urkhundt haben F. Gn. und
Gn. dieser vertrages brieff und abschiedt drei gleich-
lauttende, deren jedem theill einer zugestelt, |8| mit
eignen handen underschrieben und deren uffge-
druckten secreth siegeln verwarth ferttigen laßen.
Geschehen zu Nuville den dreyzehenden Tag deß
Monatts Januarii, im Jahr nach Christi geburtt tau-
sendt fünffhundert und vier undt achtzig, stilo no-
vo.
Charlos Philippes de Croy
Dianne de Dompmartin
Otto, Wildt- und Rheingrave
Friderich, Wildt undt Rheingraff.
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