Kurpfalz
[2.3 Fragen an die Schuldiener.]
Gleycher gestalt soll es auch mit deng schuldhienern
durchauß mutatis mutandis gehalten werden, nem-
lich was sie für ordnung in hder institutionh halten,
was sie fur bucher den knaben furlesen, ob sie ca-
techismum Lutheri fleyssig treyben iund wie sie sich
gegen die schuler erzeygen. Und ferner, was weyter
nach gelegenheyt eines jeden orts und personam zu
fragen ist, sol unsern visitatorn zu erkundigen uhn-
benommen sein.i
[2.4 Lehrexamen]
jUnd sollen gedachte visitatores diej kirchen- und
schuldhiner, wofern es die not erfordert, in den fur-
nembsten haubtpuncten christlicher lehre und reli-
gion kvleyssig und ernstlichk examiniren, ihre ge-
schicklichkeyt und düchtigkeyt darauß zu erlernen,
auch eine predig von ihnen ahnhören, lauch nemblich
von nachvolgenden puncten: |9v|
Von der waren erkantnuß Gottes. Was Gott seye.
Von den dreyen personen, in der gottheyt under-
schieden. Von der schopfung und, dieweyl Gott alle
ding gut und recht geschaffen, woher die sünde
kompt. Vom fall Adae und der erbsünden, waß sie
seyen. Vom gesetz, seinem ampt und underscheyd
des gesetzes und evangelii. Von der erlösung und
g Dhaun 1584: diaconos und.
h-h Dhaun 1584: underweisung der jugend.
i-i Dhaun 1584: Und do sonsten jedes orts und der personen
mehr fragen nothwendig sein würden, wurde er, unser
superintendens, dieselben aller gelegenheit nach zu ge-
brauchen wissen.
Dhaun 1584: Es soll auch unser superattendens.
k-k Fehlt Dhaun 1584.
l-l Dhaun 1584: von den hauptpuncten christlicher lehre
einen; und sie prophetischer und apostolischer schrift,
den altbewerten 3 symbolis, der ungeenderten augs[bur-
gischen] confession, derselben apologi und der newlich
verfasten formulae concordiae gemeß in all ihren lehr[en]
und predigten zu verhalten ernstlich vermahnen.
m Ergänzt nach der oberpfälzischen Fassung 1579, vgl.
Sehling, EKO XIII, S. 312.
n Ergänzt nach der oberpfälzischen Fassung 1579, vgl.
Sehling, EKO XIII, S. 312.
rechtfertigung des menschen vor Gott und warumb
der glaub allein sehlig mache und nicht die werck.
Warumb [man]m aber nichtdestoweniger gute
werckh thun solle. Was gute werck heyssen und wie
sie belohnet werden. Vom glauben. Vom gebet und
dancksagung. Von den heyligen sacramenten, wie-
viel deren und was sie eigentlich seyen. Von der kir-
chen und wie dieselbige zu erkennen. Von der christ-
lichen busse und wie davon von den papisten und in
unsern kirchen gelehrt wirdt. Von dem kirchen-
dhinst und gewalt der schlüssel und wie die ohne
hindernus des weltlichen schwerts zu gebrauchen.
Vom unterscheydt des kirchendinsts und der weltli-
chen obrigkeyt. Was der obrigkeyt [ambt sei]n, wie
sie von Gott eingesetzt und warumb und wieweyt
man ihr den gehorsam zu leysten schuldig.
Und was dergleychen mehr vur notwendige fra-
gen die visitatores haben und fur gut angesehen
wurden.lo
[2.5 Verfahren nach der Visitation]
Wann dann unser superintendent pneben andern
ihme zugeordneten visitatoresp also beydes in geyst-
lichen und weltlichen sachen vor feel, mangel und
beschwernuß findet, qsollen sie diegenigen erstlich,
soviel der kirchen- und schuldhiner belanget, gepur-
lichq zur besserung runderstehen zu bringen, was
aber ihres duhns nicht wehre, verzeychnet dieselbige
o Hier enden die wörtlichen Übereinstimmungen mit der
oberpfälzischen Fassung 1579, die oben S. 724 Fußnote f
begannen; vgl. Sehling, EKO XIII, S. 312.
p-p Fehlt Dhaun 1584.
q-q Dhaun 1584: soll er, sovil ime müglich.
r-r Dhaun 1584: richten. Was aber wichtig, sonderbar und
nicht seins thuns, solle er uns neben allen dem, wie ers
jedes orts und personen gefunden, was er aldo ... [unle-
serlich] verrichtet, uns ordenlich verzeichnet anbringen,
wir hierinnen erheischender notturft nach die gebür fur-
zunehmen haben. Wie wir dann gentzlich bedacht, ime
dermassen die handt zu bieten, damit das gesuchte end
dieser visitation erlange, der reine lauff göttlichs worts
neben dem rechten und unverfelschten gebrauch der
hochwurdigen sacramenten gepflantzet, irtumb, falsche
lehr, unglauben, verachtung des wortz und der h[eiligen]
sacrament, ergerniß, allerlei offentliche sunde, schandt
und laster geringert und ausgereuttet in unsern
728
[2.3 Fragen an die Schuldiener.]
Gleycher gestalt soll es auch mit deng schuldhienern
durchauß mutatis mutandis gehalten werden, nem-
lich was sie für ordnung in hder institutionh halten,
was sie fur bucher den knaben furlesen, ob sie ca-
techismum Lutheri fleyssig treyben iund wie sie sich
gegen die schuler erzeygen. Und ferner, was weyter
nach gelegenheyt eines jeden orts und personam zu
fragen ist, sol unsern visitatorn zu erkundigen uhn-
benommen sein.i
[2.4 Lehrexamen]
jUnd sollen gedachte visitatores diej kirchen- und
schuldhiner, wofern es die not erfordert, in den fur-
nembsten haubtpuncten christlicher lehre und reli-
gion kvleyssig und ernstlichk examiniren, ihre ge-
schicklichkeyt und düchtigkeyt darauß zu erlernen,
auch eine predig von ihnen ahnhören, lauch nemblich
von nachvolgenden puncten: |9v|
Von der waren erkantnuß Gottes. Was Gott seye.
Von den dreyen personen, in der gottheyt under-
schieden. Von der schopfung und, dieweyl Gott alle
ding gut und recht geschaffen, woher die sünde
kompt. Vom fall Adae und der erbsünden, waß sie
seyen. Vom gesetz, seinem ampt und underscheyd
des gesetzes und evangelii. Von der erlösung und
g Dhaun 1584: diaconos und.
h-h Dhaun 1584: underweisung der jugend.
i-i Dhaun 1584: Und do sonsten jedes orts und der personen
mehr fragen nothwendig sein würden, wurde er, unser
superintendens, dieselben aller gelegenheit nach zu ge-
brauchen wissen.
Dhaun 1584: Es soll auch unser superattendens.
k-k Fehlt Dhaun 1584.
l-l Dhaun 1584: von den hauptpuncten christlicher lehre
einen; und sie prophetischer und apostolischer schrift,
den altbewerten 3 symbolis, der ungeenderten augs[bur-
gischen] confession, derselben apologi und der newlich
verfasten formulae concordiae gemeß in all ihren lehr[en]
und predigten zu verhalten ernstlich vermahnen.
m Ergänzt nach der oberpfälzischen Fassung 1579, vgl.
Sehling, EKO XIII, S. 312.
n Ergänzt nach der oberpfälzischen Fassung 1579, vgl.
Sehling, EKO XIII, S. 312.
rechtfertigung des menschen vor Gott und warumb
der glaub allein sehlig mache und nicht die werck.
Warumb [man]m aber nichtdestoweniger gute
werckh thun solle. Was gute werck heyssen und wie
sie belohnet werden. Vom glauben. Vom gebet und
dancksagung. Von den heyligen sacramenten, wie-
viel deren und was sie eigentlich seyen. Von der kir-
chen und wie dieselbige zu erkennen. Von der christ-
lichen busse und wie davon von den papisten und in
unsern kirchen gelehrt wirdt. Von dem kirchen-
dhinst und gewalt der schlüssel und wie die ohne
hindernus des weltlichen schwerts zu gebrauchen.
Vom unterscheydt des kirchendinsts und der weltli-
chen obrigkeyt. Was der obrigkeyt [ambt sei]n, wie
sie von Gott eingesetzt und warumb und wieweyt
man ihr den gehorsam zu leysten schuldig.
Und was dergleychen mehr vur notwendige fra-
gen die visitatores haben und fur gut angesehen
wurden.lo
[2.5 Verfahren nach der Visitation]
Wann dann unser superintendent pneben andern
ihme zugeordneten visitatoresp also beydes in geyst-
lichen und weltlichen sachen vor feel, mangel und
beschwernuß findet, qsollen sie diegenigen erstlich,
soviel der kirchen- und schuldhiner belanget, gepur-
lichq zur besserung runderstehen zu bringen, was
aber ihres duhns nicht wehre, verzeychnet dieselbige
o Hier enden die wörtlichen Übereinstimmungen mit der
oberpfälzischen Fassung 1579, die oben S. 724 Fußnote f
begannen; vgl. Sehling, EKO XIII, S. 312.
p-p Fehlt Dhaun 1584.
q-q Dhaun 1584: soll er, sovil ime müglich.
r-r Dhaun 1584: richten. Was aber wichtig, sonderbar und
nicht seins thuns, solle er uns neben allen dem, wie ers
jedes orts und personen gefunden, was er aldo ... [unle-
serlich] verrichtet, uns ordenlich verzeichnet anbringen,
wir hierinnen erheischender notturft nach die gebür fur-
zunehmen haben. Wie wir dann gentzlich bedacht, ime
dermassen die handt zu bieten, damit das gesuchte end
dieser visitation erlange, der reine lauff göttlichs worts
neben dem rechten und unverfelschten gebrauch der
hochwurdigen sacramenten gepflantzet, irtumb, falsche
lehr, unglauben, verachtung des wortz und der h[eiligen]
sacrament, ergerniß, allerlei offentliche sunde, schandt
und laster geringert und ausgereuttet in unsern
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