Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

4. Superintendentenordnung 1580

Item, ob dasjenige, so zu ihrer underhaltung verord-
net ist und jarlich verrechnet wurdt, ihnen auch
treulich verhandreycht und außgetheylet werde
und, wo verbesserung von noten sein wurt, diesel-
bige mit befurderung unser amptleut, auch eltesten
des rhats und gerichts nach gelegenheyt furnemen

und ahnstellen und, wo solches verhinderlich fallen
wolte, alsdann mit gutem, sattem bericht und ihrem
gutbeduncken ahn uns oder unsern kirchenrhatt ge-
langen lassen, die uhnverzügliche gebur darwider
haben zuverfugen.

[9. Pfarrerswitwen]

Letzlich solle er sich erkundigen, wie es jedes orts
mit der abgestorbenen pfarrern und kirchendienern
verlassen wittib und kindern gehalten werde, ob ih-

nen etwas ergetzlichkeyt von den pfargutern ge-
volgt und wie sie zum uffzug und ahnkunfft eines
jeden pfarers abgefertigt werden.

[10. Ermahnung an den Superintendenten]

Und solle er, unser superintendens, sich seines be-
vehlch uber die kirchendiener nicht zur herschung,
sonder zu ihrer verbesserung mit sanfftmutigkeyt
gebrauchen, auch nicht auß gunst oder andern aff-
terhandlen, gab und verschencke, sonderlich von
den kirchendienern zu nemen sich gentzlich enthal-
ten und sonst getreulich handlen, wie er das fur gott
und uns rechenschafft zu geben schuldig.

Auch wollen wir uns diese unser instruction je nach
gelegenheyt und zu merer befurderung der ehren
Gottes, erheyschen der noturfft nach zu vermehren,
zu verbessern oder zu endern in allwege vorbehalten
haben, treulich sonder |14r| geverde, zu urkhundt be-
siegelt mit unserm zu end uffgetrucktem secret.
Datum Heydelbergk etc., den ailfften aprilis anno
etc. im achtzigsten.

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