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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Bergholz, Thomas [Oth.]; Goeters, J. F. Gerhard [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 2. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30660#0242
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Kurpfalz

Jam respiciat minister ad poenitentem.
Und du, N.N., begerest von hertzen auf voriges
dein offentlichs bekantnuß, so du mit ja bestetiget
hast, der heiligen absolution und vergebung deiner
sünden und, der kirchen Gottes wider eingesöhnet
und eingeleibet zu werden.
Dicat: ja.
So verkünde ich dir hierauf Gottes gnad. Der all-
mechtig, barmhertzig Gott und vater unsers herren
Jhesu Christi hat sich auß lauter gnad und barm-
hertzigkeyt allein umb desselben seines geliebten
sohnes willen uber dich erbarmet und hat dir diesen
deinen schweren fall verzihen und nachgelassen.
Und ich, ein berufener diener der christlichen kir-
chen, entbinde dich auß hadendem befelch von dem-
selbigen ledig und loß im namen Gottes, vaters, soh-
nes und heiligen geistes, Amen.12

12 Dies ist eine Abwandlung der ersten Absolutionsformel
der Kirchenordnung von 1577, die aus der von 1556 ent-
nommen ist (vgl. Text Nr. XIV/7).

Geliebten im herrn, weil der gnedige Gott sich
dieses N.N. erbarmet und ihme seine sünde verzihen
und vergeben, auch in die gemeinschaft der christ-
lichen kirchen und aller himlischen güter widerumb
auf- und angenommen hat, so sollet ihr ime auch
von hertzen verzeihen und vergeben und anderst nit
als ein geheiligtes glied der christlichen kirchen er-
kennen und halten, ihne auch mit solchem ferner nit
betrüben,sondern brüderlich, christlich und
freundtlich ime beywohnen und bitten, das Gott ine
und uns alle vor geistlichem und leiblichem unfall
wölle behüten und bewahren. Wie dann auch ein je-
der Christ solle ermahnet sein, dieses seines nechs-
ten gebrechen also anzuschauen, daß er die sicher-
heit und, was zum bösen ime ursach gibt, vermei-
den, hergegen aber wachen und beten, daß sie nit in
versuchung und sünde fallen,13 sondern dafür be-
waret, gottselig leben und endtlich auß disem jam-
merthal vollendt erlöset, ewig selig werden, Amen.

13 Vgl. Mt 26,41.

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