Kurpfalz
alle und insgemein nachmals mit allem ernst dahien
vermahnen, das sie die predigten gotlichs worts mit
mehrem vleiß und ernst, alß bißhero Gott und uns
zu mißfallen geschehen, besuchen, neben andern
frummen christen zu Gott in rechtem ernst und de-
mut umb abwendung der uns getrauten strafen rue-
fen helfen und, uf das solches so mehr erhort und
angenohmen werde, sich in craft dieses unsers be-
velchs hinfuro alles viehischen uberweinens und
gottslesterens, auch in gemein alle unsere angehori-
ge underthanen, diener und verwandten eures anbe-
vohlen ampts alles springens und dantsens bei hoch-
zeiten, kirweien oder auch andern gastereien, bei
welchen vielerlei zanckh, hader und andere leicht-
fertigkeiten sich begeben, da doch die zeiten itzo gar
nicht darnach geschaffen und gottliche maiestet
dardurch je mehr und mehr heftiger erzürnet und
mit ernstlichen strafen gegen uns fortzufahren be-
wogen wurdt, bei straf, unserer policeiordnung3 in-
verleibt, mußig und gentzlich enthalten sollen.
So nun dißmals nachgesetzt und mit ernst dem ge-
bet anhanget, wurd der getreue, barmhertzige Gott
wiederumb gnad gegen uns scheinen lest und viel
ubels von uns abzuwenden ohn zweivel erweicht
werden. Solches werd ir mit geburendem ernst und
fleiß euren anbevohlenen underthanen vorzuhalten,
auch diesen unsern bevelch und obgemelte policei
mit ernst zu handhaben und die ubertreter mit ge-
purender straf anzusehen wießen.
Doch hapt ir es zuvorderst auch an den hochgeborn
fürsten, unserm f.[reundlichen], lieben vettern und
vatern hertzog Reicharten, pfaltzgraven, umb der
mitgemeinschaft willen gelangen zu laßen.
Daran verricht ihr unsern gevelligen willen und
meinung.
Datum Heidelberg, den 29ten Februarii anno
etc. [15]88ten.
3 Gemeint ist die Fassung der Polizeiordnung von 1582
(vgl. Text Nr. XIV/68, Text bei Nr. XIV/26).
760
alle und insgemein nachmals mit allem ernst dahien
vermahnen, das sie die predigten gotlichs worts mit
mehrem vleiß und ernst, alß bißhero Gott und uns
zu mißfallen geschehen, besuchen, neben andern
frummen christen zu Gott in rechtem ernst und de-
mut umb abwendung der uns getrauten strafen rue-
fen helfen und, uf das solches so mehr erhort und
angenohmen werde, sich in craft dieses unsers be-
velchs hinfuro alles viehischen uberweinens und
gottslesterens, auch in gemein alle unsere angehori-
ge underthanen, diener und verwandten eures anbe-
vohlen ampts alles springens und dantsens bei hoch-
zeiten, kirweien oder auch andern gastereien, bei
welchen vielerlei zanckh, hader und andere leicht-
fertigkeiten sich begeben, da doch die zeiten itzo gar
nicht darnach geschaffen und gottliche maiestet
dardurch je mehr und mehr heftiger erzürnet und
mit ernstlichen strafen gegen uns fortzufahren be-
wogen wurdt, bei straf, unserer policeiordnung3 in-
verleibt, mußig und gentzlich enthalten sollen.
So nun dißmals nachgesetzt und mit ernst dem ge-
bet anhanget, wurd der getreue, barmhertzige Gott
wiederumb gnad gegen uns scheinen lest und viel
ubels von uns abzuwenden ohn zweivel erweicht
werden. Solches werd ir mit geburendem ernst und
fleiß euren anbevohlenen underthanen vorzuhalten,
auch diesen unsern bevelch und obgemelte policei
mit ernst zu handhaben und die ubertreter mit ge-
purender straf anzusehen wießen.
Doch hapt ir es zuvorderst auch an den hochgeborn
fürsten, unserm f.[reundlichen], lieben vettern und
vatern hertzog Reicharten, pfaltzgraven, umb der
mitgemeinschaft willen gelangen zu laßen.
Daran verricht ihr unsern gevelligen willen und
meinung.
Datum Heidelberg, den 29ten Februarii anno
etc. [15]88ten.
3 Gemeint ist die Fassung der Polizeiordnung von 1582
(vgl. Text Nr. XIV/68, Text bei Nr. XIV/26).
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